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nein |
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Beschlussvorschlag:
1. Die Öffnungszeiten
der Stadtbücherei werden ab dem 01.01.2018 wie folgt festgelegt:
Montag 12.00 – 18.00 Uhr
Dienstag 12.00 – 18.00 Uhr
Mittwoch Schließtag
Donnerstag 12.00 – 19.00 Uhr
Freitag 12.00
– 18.00 Uhr
Zusätzlich
ist die Stadtbücherei ab 2018 an jedem 1. Samstag im Monat
a) in der Zeit von 09.00
bis 13.00 Uhr geöffnet oder
b) in der Zeit von 10.00
bis 14.00 Uhr geöffnet.
2. Die Jahresgebühr
für die Nutzung der Stadtbücherei wird ab dem 01.01.2018 wie folgt angepasst:
Jahresgebühr Erwachsene von
15,00 € auf 20,00 €
Jahresgebühr Familie von
20,00 € auf 25,00 €
Für
Kinder und Jugendliche bis zum vollendeten 16. Lebensjahr (§ 6
Abs. 1 Buchstabe d der Benutzungs- und Gebührensatzung für die Stadtbücherei
der Stadt Burgdorf) bleibt die Nutzung weiterhin kostenfrei.
Die ermäßigte Jahresgebühr (§ 6 Abs. 1 Buchstabe c der Benutzungs- und
Gebührensatzung für die Stadtbücherei der Stadt Burgdorf) beträgt weiterhin
5,00 €.
3. Die
als Anlage 1 der Vorlage 2017 0293 und dem Original-Protokoll als Anlage
beigefügte Benutzungs- und Gebührensatzung für die Stadtbücherei der Stadt
Burgdorf wird beschlossen.
Sachverhalt und Begründung:
In
seinen Sitzungen am 21.11.2016 und 14.02.2017 hat sich der Ausschuss für
Schulen, Kultur und Sport mit der Einnahmesituation der Stadtbücherei
beschäftigt sowie über Maßnahmen diskutiert, die geeignet erscheinen, um die
Stadtbücherei noch attraktiver zu machen.
In der
Sitzung am 14.02.2017 wurde von der Verwaltung angeregt, diese Thematiken in
einer der kommenden Sitzungen des Ausschusses für Schulen, Kultur und Sport
innerhalb einer Vorlage darzustellen.
a) Steigerung der
Attraktivität der Stadtbücherei
Die im
Jahr 1929 als Bildungs- und Kultureinrichtung gegründete Stadtbücherei bietet
ihren Nutzerinnen und Nutzern mit derzeit ca. 46.000 Medien (Bücher, Hörbücher
und Hörspiele, Zeitschriften, Filme, Musik-CDs und Spiele) einen zeitgemäßen
und attraktiven Bestand an. Über die 2013 eingeführte Onleihe können weitere
ca. 20.000 elektronische Medien ausgeliehen werden. Für Interessierte bietet
die Stadtbücherei zweimal wöchentlich eine Onleihe-Sprechstunde an, in der
Anwenderfragen der Nutzerinnen und Nutzer geklärt werden.
Die
Stadtbücherei arbeitet regelmäßig und eng mit den Burgdorfer Kindertagesstätten
sowie den Grund- und weiterführenden Schulen zusammen. Viele Kindertagesstätten
und Schulen nutzen das Angebot einer Bücherei-Führung. Die vermittelte
Medienkompetenz wird durch zusätzliche Projekte wie den von der VGH-Stiftung
und der Büchereizentrale Niedersachsen geförderten und regelmäßig
stattfindenden JULIUS-Club, durch Antolin-Bücher (Programm zur Leseförderung,
bei dem Kinder und Jugendliche zu gelesenen Büchern interaktive Quizfragen
beantworten können) sowie themengebundene Medienkisten für Schulklassen
pädagogisch sinnvoll ergänzt. Mit Lesestart-Sets und Vorlesestunden für die
Kleinsten sowie einem regelmäßig angebotenen Ferienprogramm (Bastelaktionen,
Ferienkino etc.) wird darüber hinaus das Freizeitverhalten der Kinder und
Jugendlichen positiv beeinflusst.
Auch
im Veranstaltungsbereich für Erwachsene geht die Stadtbücherei seit geraumer
Zeit neue Wege. Die Veranstaltung eat and
read ist unter Literaturfreunden beliebt und stets Wochen vorher
ausverkauft. Die von Zeit zu Zeit im Amtsgericht Burgdorf stattfindenden
Krimilesungen erfreuen sich ebenfalls wachsender Beliebtheit. Bereits zu Beginn
des kommenden Jahres will die Stadtbücherei mit einer Lesung an einem
ungewöhnlichen Ort ihr Veranstaltungsangebot ausweiten.
Das
Medienangebot sowie die thematisch breit gefächerten Veranstaltungen kommen bei
den Nutzerinnen und Nutzern sehr gut an. Um die Angebote der Stadtbücherei noch
bekannter zu machen und die Attraktivität noch zu steigern, soll Folgendes
umgesetzt werden:
Werbemaßnahmen
Noch
im Jahr 2017 soll ein kurzer Werbefilm über das attraktive Medienangebot der
Stadtbücherei erstellt werden, um noch mehr Menschen für die Stadtbücherei zu
interessieren und als Kunden zu gewinnen. Der Film mit ca. 30 Sekunden Länge
soll in den Wintermonaten als Teil des Werbeblocks in der Neuen Schauburg
gezeigt werden.
Im
Sommer diesen Jahres soll ein Roll-Up entworfen und angeschafft werden, um in
anderen Einrichtungen sowie bei Veranstaltungen, bei denen die Stadtbücherei
vertreten ist (z.B. Sommerfest im Freibad), gezielt werben zu können.
Der im
vergangenen Jahr eingeführte Newsletter mit aktuellen Meldungen sowie
Literatur- und Veranstaltungstipps kommt bei den Abonnenten gut an und soll
zukünftig öfter/regelmäßiger versendet werden. Darüber hinaus soll für die
Stadtbücherei ein Werbeflyer erstellt werden, der in allen öffentlichen
Einrichtungen sowie den höheren Klassen der weiterführenden Schulen verteilt
werden bzw. ausliegen soll.
Der
Internetauftritt der Stadtbücherei soll grundlegend überarbeitet werden, um die
Angebote der Stadtbücherei noch transparenter zu machen.
Gebäude
und Außenbereich
Das im
Jahr 1972 bezogene Gebäude der Stadtbücherei wurde in den vergangenen Jahren
bereits umfangreich modernisiert. Das Regalsystem und die veralteten Stühle im
öffentlichen Bereich wurden durch modernes Mobiliar ersetzt. Moderne Präsentationsmöbel
für Non Book-Medien laden zum Stöbern ein, die verschlissenen Bodenbeläge in
der Kinder- und Jugendbuchabteilung sowie in der Sachbuchabteilung wurden
ersetzt und werten nun das optische Erscheinungsbild auf. Zudem wurden die
defekten Lichtkuppeln ersetzt, durch die es immer wieder zu Wasserschäden in
der Stadtbücherei gekommen war. Noch in diesem Jahr soll die bislang
zurückgestellte Maßnahme zur Sanierung der Beleuchtung im Besucherbereich
umgesetzt werden. Für das kommende Jahr sollen Mittel zum Austausch des
Bodenbelages in der Romanbuchabteilung beantragt werden. Durch die o.g.
defekten Lichtkuppeln wurde der dortige Bodenbelag in Mitleidenschaft gezogen
und ist nun fleckig und unansehnlich.
Auch
im Außenbereich hat sich in den letzten Jahren Einiges getan. So wurde im
Innenhof der Stadtbücherei ein Lesegarten eingerichtet, der an warmen Tagen zu
gemütlichen Lesestunden einlädt und ein beliebter Ort für Bastelaktionen und
andere kleine Veranstaltungen ist. Zudem wurden die zur Stadtbücherei gehörigen
Grünanlagen an der Sorgenser Straße neu gestaltet und bieten jetzt ein klareres
Erscheinungsbild.
Die
durchgeführten Modernisierungen werten den Gesamteindruck der Stadtbücherei
enorm auf und finden bei den Nutzerinnen und Nutzern großen Anklang.
Um die
Stadtbücherei noch ansprechender und attraktiver zu machen, sollen kurzfristig
bzw. mittelfristig weitere Arbeiten umgesetzt werden. Mit der Modernisierung
des mit den Jahren unansehnlich gewordenen und schon häufig reparierten
Eingangsbereiches der Stadtbücherei soll im laufenden Jahr begonnen werden.
Dieser Umbau soll gleichzeitig dazu genutzt werden, den Haupteingang
barrierefrei umzubauen. Nach Umsetzung dieser Maßnahme können Menschen mit
Handicap sowie Familien mit Kinderwagen dann die Ebene im Eingangsbereich und
den größten Bereich der Sachbuchabteilung nutzen (bisher können Menschen mit
Rollstuhl, Rollator oder Kinderwagen zwar den Behinderteneingang an der
Gebäudeseite benutzen, kommen jedoch in der Stadtbücherei vor diversen Treppen
nicht weiter). Um alle Bereiche in der Stadtbücherei für Menschen mit
Gehbehinderung zugänglich zu machen, sollen bei künftigen Haushaltsanmeldungen
Treppenlifte beantragt werden, um von einer Ebene in die andere gelangen zu
können. Ebenso sollen über künftige Haushaltsanmeldungen rollstuhlgerechte Sanitäranlagen
beantragt werden.
Um die
Stadtbücherei von außen deutlich erkennbarer zu machen, soll ein beleuchtetes
Schild am Gebäude installiert werden. Die Mittel dafür sollen in den kommenden
Jahren beantragt werden. Eine vergleichbare Einrichtung in Burgdorf wäre das
Hallenfreibad Burgdorf.
Öffnungszeiten
Einen
weiteren wichtigen Beitrag zur Attraktivitätssteigerung der Stadtbücherei
könnte eine Harmonisierung und Erweiterung der Öffnungszeiten leisten.
Die Stadtbücherei
öffnet seit über 25 Jahren zu unveränderten Öffnungszeiten. Diese sollen nun
kundenfreundlicher und einprägsamer umverteilt werden, wobei die Anzahl der
wöchentlichen Öffnungsstunden (25) beibehalten werden soll.
Als neue
Öffnungszeiten ab dem 01.01.2018 werden vorgeschlagen:
Montag 12.00 – 18.00 Uhr
Dienstag 12.00 – 18.00 Uhr
Mittwoch Schließtag
Donnerstag 12.00 – 19.00 Uhr
Freitag 12.00 – 18.00 Uhr
Bei
dieser Umverteilung der Öffnungszeiten ergäbe sich ein harmonischer
Gesamteindruck. Die aufgrund eines geänderten Nutzerverhaltens – auch durch die
2013 eingeführte Onleihe - weniger genutzten Vormittagsstunden würden auf die
Nachmittage verlagert, was durchgängige und kundenfreundliche Öffnungszeiten in
den Nachmittags- und Abendstunden zur Folge hätte.
Am
Montag und Freitag würden die Öffnungszeiten von 17.00 Uhr auf 18.00 Uhr
verlängert, sodass Nutzerinnen und Nutzer der Stadtbücherei mehr Zeit hätten,
die Stadtbücherei zum Beispiel nach der Arbeit zu nutzen. Durch die
Umverteilung der Öffnungszeiten am Montag und Freitag fiele für viele Nutzerinnen
und Nutzer der Zeitdruck weg, die Stadtbücherei spätestens um 13.00 Uhr
verlassen zu müssen.
Die
wenig genutzten Öffnungszeiten am Mittwochvormittag würden gänzlich umverteilt.
Am
Donnerstag bliebe die Stadtbücherei, wie gewohnt, bis 19.00 Uhr geöffnet, um
vor allem Pendlern die Möglichkeit zu bieten, die Einrichtung zu nutzen. Zudem
finden seit vielen Jahren donnerstags um 16.30 Uhr regelmäßig Vorlesestunden
mit anschließendem Bastelangebot statt, die vielen Familien als willkommener
Treffpunkt zum Austausch dienen.
Eine
Verschiebung der Öffnungszeiten hätte den positiven Effekt, dass den
Nutzerinnen und Nutzern in unmittelbarer Nähe zur Bücherei mehr freie Parkplätze
zur Verfügung stehen würden, da die Berufsschüler mittags die Schule verlassen.
Schülerinnen
und Schüler insbesondere der IGS hätten die Möglichkeit, die Stadtbücherei in
der Mittagszeit zu nutzen. Nutzerinnen und Nutzer, die die Stadtbücherei
bislang am Vormittag nutzen, hätten ab 12.00 Uhr die Gelegenheit, die Stadtbücherei
zu besuchen und bräuchten ihr Nutzungsverhalten nur geringfügig anzupassen.
Bibliothekseinführungen
für Schulklassen finden generell nur dann statt, wenn die Stadtbücherei
geschlossen hat. Dank der neuen Öffnungszeiten könnten Einführungen zukünftig montags
bis freitags angeboten werden.
Zusätzlich zu den
harmonisierten Öffnungszeiten ist vorgesehen, die Stadtbücherei ab 2018 an
jedem 1. Samstag im Monat für 4
Stunden zu öffnen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtbücherei haben
an dem Harmonisierungsvorschlag der Öffnungszeiten aktiv mitgewirkt und tragen
eine künftige Samstagsöffnung mit.
Für Berufstätige
mit langen Arbeitstagen böte die Öffnung der Stadtbücherei an einem Samstag im
Monat ein attraktives Zusatzangebot. Die Erweiterung der Öffnungszeiten böte
zudem Familien mit Kindern die Möglichkeit, die Stadtbücherei gemeinsam zu
besuchen. Darüber hinaus wäre die Samstagsöffnung auch für Menschen, die
beruflich bedingt vom Wohnort zur Arbeit pendeln, ein zusätzliches Angebot, am
Wohnort eine kulturelle Einrichtung nutzen zu können.
Für die
Samstagsöffnung der Stadtbücherei ist der Einsatz von mindestens zwei Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern erforderlich. Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter würde mittwochs
die Gelegenheit bestehen, die mehr gearbeiteten Stunden des Samstages abzugelten.
Sofern es der Dienstplan zulässt, könnten mehr gearbeitete Stunden auch am
darauffolgenden Montag in Freizeit ausgeglichen werden, sodass die
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht auf das "Wochenendgefühl" verzichten müssten. Die dargelegte Organisation der Samstagsöffnung
kann mit dem vorhandenen Personalumfang gewährleistet werden.
Folgende Varianten der Samstagsöffnung sind
denkbar:
1) 10.00
– 14.00 Uhr
Diese Variante
wäre kundenfreundlich, da nach dem Ausschlafen, Frühstück usw. noch ausreichend
viel Zeit für einen Besuch in der Stadtbücherei bliebe.
2)
09.00 – 13.00 Uhr
Diese Variante
wäre vor allem für die Menschen geeignet, die früh auf den Beinen sind. Zudem
wäre sie mitarbeiterfreundlich, da die diensthabenden Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter bereits um 13.00 Uhr ins Wochenende gehen könnten.
b) Einnahmesituation
Neben
Attraktivitätssteigerung und Nutzerzahlen war in vergangenen Sitzungen vor
allem die Einnahmesituation bzw. der Kostendeckungsgrad der Stadtbücherei
Gegenstand von Diskussionen.
Die
Einnahmen der Stadtbücherei unterteilen sich im Großen und Ganzen in zwei
Bereiche: in die Einnahmen aus der Jahresgebühr sowie in die sonstigen
Einnahmen (Säumnisgebühren, Bestseller-Service, Bücherflohmarkt,
Internetnutzung, Eintrittsgelder für Veranstaltungen).
Mit
verstärkten Einnahmen aus Säumnisgebühren, Bücherflohmarkt und
Bestseller-Service kann nicht seriös kalkuliert werden; die Einnahmen durch die
Internetnutzung sind in ihrer Höhe unbedeutend. Die Eintrittsgelder
erfahrungsgemäß gut besuchter Veranstaltungen (Lesungen, eat & read)
könnten theoretisch erhöht werden, dies wäre jedoch letztendlich
kontraproduktiv, da diese Veranstaltungen als Werbeveranstaltungen zu verstehen
sind, mit denen Stammkunden gebunden und neue Leser akquiriert werden sollen.
Zudem sollte/muss das Ziel sein, den Eintritt zu Veranstaltungen möglichst
gering zu halten, um Personen jeder Einkommensschicht die Teilnahme am
kulturellen Leben der Stadt zu ermöglichen.
Die
einzig Erfolg versprechende Möglichkeit, Einnahmesituation und
Kostendeckungsgrad zu verbessern, wäre eine Anpassung der Jahresgebühren. Dazu
ergäben sich verschiedene Varianten:
1) Gebührenanpassung
für alle Nutzergruppen
Die
Jahresgebühren wurden zuletzt im Mai 2011 erhöht. Seitdem gelten folgende
Gebühren für die Leserkarten:
-
Jahresgebühr Erwachsene 15,00
€
-
Jahresgebühr Familie 20,00
€
-
Jahresgebühr ermäßigt (Jugendliche ab dem vollendeten 16. Lebensjahr,
Schülerinnen
und Schüler, Studierende, Empfänger von
Grundsicherung etc.) 5,00 €
Im
Jahr 2010 lagen die Einnahmen durch die Jahresgebühr (Neuanmeldungen und
Ausweisverlängerungen) bei insgesamt 14.245,00 €.
Durch
die Erhöhung der Jahresgebühr im Mai 2011 konnten die Einnahmen durch die
Jahresgebühr leicht gesteigert werden; im Jahr 2015 lagen sie bei insgesamt
19.415,00 € (+ 5.170,00 €).
1 a) Eine mögliche Gebührenerhöhung
ab 2018 könnte wie folgt aussehen:
Nutzergruppe |
aktuelle Gebühr – seit 2011 |
neue Gebühr |
Kinder ab 7 Jahren |
kostenfrei |
5,00
€ |
Jahresgebühr Erwachsene |
15,00
€ |
20,00
€ |
Jahresgebühr Familie |
20,00
€ |
25,00
€ |
Jahresgebühr ermäßigt |
5,00
€ |
10,00
€ |
Ausgehend
von den Nutzerzahlen von 2015 ergäben sich durch eine solche Erhöhung jährliche
Mehreinnahmen von rund 9.000 € - stabile Nutzerzahlen vorausgesetzt. Allerdings
kann davon ausgegangen werden, dass Familien mit derzeit 3 bis 4 Lesekarten
langfristig auf einen Leseausweis reduzieren würden, um Kosten zu sparen.
Kinder aus finanziell schlechter gestellten Familien würden unter Umständen die
fachlich qualifiziert geführte Stadtbücherei nicht mehr nutzen. Grundsätzlich
ginge diese Gebührenerhöhung zu Lasten von Personen mit geringem Einkommen und
von Familien mit mehreren Bibliotheksnutzern. Insofern wäre diese Variante familien-
wie sozialunfreundlich.
1 b) Eine
aus Sicht der Verwaltung angemessene Gebührenerhöhung
für bestimmte Nutzergruppen
könnte ab 2018 wie folgt aussehen:
Bei
diesem Modell käme es lediglich bei den Gebühren für Erwachsene und Familien zu
einer moderaten Erhöhung der Jahresgebühr – Kinder blieben weiterhin
kostenfrei, und auch die ermäßigte Jahresgebühr würde bei 5,00 € jährlich
verbleiben.
Nutzergruppe |
aktuelle Gebühr |
neue Gebühr |
Kinder ab 7 Jahren |
kostenfrei |
kostenfrei |
Jahresgebühr Erwachsene |
15,00
€ |
20,00
€ |
Jahresgebühr Familie |
20,00
€ |
25,00
€ |
Jahresgebühr ermäßigt |
5,00
€ |
5,00
€ |
Ausgehend
von den Nutzerzahlen von 2015 ergäben sich durch die Erhöhung bei diesem Modell
jährliche Mehreinnahmen von rund 5.000 € - auch hier stabile Nutzerzahlen
vorausgesetzt.
2) Gebühr
je entliehenem Medium
Im
Laufe der Ausschusssitzung am 14.02.2017 wurde neben einer "konventionellen" Gebührenerhöhung für die
unterschiedlichen Nutzerklassen eine weitere Möglichkeit ins Gespräch gebracht.
Diese sah vor, die Jahresgebühr nicht zu erhöhen, sondern zu senken und dafür
eine geringe Gebühr je entliehenem Medium (bspw. 50 Cent) einzuführen.
Nutzerinnen
und Nutzern, die nicht übermäßig viele Medien ausleihen, käme dieses Vorgehen
möglicherweise entgegen.
Hingegen
würde eine Jahresgebühr für den durchschnittlichen Nutzer wie folgt aussehen
können. Angenommen, die Jahresgebühr für einen Erwachsenen betrüge nicht mehr
15,00 €, sondern nur noch 5,00 €, so kämen bei 8 Besuchen pro Jahr mit jeweils
15 ausgeliehenen Medien und einer Gebühr von 50 Cent pro Medium zusätzliche 60,00
€ an Ausleihgebühr hinzu. Der Erwachsene hätte also nicht mehr 15,00 € zu
zahlen, sondern 65,00 € (Gebührensteigerung von +433%). Dieses Gebührenmodell würde
zu Lasten der Nutzerinnen und Nutzer gehen.
Zudem
muss betont werden, dass ein solches Vorgehen mit dem vorhandenen
Personalbestand nicht zu bewerkstelligen wäre. Das Ausleihpersonal müsste bei
jeder Entleihung die Medien zählen, den Preis verbuchen, eine Quittung drucken,
das Geld kassieren, Wechselgeld herausgeben - der verwaltungstechnische Aufwand
wäre, gerade zu Stoßzeiten, mit dem vorhandenen Personalbestand nicht zu
leisten. Die Konsequenz wäre, dass der Personalbedarf an der Ausleihtheke aufgestockt
werden müsste, was zur Folge hätte, dass andere bibliotheksinterne Arbeiten
nicht erledigt werden könnten. Die Qualität des Bibliotheksangebotes könnte
nicht aufrechterhalten werden. Neue Medien könnten nur verzögert zur Verfügung
gestellt werden. Zudem ginge durch die Mehrbelastung des Ausleihpersonals
zwangsläufig die fachliche Beratung zurück.
Fazit
Mit neuen Ideen und Konzepten sowie mit den geplanten Werbemaßnahmen und
attraktiveren Öffnungszeiten ist die Stadtbücherei auf einem guten Weg, wieder
mehr Bürgerinnen und Bürger als zahlende Nutzer gewinnen zu können. Die
Veränderungen sind überschaubar, jedoch inhaltlich breit gefächert. In der
Anlage zur Vorlage ist der Entwurf der geänderten Benutzungs- und Gebührensatzung
entsprechend der Beschlussformulierung zu b beigefügt.
Im ersten Halbjahr
2019 sollte im Ausschuss für Schulen, Kultur und Sport erstmalig über die Erfahrungen
der vorgenommenen Veränderungen berichtet werden. Zudem könnten Kunden zwischenzeitlich
zu den Veränderungen befragt werden.