Betreff
Sanierung Sportanlage Gymnasium
Vorlage
2017 0299
Art
Beschlussvorlage

Finanz. Auswirkungen in Euro

Produktkonto

ErgHH

FinHH

Einmalige Kosten:

885.000,- €

21700.787151

Laufende Kosten:

2.000,- €

 

Haushaltsmittel stehen zur Verfügung:

 ja

 nein (bisher nur in Teilen, Mittelanmeldung muss erhöht werden)

 

 

Beschlussvorschlag:

 

Die Sportanlage am Gymnasium soll in der vorgeschlagenen Weise saniert werden. Die Planung soll gemäß dem vorgestellten Zeitrahmen fortgesetzt werden.

Entsprechende Haushaltsmittel sind einzustellen.

Sachverhalt und Begründung:

 

Die Sportanlage am Gymnasium wurde Anfang der 80er Jahre gebaut und ist somit > 30 Jahre alt. In den vergangenen 10 Jahren wurden insbesondere die Kunststoffflächen immer wieder repariert, z.T. waren schmale und breite Risse zu flicken aber z. T. auch ganze Abschnitte der Laufbahn inclusive Unterbau zu erneuern, da Alter und Umwelteinflüsse den Kunststoffbelag erheblich geschädigt haben. Hinzu kommt, dass bereits seit mehreren Jahren die Stabhochsprunganlage sowie der Diskuskreis so defekt sind, dass sie nicht mehr genutzt werden können.

 

In 2012 wurde zunächst über die Haushaltsmittelanmeldungen eine Deckensanierung der Laufbahn für 2015 vorgesehen. Als sich der Zustand der Laufbahn jedoch zusehends verschlechterte wurde in 2015 zunächst eine Begutachtung der Sportanlage durch einen Fachplaner beauftragt. Dabei sollte zunächst der Zustand der Anlage festgestellt sowie im Anschluss der Sanierungsbedarf auf Grundlage eines Planungskonzeptes ermittelt werden.

 

Im Zuge dieser Untersuchung kam zu Tage, dass die bituminös gebundene Tragschicht der Laufbahn so mürbe ist, dass eine Sanierung des Kunststoffbelages alleine nicht sinnvoll ist. Vielmehr ist es erforderlich, die Kunststoffflächen komplett neu aufzubauen, um dauerhaft einen verkehrssicheren Betrieb der Anlage zu gewährleisten. Daraufhin wurden Haushaltsmittel für die Planung (2017) und die bauliche Sanierung der Sportanlage (2018) eingestellt.

 

Mit der Planung wurde das Büro Grundmann Sport- und Freiraumplanung beauftragt, das Erfahrung auf diesem Gebiet hat und durch die Planungen der Außenanlagen am Gymnasium die örtlichen Randbedingungen bereits kannte.

 

Im Herbst 2016 wurde zusätzlich festgestellt, dass die Beregnungsanlage aufgrund des hohen Eisengehaltes des Brunnenwassers so zugesetzt ist, dass das gesamte Leitungssystem erneuert werden muss. In der Folge sind Arbeiten zur Wiederherstellung der Rasenfläche erforderlich. Dies soll im Zuge der Sanierungsarbeiten ebenfalls durchgeführt werden.

 

 

Abstimmung der Anforderungen und der Planung mit den Nutzern

 

Die Sportanlage wird sowohl für den Schul- als auch den Vereinssport genutzt.

 

Es fand ein Abstimmungsgespräch mit den Schulleitern des Gymnasiums und der Realschule statt. Dabei wurde darauf hingewiesen, dass das Gymnasium das Leistungsprofil Sport anbietet wofür eine funktionsfähige Sportanlage wünschenswert ist.

Das vorgestellte Planungskonzept fand die Zustimmung beider Schulleiter. Es wurde angeregt, jeweils einen Stromanschluss an den Start- und den Zielpunkt der 100 m Laufbahn zu verlegen, um später die Option für die Anschaffung einer elektronischen Zeitmessung u.ä. zu haben.

Darüber hinaus wurde darauf hingewiesen, dass das Kleinspielfeld für Kleinfeldfußball, Handball, Badminton und Volleyball genutzt wird und daher ebenfalls in die Sanierung einbezogen werden sollte. Das derzeit als Kugelstoßanlage genutzte Beachvolleyballfeld könnte an der Stelle des derzeit vorhandenen zweiten Kleinspielfeldes mit Kunststoffoberfläche angelegt werden. Dieses könnte bei Ertüchtigung des ersten Spielfeldes ersatzlos entfallen.

 

Auch mit der TSV, die die Sportanlage für Leichtathletik sowie Faustball nutzt, wurden Abstimmungsgespräche geführt und folgendes besprochen.

Faustball wird auf bis zu drei Feldern auf dem Rasenplatz gespielt. Hier wären Bodenhülsen für die Netzpfosten wünschenswert, um so einen einfachen Auf- und Abbau sowie eine gute Standsicherheit der Netzanlage zu gewährleisten.

Bei der Leichtathletiksparte findet eine umfangreiche Nachwuchsarbeit statt, sodass es wichtig ist, dass mehrere Gruppen einer Disziplin gleichzeitig trainieren können, z.B. Weitsprung und Hochsprung. Dabei ist wichtig, dass die Anlagen so dicht beieinander liegen, dass die Betreuung durch die gleichen Betreuer möglich ist aber auch genug „Aufstellflächen“ für die Kinder und Jugendlichen vorhanden sind.

Gleichzeitig soll die Anlage auch geeignet sein, um Leichtathletikwettkämpfe durchzuführen.

 

Darüber hinaus möchte die TSV die Sanierungsarbeiten nutzen, um am westlichen Ende der 100 m Bahn den alten Geräteschuppen durch eine angemessene Unterbringung für ihre Sportgeräte zu ersetzen.

Die Verlegung von Stromanschlüssen, wie auch von den Schulen vorgeschlagen, wird ebenfalls als sinnvolle Investition in die Zukunft betrachtet. Gleichzeitig könnte eine Verlegung von Stromkabeln in diesem Bereich dafür genutzt werden, eine Ausleuchtung für den Bereich der 100 m-Laufbahn zu installieren, um die Trainingsbedingungen im Herbst und Frühling zu verbessern. Da dies vordringliches Interesse des Vereins sei, sagte die TSV zu, eine finanzielle Beteiligung bei Umsetzung dieser Planung zu prüfen. Konkrete Gespräche dazu sollen voraussichtlich nach den Sommerferien aufgenommen werden.

 

Allen Beteiligten ist bewusst, dass mit der Sanierung kein Umbau zu einer Bezirkssportanlage verbunden ist, da dies erhebliche Mehrkosten bedeuten würde.

 

Die dargestellten Anregungen aus den Abstimmungsgesprächen wurden geprüft und soweit möglich in den Entwurf integriert. Der überarbeitete Entwurf wurde Schulen und Verein noch einmal zur Durchsicht und Rückmeldung übersandt.

 

Nachfolgend wird der mit Schulen und Verein abgestimmte Entwurf vorgestellt.

 

 

Darstellung der Planung

(s. dazu auch Anlagen 1 (Bestand) und 2 (Planung))

 

Grundsätzlich gilt, dass alle Kunststoffflächen der Rundlaufbahn von Grund auf, d. h. inclusive bituminös gebundener Tragschicht erneuert werden müssen. Dabei wird auch die Randbegrenzung zwischen Laufbahn und Rasenfläche erneuert, da diese schon sehr abgängig ist. Gleiches gilt für die Entwässerung der Laufbahn.

 

Gleichzeitig wird im Rahmen der Sanierungsmaßnahmen die Nutzung der Anlage für Schulen und Vereine soweit möglich optimiert, um eine zukunftsfähige Sportanlage zu erhalten. Dafür werden die Flächen für die verschiedenen Disziplinen z. T. verlegt. 

 

Zukünftige Nutzungen in den Segmenten:

 

Die Disziplinen Weit- und Dreisprung sowie Stabhochsprung befinden sich weiterhin im westlichen Segment.

Es sind zwei Weitsprunganlagen mit je zwei Anlaufbahnen vorgesehen. Bei der südlichen Weitsprunganlage findet eine Verzahnung mit der Anlaufbahn für den Stabhochsprung statt. Die Aufteilung in zwei Weitsprunggruben schafft mehr Aufstellflächen für Training und Wettkampf und ermöglicht eine flexible Nutzung je nach Windverhältnissen.

Die Weitsprunganlage neben der jetzigen Hochsprunganlage kann entfallen.

 

Die Kugelstoßanlage, derzeit als Provisorium an der Beachvolleyballanlage im westlichen Segment, wird in den Bereich der jetzigen Hochsprunganlage gelegt.

 

Die im westlichen Segment durch die Umplanungen frei werdende Fläche (derzeit Kunststofffläche und Beachvolleyball) wird in ein Rasensegment ohne spezielle Nutzung umgewandelt, was in Anlage und Unterhaltung deutlich günstiger als eine Kunststofffläche ist.

 

Das östliche Segment wird wie bisher für Diskus- und Speerwurf sowie für Schlagball genutzt. Die Verlegung des Diskuskreises und der Speerwurfanlage aus der Mitte in die Seitenbereiche des Segments ermöglicht eine Nutzung, ohne das Fußballtor entfernen zu müssen.

 

 

Rasenspielfeld:

 

Hier beschränken sich die Arbeiten auf eine Erneuerung der Bewässerungsleitungen mit Anschluss an die Trinkwasserleitung sowie den Einbau von sechs Bodenhülsen für den Einsatz von Pfosten für Faustballnetze.

 

Die Sanierung der Bewässerungsleitungen ist erforderlich, da der Querschnitt durch Eisenablagerungen auf z.T. weniger als die Hälfte reduziert wurde, wodurch die Regner nicht mehr das gesamte Rasenfeld bewässern und es trotz zusätzlicher manuell aufgestellter Regner zu Trockenschäden kommt. Dabei handelt es sich bei den Leitungen um erst 2002 eingebaute Kunststoffrohre. Der erhebliche Eisengehalt des derzeit für die Beregnung genutzten Brunnenwassers führt außerdem dazu, dass für Anlage und Regner in den letzten Jahren durchschnittlich ca. 1.200,- €/Jahr an Reparaturkosten angefallen sind. Der Einsatz einer Enteisungsanlage ist aufgrund des sehr hohen Eisengehaltes nicht möglich. Daher soll die Bewässerungsanlage nach der Sanierung der Leitungen mit Trinkwasser betrieben werden.

Dadurch entstehen voraussichtlich Betriebskosten von ca. 2000 €/Jahr. Im Gegenzug reduzieren sich jedoch die Kosten für Reparaturen, wird die Lebensdauer der Anlage verlängert und der personelle Aufwand für die manuelle Beregnung entfällt.

Durch den Betrieb mit Leitungswasser kann eine längere Lebenserwartung und ein zuverlässiger Betrieb der Beregnungsanlage gesichert werden.

 

 

Kunststoffflächen (Hochsprung/Kleinspielfelder) östlich der neuen Sporthalle:

 

Die jetzt für Hochsprung genutzt Kunststofffläche wird zur Kugelstoßanlage mit einer Stoßfläche in Tenne umgebaut. Eine solche Anlage für das Kugelstoßen wird von allen Seiten begrüßt. Der östliche Kreis erfüllt dabei Wettkampfbedingungen, während die westlichen Kreise für Trainings- und Schulsportzwecke ausreichen.

 

Das westliche Kleinspielfeld soll saniert und um ca. 4 m verbreitert werden. So kann diese Fläche nicht nur als Kleinspielfeld für Fußball, Handball, Volleyball und Badminton sondern auch für Hochsprung genutzt werden.

 

Das zweite (östliche) Kleinspielfeld (s. in Anlage 1 – „Kleinspielfeld 2“) soll zurückgebaut werden. An seiner Stelle soll das Beachvolleyballfeld angelegt werden, das derzeit im westlichen Segment vorhanden ist und - wg. der Anlage des provisorischen Parkplatzes im Bereich der alten Kugelstoßanlage – als Kugelstoßanlage genutzt wird. Um eine Verschmutzung des angrenzenden Kunststoffbelages zu vermeiden, wird der Einbau eines 1 m hohen Rasensitzhügels zwischen den beiden Spielfeldern vorgeschlagen.

 

 

Zeitplanung

 

Wird die Umsetzung der vorgestellten Planung beschlossen, soll bis Ende des Jahres die Ausführungsplanung erstellt und die Ausschreibungsunterlagen vorbereitet werden.

 

In 2018 soll so früh wie möglich (Fortsetzung als begonnene Maßnahme) die Ausschreibung und Vergabe durchgeführt werden. Dies ist von besonderer Bedeutung, da bei einer veranschlagten Bauzeit von ca. 5 Monaten die Herstellung der Kunststoffflächen in die Sommermonate fallen muss, da deren Herstellung an warmes und trockenes Wetter gebunden ist.

 

Somit könnte die Maßnahme bei optimalem Verlauf nach den Sommerferien 2018 abgeschlossen sein.

 

Die Schulen und die TSV sind darüber informiert, dass die Sportanlage während der Sanierungsarbeiten für ca. 5 – 6 Monate nicht zur Verfügung steht. Ausweichmöglichkeiten sind noch zu prüfen.

 

 

Finanzierung

 

Die Gesamtkosten der Maßnahme (Bau- und Planungskosten) belaufen sich auf rd. 885.000,- €.

 

Die vorhandene Anlage ist in ihrer Art in Burgdorf einmalig - keine andere Sportanlage bietet die hier gegebenen Möglichkeiten für Leichtathletik - und von besonderer Bedeutung für Schulen und Vereinssport.

Die Kosten für den Neubau einer solchen Anlage würden sich auf knapp das Doppelte belaufen. Mögliche Kosten für die Erschließung, für sanitäre Anlagen u. ä. im Falle eines Neubaus an anderer Stelle sind dabei noch nicht berücksichtigt.

 

Im Haushalt wurden bisher für 2017 50.000,- € bereitgestellt, im Investitionsplan sind 650.000,- € für 2018 vorgesehen.

 

Die Erhöhung der Kosten um rd. 185.000,- € resultiert im Wesentlichen aus

-      den zusätzlich eingeplanten Elektroarbeiten (Stromversorgung für Start-/Zielleinlauf, ggf. Beleuchtung),

-      die Einbeziehung der Sanierung des Kleinspielfeldes und die Verlegung des Beachvolleyballfeldes,

-      die Anlage einer zweiten Weitsprunganlage,

-      den höheren Detaillierungsgrad aufgrund der erfolgten Abstimmung,

-      den erhöhten Planungskosten als Folge der erhöhten Baukosten.

 

Diese Entwicklungen konnten bei dem der Kostenschätzung für die Haushaltsplanung 2017 zugrunde gelegten Planungskonzept noch nicht berücksichtigt werden. Eine weiterreichende Abstimmung dieses Konzeptes war in der ersten Jahreshälfte 2016 aufgrund noch vieler offener Fragen nicht möglich.

 

Wegen der vielfältigen Nutzung der Fläche (s.o.) sind die nun zusätzlich vorgesehenen Planungsteile jedoch erforderlich, um ein stimmiges, zukunftsorientiertes Gesamtkonzept umzusetzen.

 

Eine Aufteilung der Baumaßnahme in mehrere Bauabschnitte ist aufgrund der umfangreichen Baustelleneinrichtung, die dann den bereits fertiggestellten Abschnitt beeinträchtigt, nicht sinnvoll. Zusätzlich würde dies die Kosten erhöhen und zu längeren Nutzungsausfällen der Anlage führen.