Betreff
Straßenbenennungen im Rahmen des Bebauungsplanes Nr. 8-9 "Östlich Beerbuschweg"
Vorlage
2010 0787
Art
Beschlussvorlage
Untergeordnete Vorlage(n)

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Einmalige Kosten:

 

Laufende Kosten:

 

Haushaltsmittel stehen zur Verfügung:

 ja

 nein

 

Beschlussvorschlag:

 

Der Ausschuss für Schulen, Kultur und Sport und der Verwaltungsausschuss empfehlen dem Rat der Stadt Burgdorf, den nachstehend formulierten Beschluss zu fassen:

 

Der Rat der Stadt Burgdorf beschließt, die Planstraßen des Bebauungsplanes Nr. 8-9 "Östlich Beerbuschweg" wie folgt zu benennen:

 

          Planstraße A            "Gertrud-Mrowka-Straße"

          Planstraße B            "Adolf-Michelssen-Straße"

          Planstraße C            "Heinrich-Schuster-Straße"

          Planstraße D            "Otto-Bessenrodt-Straße"

          Planstraße E            "Jürgen-Rodehorst-Straße"

          Planstraße F            "Hermann-Hoffmann-Straße"

Sachverhalt und Begründung:

 

 

Im Bereich des Bebauungsplanes Nr. 8-9 "Östlich Beerbuschweg" sind sechs Planstraßen zu benennen (siehe beigefügten Plan).

 

Zweck der Benennung von Straßen ist in erster Linie, das Auffinden von Wohngebäuden, Betrieben oder öffentlichen Einrichtungen zu ermöglichen oder zu erleichtern. Die verwinkelte Straßenführung macht hier die Vergabe von sechs separaten Straßennamen notwendig.

 

Es wird vorgeschlagen, die sechs Planstraßen nach folgenden Personen zu benennen:

 

 

Gertrud Mrowka (1937 – 2010)

Der Schwerpunkt von Gertrud Mrowkas vielfältigem Engagement war die diakonische Arbeit in der Burgdorfer Südstadt. Sie arbeitete in der Obdachlosenbetreuung und setzte sich frühzeitig für die Integration kurdischer Familien ein. Gertrud Mrowka war die "Mutter" der Hausaufgabenhilfe und treibende Kraft bei der Gründung der Jugendwerkstatt. Als frühere Mitarbeiterin des Kirchenkreisamtes hat sie sich auch in der Friedensarbeit beim Arbeitskreis Gedenkweg 9. November engagiert. Bis kurz vor ihrem Tod hat sie als Vorsitzende der Paulus-Stiftung gewirkt.

 

Adolf Michelssen (1905 – 1981)

Adolf Michelssen war in der Zeit von 1934–1971 mit kurzzeitiger Unterbrechung nach Ende des Zweiten Weltkrieges, in der er die Funktion des stellv. Kreisbrandmeisters ausübte, Stadtbrandmeister in Burgdorf. In seiner Amtszeit hat er sich für die Feuerwehr stark engagiert. Historische Tatsache ist, dass er ein Niederbrennen der Synagoge in der sogenannten Reichsprogromnacht verhindert hat. Nach dem Krieg hat sich Adolf Michelssen für eine immer zeitgemäße Ausstattung der Burgdorfer Feuerwehr eingesetzt. Daneben hat er sich auch in der Burgdorfer Schützengesellschaft engagiert. Hier war er viele Jahre Vorsitzender.

 

Heinrich Schuster (1858 – 1931)

Heinrich Schuster war Gerichtsassessor, bevor er im Jahre 1889 hauptamtlicher Bürgermeister Burgdorfs wurde. Während seiner Amtszeit erfuhr Burgdorf zahlreiche wichtige Veränderungen (Straßenbau, Elektrizitätswerk, Ausstattung der Feuerwehr, Gründung verschiedener Schulen etc.). Erst 1926 – nach siebenunddreißigjähriger Dienstzeit – ging er in den Ruhestand.

 

Dr. Otto Bessenrodt (1897 – 1971)

Dr. Otto Bessenrodt, der 1947 nach Burgdorf zog und ab 1950 in Celle als Oberstudienrat wirkte, gründete 1949 im Rahmen der Volkshochschule die "Philosophische Arbeitsgemeinschaft", die bis 1970 über 400 Sitzungen abhielt. Über Jahrzehnte widmete er sich der Erforschung der Burgdorfer Stadtgeschichte. Zwischen 1963 und 1971 verfasste er sieben "Stadtgeschichtliche Hefte".

 

Jürgen Rodehorst (1870 – 1970)

Jürgen Rodehorst war Mitbegründer des im November 1918 gegründeten Arbeiter- und Soldatenrates Burgdorf und wurde dessen Vorsitzender. Mit den Wahlen von 1919 endete dieses Mandat und Jürgen Rodehorst wurde zum Bürgervorsteher gewählt. Zudem war er 1905 Mitbegründer des Burgdorfer SPD-Ortsvereins, Mitbegründer der Liedertafel und aktives Mitglied in Arbeitersängerbund und Konsumverein.

 

 

Hermann Hoffmann (1928 – 1997)

Hermann Hoffmann war jahrzehntelang als Radioschaffender mit eigenem Studio in der Burgdorfer Südstadt tätig. Er produzierte Radiospaß für Generationen (z.B. "Kleine Dachkammer-Musik", "Hier Sender Zitrone" oder "Polit-Klimmbimm").

 

 

 

 

Alle vom Geburtsjahr her in Frage kommenden Personen wurden beim Bundesarchiv Berlin auf eventuelle nationalsozialistische Vergangenheit überprüft. Belastende Unterlagen wurden dabei nicht gefunden.