Betreff
Jugendhilfeplanung für die Südstadt
Vorlage
2010 0840
Art
Beschlussvorlage

Finanz. Auswirkungen in Euro

Produktkonto

ErgHH

FinHH

Einmalige Kosten:

 

Laufende Kosten:

 

Haushaltsmittel stehen zur Verfügung:

 ja

 nein

 

 

Beschlussvorschlag:

 

 

Der Beschluss soll nach dem Beratungsstand erfolgen.

 

Sachverhalt und Begründung:

 

Die Südstadt ist mit einigen Straßen bzw. “Wohnblocks“ ein Stadtteil, in dem zahlreiche Jugendliche mit Migrationshintergrund, vornehmlich Kurden, Türken und russischstämmige Deutsche, wohnen.

 

Im Stadtteil wohnen außerdem viele Alleinerziehende und von Arbeitslosigkeit betroffene Familien. Diese Situation bezieht sich nicht auf die gesamte Südstadt, sondern auf einzelne Straßen bzw. Wohnblocks.

 

Ziel der vor Ort tätigen sozialen Organisationen ist es, die Lebenssituation der betroffenen Familien zu verbessern und vor allen Dingen den dort lebenden Kindern die gleichen Bildungschancen zu ermöglichen wie in den anderen Burgdorfer Stadtteilen.

 

Aus diesem Grunde gab es vor einigen Jahren zum ersten Mal den Arbeitskreis

 

„Jugendhilfeplanung Südstadt“

 

Der Kreis, bestehend aus allen sozialen Organisationen, die in der Südstadt tätig sind, hat Maßnahmeempfehlungen zur Verbesserung der Situation erarbeitet.

Diese sind vom Jugendhilfeausschuss beschlossen und zeitnah umgesetzt worden:

 

-          Südstadtcamp

-          Sonderprogramm Kitas

-          Sozialer Mittagstisch

 

Die beteiligten Organisationen haben sich wieder zusammengefunden um die „JHP-Süd“ weiter fort zu schreiben, auf Defizite aufmerksam zu machen und dem Jugendhilfeausschuss Maßnahmen mit ausgleichendem Charakter zu empfehlen, die dafür sorgen sollen, dass es den Familien, den Kindern und Jugendlichen in der Südstadt „gut geht“.

 

Beteiligte Institutionen :

 

-          St. Paulus Kirchengemeinde

-          AWO – Kindergarten u. Familienzentrum

-          Kita Südstern

-          Südstadt – Bistro

-          Gudrun – Pausewang Grundschule

-          Soziale Gruppe Südstadt

-          Frauen –u . Mütterzentrum/ Nachbarschaftstreff

-          Vorsitzende Jugendhilfeausschuss, Frau Gersemann

-          Abt. 51.1 und 51.2

-          Stadtjugendpfleger Witte (Organisation)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Übersicht:

 

Institution

Zielgruppe

Aufgabe

Betreute Kinder

Mitarbeiter

Awo-Kita

Kinder des Stadt- teils 3-6 Jahre

Betreuung, Erziehung, Bildung

93 Kinder

3 Regelgruppen à 25

1 Integrationsgruppe 19 + 9

8 Erzieherinnen/

Sozialassistenten

1 Heilpädagogin

1 Springerkraft

(15 Wochenstunden)

1 Hausmeister

(6 Wochenstunden)

1 Kinderkraft

(9 Wochenstunden)

Kita-Südstern

Kinder des Stadt- teils 3-6 Jahre

Betreuung, Erziehung, Bildung

120 Kinder in

5 Gruppen

12 päd. Mitarbeiter/-innen

Hort-Südstern

6-14 Jahre

Betreuung, Erziehung, Bildung

50 Kinder

5 päd. Mitarbeiter/-innen

St. Paulus-

Kirchen-gemeinde

Kinder

Jugendliche

Familien

Nachschulische Betreuung, Kindermittagstisch, Hausaufgabenbetreuung, Familienbegleitung

25 Grundschüler

8 Kinder und ihre

Familien

Mädchengruppe

10 TN Ostlandring

½ Stelle päd.  Mitar-beiterin

3 Mitarbeiter mit

Aufwandsentschädigung

20 Ehrenamtliche

(Insgesamt 90

Wochenstunden)

Soziale Gruppe

Retschystr.

6-13 Jahre mit leichten Verhaltens-

auffälligkeiten

Erziehung u. Bildung, Reduzierung von Auffälligkeiten, Konzentrationstraining

25 Kinder und

Jugendliche

2 päd. Mitarbeiter in

Teilzeit

Südstadt-bistro

7-18 Jahre

aus dem

Stadtteil

sinnvolle Freizeitgestaltung,

Erziehung und Bildung

ca. 40 - 50 Kinder pro Tag

Klettergruppe

Mädchengruppe

Veranstaltungen

Sonderaktionen

2 päd. Mitarbeiter in

Teilzeit

Gudrun- Pausewang-GS

Grundschul-

kinder

Bildung

287 Grundschüler

18 Schulkinder

1-4  3zügig

18 Lehrer + Rektor + Konrektor

8 päd. Mitarbeiter

(4 Wochenstunden)

1 Schulsekretärin

(3-5 Wochenstunden)

1 Hausmeister

Nachbar-schafts-

treff

Mädchen und junge Frauen im Wohngebiet Ostlandring

Hilfe zur Selbsthilfe, Konfliktbe-ratung und Zu-sammenleben,

Deutschkurse,

Integrations-kurse,

Hausaufgaben-hilfe,

Mädchengruppe,

Freizeitgruppe,

Gesundheits-projekt

ca. 35 Kinder

1 päd. Kraft

(16 Wochenstunden)

Ehrenamtliche und Honorarskräfte

 

 

 

 

 

Ausblick auf die zukünftige Arbeit der Institution in der Südstadt:

 

Vorbemerkung:

 

Der Arbeitskreis stellt einmütig fest, dass die Defizite bei den Kindern und jungen Familien im Stadtteil qualitativ und quantitativ größer geworden sind. In der Praxis heißt das, dass mehr Kinder auffällig sind, Konzentrationsschwierigkeiten haben, Probleme mit der Sprache, fein- und grobmotorisch ausgeprägte Schwächen haben.

 

Die Tendenz und die Stärke der Defizite ist zunehmend. Bei einigen Kindern sind die Defizite so ausgeprägt, dass sie in ihrer Schwere einer Behinderung gleichkommen.

 

Um dieser Entwicklung Rechnung zu tragen, sehen die Institutionen folgende zukünftige Arbeitsschwerpunkte (Maßnahmeempfehlungen) :

 

Gudrun-Pausewang-Grundschule

-            Intensivierung der Arbeit der Jungen-AG.

-            starke Ausrichtung der offenen Ganztagsschule auf die Probleme des Stadtteils à soziale Komponente.

-    Einrichtung einer Arbeitsgruppe, bestehend aus Gudrun-Pausewang-Grundschule, Hort und Paulusgemeinde, um die Qualität der Förderung der „lernschwachen Schüler“ im Rahmen einer Ganztagsschule zu verbessern.

 

AWO

-    Niederschwellige stärkere Beratung der Familien, um die Erziehungskompetenz nachhaltig zu stärken.

-    Möglichst die Übertragung des Modells Erziehungsbeistandschaften der „Kita Südstern“ auf den AWO-Kindergarten.

-    Mittel-/Langfristig ist eine Gruppengröße von 20 Kindern anzustreben.

 

Bistro

-    Durch das Südstadtcamp sind jüngere Kinder in großen Ferien gut versorgt. Für die älteren (ab 13 Jahre) sollte ein Ferienangebot außerhalb Burgdorfs entwickelt werden (Zusammenarbeit mit der mobilen Jugendhilfe).

 

 

Nachbarschaftstreff

-    Im Treff sind vorrangig Frauen und Mädchen vertreten. Der Treff sollte in Zukunft auch für Jungen und Männer etwas anbieten.

 

Südstern

-     Verstärkung der Elternberatung.

-     Intensivierung des Fun-Projektes.

-     Bessere Vernetzung der Institutionen ( 5-6 Treffen pro Jahr).

-     Stärkere Zusammenarbeit mit dem Bistro.

 

St.-Paulus-Kirchengemeinde

-     Verstärkung und Ausweitung der Hausaufgabenhilfe.

-     Soziale Ausrichtung der Ganztagsschule.

-     Weiterführung des Fun-Projektes.

 

 

Aus dem gesamten zukünftigen Arbeitsschwerpunkt ergeben sich folgende konkrete Maßnahmeempfehlungen:

 

 

Bistro

Freizeit für Südstadtjugendliche.

 

AWO

Beratungskooperation der Kitaeltern mit dem Jugendamt. Einrichtung von Erziehungsbeistandschaften.

 

Gudrun-Pausewang-Grundschule/St.-Paulus-Kirchengemeinde/

Familienzentrum

Die Hausaufgabenhilfe ist durch die große Anzahl an ehrenamtlichen Kräften auf hohem Niveau. Die 25 Kinder werden in 1:1 Verhältnis betreut. Diese Qualität sollte auch mit  Einführung der Offenen Ganztagsschulen erhalten bleiben.

Das FUN – Projekt (Familie – und Nachbarschaft) wird in Kooperation mit dem Jugendamt und der „Kita Südstern“ durchgeführt. Hierbei werden junge Familien gestärkt und die Erziehungskompetenz gestärkt. Das Projekt soll weitergeführt und intensiviert werden.

 

Gudrun-Pausewang-Grundschule

Weiterführung und Intensivierung der Jugendarbeit an der Schule.

 

Nachbarschaftstreff

Einführung von Jungenarbeit.

 

Fahrradaktionstage in Zusammenarbeit mit der Berufsschule.

 

 

Kosten:

 

Freizeit Südstadt-Bistro:               4.000,- €

 

AWO-Kita:                                  Finanzierung aus Jugendamtsmitteln

 

Weiterführung Fun-Projekt:            Finanzierung aus Jugendamtsmitteln

 

Gudrun-Pausewang-Grundschule:    Jungenprojekt ca. 2.000,- €

 

Nachbarschaftstreff/Jungenarbeit:  ca. 800,- €