Der Rat fasste bei 25 Ja-Stimmen, 5 Nein-Stimmen und 4
Enthaltungen folgenden
Beschluss:
Die IGS Burgdorf führt den Namen „Rudolf-Bembenneck-Schule“.
Frau Weilert-Penk begrüßte zu diesem Tagesordnungspunkt die drei Sachverständigen Frau Dr. Rohde, Herrn Heun und Herrn Laack, die im Folgenden jeweils eine Stellungnahme zu der Benennung der IGS Burgdorf nach Rudolf Bembenneck abgeben würden.
Frau Dr. Rohde sprach
sich für eine entsprechende Benennung der IGS nach Rudolf Bembenneck aus. Damit
würde aus ihrer Sicht sein Engagement für die Erinnerung an die Schicksale der
Opfer des Nationalsozialismus in Burgdorf unter anderem im Arbeitskreis „Gedenkweg 9. November“ gewürdigt.
Diese wichtige Arbeit werde vom Arbeitskreis fortgesetzt.
Herr
Heun erinnerte an Rudolf Bembenneck als einen außergewöhnlichen Menschen,
der sich eindrucksvoll für die Opfer des Nationalsozialismus eingesetzt habe.
Dies habe sich beispielsweise in seiner Arbeit für die Erinnerung an
Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter im Lager Ohio gezeigt. Die Zusammenarbeit
Herrn Bembennecks mit Schülerinnen und Schülern der 10. Klasse des Gymnasiums
im Rahmen der Ausstellung zum jüdischen Leben in Burgdorf brächten zudem seinen
Bezug und seine Bedeutung für den schulischen Bereich Burgdorfs zum Ausdruck.
Deshalb sei die Benennung der IGS sehr zu begrüßen.
Herr
Laack sprach sich ebenfalls für die Benennung aus. Herr Bembenneck habe
sich intensiv für das Gemeinwesen Burgdorfs eingesetzt. Dies sei unter anderem
in seinem Engagement für die Seniorenarbeit in Burgdorf zum Ausdruck gekommen.
Zahlreiche Projekte des Seniorenrats trügen seine Handschrift.
Herr
Hartmut Braun verdeutlichte die bisherigen Verfahrensschritte sowohl zu der
Frage der angemessenen Erinnerung an Herrn Rudolf Bembenneck als auch zur
Namensgebung der IGS Burgdorf. Er würdigte die Arbeit im Fachausschuss und im
eigens dafür gegründeten Arbeitskreis.
Herr
Hinz dankte der CDU-Fraktion für die Annahme der Entschuldigung bezüglich
des unabgestimmten Antrages zu Herrn Bembennecks Gedenken. Die Benennung der
IGS nach ihm sei richtungsweisend und wichtig, um an seine Person zu erinnern,
aber auch, um Fehler aus der Vergangenheit zukünftig zu vermeiden.
Frau
Wichmann merkte an, dass es sinnvoll gewesen wäre, die Schülerinnen und
Schüler der IGS in den Prozess der Namensgebung einzubeziehen. Darüber hinaus
hätte sie sich eine andere Erinnerungsform an Rudolf Bembenneck zum Beispiel in
Form eines Baumhains gewünscht.
Auf Nachfrage bestätigte der anwesende
Schulleiter der IGS, Herr Alker, dass in dem für die Namensgebung zuständigen
Schulvorstand auch Schülerinnen und Schüler vertreten sind.
Herr
Pollehn verwies auf die Aktualität der Erinnerung an die Gräueltaten des
NS-Regimes. Dabei bezog er sich auf die Übergriffe auf Menschen anderer
Herkunft, wie sie derzeit in Chemnitz passiert seien. Es wäre aber sinnvoll
gewesen, die Benennung der IGS nachträglich in den Antrag zum Gedenken an Rudolf Bembenneck mit aufzunehmen. Darüber
hinaus hätte er sich mehr Transparenz für das gesamte Verfahren gewünscht.
Seine Fraktion distanziere sich jedoch nachdrücklich von jeglichen
Diffamierungen des Verstorbenen, die derzeit in der Öffentlichkeit kursierten.
Herr Fleischmann teilte mit, dass er die Benennung der IGS nach Rudolf Bembenneck
befürworte. Damit würde ein Zeichen für Menschenwürde, Toleranz und
Nächstenliebe gesetzt. Diese Werte gelte es außerdem der momentanen dunklen
Stimmungsmache vom rechten politischen Rand entgegenzusetzen.
Herr Sieke
erklärte, dass er eine Erinnerung an Herrn Bembenneck im Rahmen des
„Millionengrabes IGS“ für unangebracht halte.
Herr
Nijenhof machte deutlich, dass durch die Benennung der IGS nach Rudolf
Bembenneck der Schule ein Selbstbild verliehen werde, das Orientierung biete.
Herr Schulz dankte den Sachverständigen für ihre Ausführungen.