Beschlussvorschlag:

Das Projekt „Umgestaltung des Lindenbrinks in Otze“ wird vorbehaltlich der Zusage zur Aufnahme in das Förderprogramms LEADER als Startprojekt umgesetzt. Die dafür erforderlichen Mittel werden im nächsten Haushalt bereitgestellt.    

Sachverhalt und Begründung:

Die Stadt Burgdorf hat sich gemeinsam mit den Kommunen Lehrte, Burgwedel und Isernhagen um die Anerkennung als LEADER-Region Aue-Wulbeck beworben. Das Regionale Entwicklungskonzept (REK) wurde hierzu fristgerecht zum 30.04.2022 eingereicht (siehe M 2022 0160). Eine Entscheidung wird bis zum 31.12.2022 erwartet. Die Förderperiode beginnt bei positivem Bescheid am 01.01.2023 und endet am 31.12.2027 (5 Jahre).

Bei der Erarbeitung des REK wurden für jede der LEADER-Kommunen Startprojekte identifiziert, die Impulse für den Beginn der LEADER-Förderperiode setzen sollen. Für die Stadt Burgdorf wurde hierbei die Umgestaltung des Lindenbrink in Otze als wirksames und kurzfristig realisierbares Projekt ausgewählt. Hierbei sollen sowohl der Lindenbrink als auch der alte Schulhof als Dorfmittelpunkt erhalten und aufgewertet werden.

Das Projekt besteht aus zwei Bausteinen, die eng miteinander verknüpft sind:

• Der erste Baustein umfasst die Fläche im Bereich des Denkmals „Am Lindenbrink“. Dieser Bereich soll instandgesetzt und durch eine adäquate Abgrenzung aufgewertet und besser nutzbar gemacht werden. Die Rasenflächen sollen hierbei erweitert und um Hainbuchenhecken ergänzt werden. Bänke sollen die Aufenthaltsqualität erhöhen und zum Verweilen einladen.
• Der zweite Baustein umfasst den Baumstand und die Grünflächen entlang des Kapellenwegs. Bei den hier bestehenden Bäumen handelt es sich um Kastanien und Linden, die zum Teil abgängig sind und ersetzt werden müssen. Als Ersatzpflanzung sind Lindenbäume vorgesehen. Hierbei ist eine entsprechende Vorbereitung der Baumstandorte notwendig. Auch muss der Bereich so umgestaltet werden, dass keine Parkplätze im unmittelbaren Umfeld der Baumpflanzungen liegen. Bei alldem ist auch die Umnutzung der alten Feuerwehr durch die Dorfgemeinschaft zu berücksichtigen.

Mit der Umgestaltung des Lindenbrinks soll ein attraktiver und multifunktional nutzbarer Dorfplatz geschaffen werden, der allen Generation gerecht wird. Der Lindenbrink soll sich in die umliegenden Bereiche integrieren und die bestehenden, öffentliche Gebäude ein- und verbinden. Die Funktion als ortsbildprägender Veranstaltungsort soll dabei gestärkt werden.  Eine Abgrenzung des Denkmals zum Parkplatz und zur Straße hin, ist dabei ein wesentlicher Baustein.

Bereits 2007 wurde eine erste Entwurfsplanung zur Umgestaltung des Lindenbrinks entwickelt. Dieser Entwurf muss an die heutigen Gegebenheiten und Vorstellungen angepasst werden, da auch schon erste Maßnahmen hieraus realisiert wurden.

Die Steuerung des Projektes erfolgt federführend durch die Stadt Burgdorf, die Eigentümerin der gesamten Flächen ist und daher auch als Projektträgerin auftritt. Bei der Bearbeitung und Realisierung des Projektes sollen verschiedene Vereine und Gruppe sowie Bewohner*innen aktiv einbezogen werden. Auch Eigenleistungen von Interessierten können im Rahmen der Realisierungsphase eingebracht werden. Insbesondere der Otzer Verein und Verbände e.V. ist aktiv in die Bearbeitung des Projektes einbezogen und bemüht sich um die Einwerbung weiterer Drittmittel von Stiftungen.

Zur Stärkung der Dorfmitte trägt nicht nur die v.g. LEADER-Maßnahme bei, sondern auch die bereits vor Ort befindlichen Nutzungen wie das FunHaus oder die Krippe der KiTa Otze. Darüber hinaus sollen das historische Feuerwehrhaus und das benachbarte Kühlhaus instandgesetzt und für die Dorfgemeinschaft nutzbar gemacht werden (ZILE-Förderung). Perspektivisch ist zudem auch eine Wegeverbindung zum Fachwerkensemble „Am Speicher“ geplant.

Laut Zeitplanung kann das Projekt direkt zu Beginn der Förderperiode im Januar 2023, frühestens jedoch nach Inkrafttreten des Haushalts 2023 beginnen (Konzeptphase). Aktuell wird von einer gesamten Bearbeitungszeit von 24 Monaten ausgegangen.

Laut einer ersten, groben Vorkalkulation werden sich die Förderkosten laut einer vorläufigen Schätzung auf insgesamt etwa 150.000,00 € belaufen. Angesichts der aktuell immer weiter steigenden Kosten für Baumaterial und Handwerksleistungen stellen diese Kosten nur einen aktuellen Stand der Schätzungen dar. Inwieweit die Kosten in einem halben Jahr noch haltbar sind, muss zu gegebener Zeit geprüft werden.

Die Finanzierung des Projektes soll durch Eigenmittel und Eigenleistungen gestützt und durch andere Förderungen (z.B. durch die Sparkassenstiftung, Bingo-Lotto o.ä.) flankiert werden. Der maximale LEADER-Förderbedarf liegt gemäß Förderrichtlinie bei 80 %, also 120.000,00 €. Die notwendige öffentliche Kofinanzierung liegt bei ¼ des LEADER-Zuschusses bzw. 20 % der Gesamtkosten; in diesem Fall also bei 30.000,00 €, die von der Stadt Burgdorf als Eigenmittel verausgabt werden müssen. Insgesamt muss die Stadt Burgdorf – wie bei nahezu allen Förderprojekten – die Gesamtkosten (hier: 150.000,00 €) im Haushalt vorsehen und vorstrecken. Die Fördermittel werden dann nach erbrachtem Verwendungsnachweis der Stadt gutgeschrieben:

Einzustellende Haushaltsmittel:      150.000,00 €

LEADER-Förderung:                     120.000,00 €

Verbleibender Eigenanteil:              30.000,00 €

In der Anlage ist der Projektsteckbrief beigefügt, in dem neben den oben aufgeführten Informationen auch grafische Abbildungen einen Eindruck von dem Vorhaben vermitteln.

Die Verwaltung empfiehlt, zur Stärkung des Ortskerns ins Otze und zur Förderung der örtlichen Gemeinschaft das Projekt „Umgestaltung des Lindenbrinks in Otze“ vorbehaltlich der Aufnahme in das LEADER-Förderprogramm als Startprojekt für die LEADER-Region Aue-Wulbeck zu beschließen und die dafür erforderlichen Mittel im Haushalt einzuplanen.

Anlage:         Projektsteckbrief Lindenbrink Otze (Stand: 25.04.22)

(Pollehn)