Herr Höhlich stellte anhand einer Präsentation die Machbarkeitsstudie der Rathäuser I, II und III.

Die Präsentation ist dem Protokoll im Anhang beigefügt.

 

Die Sitzung wurde für die Zeit von 18.27 Uhr bis 18.38 Uhr unterbrochen.

 

Herr Paul erklärte, dass es sehr unglücklich sei, dass ausgerechnet die Barrierefreiheit der entscheidende Unterschied bei den verschiedenen Varianten sei.

Die Barrierefreiheit aufgrund anderer Dinge zu vernachlässigen, sei keine gute Idee und auch keine Option.

Für das Rathaus I sollte Variante „O“ gewählt werden.

Um möglichst viele Arbeitsplätze schaffen zu können, sollte man in Betracht ziehen, den Ratssaal evtl. mit Arbeitsplätzen auszustatten.

Vielleicht könne man hierfür moderne Arbeitsplätze bzw. Arbeitsplatzmodelle verwenden, dennoch sei es wichtig für die Stadt Burgdorf, dass der Ratssaal für seine besondere Aufgabe beim Schützenfest zur Verfügung stünde.

Bei der Präsentation war zu erkennen, dass bei Rathaus II bzw. damals noch Landratsvilla ursprünglich ein Anbau geplant gewesen sei.

Daher stelle sich ihm die Frage wie Herr Höhlich, als Architekt, die Möglichkeit diesen Anbau jetzt zu realisieren, betrachte.

 

Herr Höhlich teilte mit, dass er persönlich die Barrierefreiheit heutzutage für eine Notwendigkeit halte, dennoch sei es eine politische Entscheidung, welche Variante umgesetzt werden solle.

Die drei Rathäuser werden auch in Gänze betrachtet, da sie einen Campus in der Innenstadt bilden.

Besonders die Bürgernähe befürworte diesen Standpunkt der Rathäuser.

Es gebe viele Überlegungen, wie man die Rathäuser renovieren/verwenden könne und auch ein Anbau sei nicht komplett ausgeschlossen.

 

Herr Köneke erläuterte, dass ein stufenweises Vorgehen angebracht sei, da im jetzigen Stadium noch keine Details geklärt werden können.

Zudem benötige man ein Gesamtkonzept aller Rathäuser.

Positiv aufgefallen sei, dass die Funktionalität und Bauweise des Rathauses III als gut befunden wurde.

Dies ermögliche gute Umbaumöglichkeiten.

Allerdings werden immer viele Arbeitsplätze benötigt und die Funktionalität müsse daher über einen langen Zeitraum mit genügend Arbeitsplätzen gegeben sein.

Eine Alternative wäre ein Neubau eines Rathauses, welche man berücksichtigen und abwägen müsse, besonders auch in Bezug auf die Reduzierung der derzeitigen Mietobjekte.

Man müsse die Diskussion weiterführen, da das Ergebnis noch offen sei.

Man könne nur richtig beurteilen, wenn möglichst viel vom Ende des Weges präsentiert und abgeklärt sei.

Nicht nur der Umbau eines Rathauses sei wichtig, sondern man müsse die Schritte kennen, um alle Rathäuser zu sanieren.

Aktuell sei die einzige Möglichkeit ein Rathaus leerzuräumen und dann zu sanieren

 

Herr Knauer erklärte, dass diese Entscheidung noch viel Diskussionen verursache und mehrere Generationen betreffen werde, da dies eine große Zukunftsaufgabe sei.

Eine Beurteilung, ob man eine Barrierefreiheit in den Rathäusern haben möchte oder nicht stehe außer Frage, denn man muss ein barrierefreies Rathaus bauen.

Nicht nur Besucher mit Einschränkungen könnten das Rathaus betreten, ebenso wichtig sei dies für Mitarbeiter mit Einschränkungen.

Allerdings sei die digitale Infrastruktur noch gar nicht berücksichtigt worden.

Dadurch könne man evtl. mit weniger Raum, aber klug und technisch perfekt und mit evtl. sogar weniger Mitarbeitern planen.

 

Auf Nachfrage von Herrn Gottschalk teilte Frau Raue mit, dass derzeit zu wenige Arbeitsplätze vorhanden seien. Konkrete Beispiele sind hierfür elf Arbeitsplätze, welche in einer ehemaligen Arztpraxis angemietet wurden.

 

Herr Sieke betonte, dass ein Gesamtkonzept präsentiert werden solle, bevor die Diskussion fortgesetzt werde.

Dabei sollten die Gesamtarbeitsplätze dargestellt (die die gleichzeitig vor Ort sind sowie die Homeoffice-Arbeitsplätze) und eine Raumbedarfsplanung entwickelt werden.

Die Barrierefreiheit stünde nicht zur Diskussion, dass diese gegeben sein muss, sei selbstverständlich. Daher kommen nur die teureren Varianten in Betracht.

Dennoch wies er daraufhin, dass bei solchen großen Projekten meistens Kompromisse zur ursprünglichen Planung eingegangen werden müssen.

Wichtig sei dabei, dass der Bürger fühlt, dass er in einem schönen modernen Rathaus sei und nicht nur evtl. Kompromisse aufstoßen.

 

Herr Höhlich stellte richtig, dass es sich bei z.B. Variante „O“ nicht um die teurere Variante handele, denn mehr Geld könne man immer ausgeben.

Der Bürger soll das Gefühl bekommen ein adäquates Rathaus zu betreten ohne sich dabei eingeengt zu fühlen und sich hier wohlfühlen zu können.

Zudem stellte er klar, dass dies kein wirrer Umbau mit Kompromissen werde.

 

Frau Weilert-Plenk monierte, dass es dieses Thema seit mind. 20 Jahren gebe und man immer wieder darüber diskutiere.

Das Rathaus I sei die Identität unserer Stadt oder sogar das „Juwel“ der Stadt.

Auch das Rathaus II sei von großer Bedeutung für die Stadt Burgdorf, wenn man die Geschichte genauer betrachte.

Sie betonte, dass sich alle einig sind, dass die Rathäuser barrierefrei sein müssen.

Sie werde von vielen Leuten angesprochen, was denn nun mit den Rathäusern passiere, daher muss alsbald eine Entscheidung getroffen werden und diese Entscheidung sei heute und hier zu treffen.

 

Herr Köneke betonte, dass es sich um ein großes Projekt handele, welches nicht in naher Zukunft und nicht gleichzeitig umgesetzt kann. Es werde bestimmt zehn Jahre dauern bis alle drei Rathäuser saniert werden.

Daher sei es nicht zu viel verlangt nochmals darüber in der Fraktion zu diskutieren.

Er spreche sich dafür aus die Entscheidung zu vertagen.

 

Auf Antrag von Frau Weilert-Plenk unterbrach Herr Dr. Kaever die Sitzung in der Zeit von 19.11 Uhr bis 19.15 Uhr.

Frau Weilert-Plenk erklärte, dass sie sich nochmals beraten hätten und es fair sei den TOP zu vertagen, wenn eine Fraktion Beratungsbedarf habe.

Die Sache solle in der nächsten Sitzung am 24.09.2020 beschlossen werden.

 

Herr Pollehn sehe die Diskussion sowie die Aussage, dass alle für barrierefreie Rathäuser stimmen, positiv.

Bei der Sanierung der Rathäuser handele es sich um eine Zukunftsfrage.

Wir entscheiden jetzt, was mit den Rathäusern zukünftig passiere und dies sei durchaus eine schwerwiegende Entscheidung.

Das Thema Neubau eines Rathauses sehe er eigentlich als abgeschlossen, denn wem solle man diese Rathäuser verkaufen, der auch noch diese Denkmäler nutze und saniere.

Zudem ist dieses Ensemble der drei Rathäuser einmalig in der Region und damit was ganz Besonderes.

Die Präsentation sei bereits das Gesamtkonzept.

Eine Raumbedarfsplan würde natürlich zu gegebener Zeit geliefert werden, aber zum jetzigen Zeitpunkt ist noch gar nicht absehbar wer, wann, wo und welchen Raum brauche.

Wie viele mobile bzw. homeoffice Arbeitsplätze es geben werde, könne man noch gar nicht sagen.

Diese Detailfragen seien noch überhaupt nicht zu klären.

Das Ziel sei es aber möglichst alle Arbeitsplätze in die Stadt zurückzuholen und damit keine Mietobjekte zahlen zu müssen.

Die Diskussion sei noch gar nicht beendet.