Nachfolgende Mitteilung gebe ich Ihnen zur Kenntnis.
Gemäß Punkt 10 des Rats-Beschlusses „Klimaschutz als kommunale Aufgabe“ vom 08. Juli 2021 ist von der Verwaltung jeweils im ersten Quartal des Jahres über die Fortschritte beim Klimaschutz zu berichten. Dieser Bericht zum Klimaschutz wurde in der Sitzung des Ausschusses für Umwelt, Stadtentwicklung und Bau am 15.03.2022 anhand einer Präsentation bereits vorgetragen und angekündigt, die Inhalte in Form einer Mitteilung zur nächsten Sitzung zur Verfügung zu stellen.
Im Folgenden wird nur auf die
wichtigsten Aktivitäten des Klimaschutzes im Jahr 2021 eingegangen. Gleichwohl
erfolgt auch ein Ausblick auf die Planungen bzw. Aktionen in 2022.
Zum Zeitpunkt des
Redaktionsschlusses dieser Vorlage liegen von der Region Hannover noch keine CO2-Bilanzdaten
für Burgdorf für das Jahr 2020 vor, obwohl ursprünglich geplant war, diese den
Regionskommunen bis Ende März zur Verfügung zu stellen. Inzwischen ist als
Zieltermin für die Datenübergabe das Ende des zweiten Quartals vorgesehen.
Somit liegen ausführliche und belastbare CO2-Bilanzzahlen für die Stadt Burgdorf nur für das Bilanzjahr 2015 vor, die die Region Hannover 2019 zur Verfügung gestellt hat.
Danach lagen die CO2-Äquivalenz-Emissionen in Burgdorf 2015 bei insgesamt rund 171.600 t bzw. bei rund 5,3 t pro Einwohner im Jahr 2015 (Vergleichswert der Region Hannover damals: 8,1 t pro Einwohner in dem o.g. Jahr).
In der Betrachtung nach Sektoren waren die Haushalte mit 43% die Hauptverursacher, gefolgt vom Verkehr mit 31%, der Wirtschaft mit 14%, der Landwirtschaft mit 11% und der Abfallwirtschaft mit 1%.
Deshalb richten sich die Klimaschutz-Maßnahmen zielgerichtet zuerst an die privaten Haushalte. Hier stehen – wie auch beim Sektor „Wirtschaft“ - vor allem die Beratung und Information im Vordergrund:
Beratung und Informationskampagnen:
·
Es wurde ein virtuelles
Solarforum im Oktober 2021 zusammen mit der Klimaschutzagentur
der Region Hannover, der Gemeinde Uetze und der Stadt Lehrte mit mehr als 100
Teilnehmern (davon mehr als die Hälfte aus Burgdorf) durchgeführt.
·
Die Fortführung in der Form von Solar-/Energiesparstammtischen
für Bürger*innen (die ersten beiden digital im Mai und Juli 2022) und für
Unternehmen (der erste im Juni 2022) sowie ein weiteres digitales Solarforum
zusammen mit der Klimaschutzagentur der Region Hannover, der Gemeinde Uetze und
den Städten Lehrte und Sehnde (im Juni 2022) sind fest terminiert.
·
Die Beratung von Informationssuchenden
(vor allem zu Themen wie „erneuerbare Energien“, „energetische
Gebäude-Sanierung“ und „Heizungsumrüstung“) als auch die Weitervermittlung der
Informationssuchenden an die Klimaschutzagentur der Region Hannover ist Teil
der täglichen Arbeit.
·
Im
vierten Quartal 2021 wurden über 50
Vor-Ort-Beratungen zur Umrüstung auf Wärmepumpen initiiert, die von einem externen
Energieberater in Zusammenarbeit mit der Klimaschutzagentur der Region Hannover
durchgeführt und von der Landesklimaagentur KEAN gefördert wurden. Diese
Beratungs-Kampagne erfolgte in diesem Umfang in der Region nur in Burgdorf.
Indirekt und vor allem über
die Multiplikatoren Schüler*innen und Lehrer*innen wirken auf den Sektor „Private
Haushalte“ auch die Klimaschutz-Projekte an Schulen. Hier sind u.a. zu
nennen:
§
Sehr erfolgreiche Teilnahme an der Aktion „Stadtradeln
2021“: Die Summe der durch die
Schulen gefahrenen Kilometer ergaben einen neuen Rekord. Aber auch Eltern und
Geschwister haben mitgemacht, so dass z.T. weniger „Elterntaxis“ unterwegs
waren. Alle teilnehmenden Schulen erhielten Auszeichnungen in Form von Geld-
und/oder Sachpreisen, die vom Klimaschutzmanager jeweils persönlich bei
Vor-Ort-Terminen übergeben wurden. Alle teilnehmenden Schulen beabsichtigen
auch 2022 wieder mitzumachen.
§
Unter den erschwerten Bedingungen der Corona-Pandemie
erfolgte die Weiterführung des Projekts „Energiesparen macht Schule“,
die u.a. auch Information und Schulung von Schüler*innen, Lehrpersonal,
Ortsbegehungen/Schulbesuche, Verbesserung der Heizungseinstellung etc.
umfasste.
§
Mit der Umsetzung des Förder-Projekts „Energiestarterpaket in Schulen“ (u.a. Anschaffung
von Energiesparkoffer für die Schulen etc.) wurde in 2022 begonnen.
Da der Bereich „Verkehr/Mobilität“ mit einem Anteil von 31 % der
zweitgrößte CO2-Emittent ist, steht auch dieser Sektor im Fokus des
Klimaschutzes. Folgende Maßnahmen und
Projekte im Bereich „Klimafreundliche Mobilität“ sind hier z.B.
anzuführen:
·
Sehr erfolgreiche Gesamt-Teilnahme am Stadtradeln:
Es wurde in 2021 in Burgdorf ein neuer Rekord sowohl bei den Kilometern (rund
138.000) als auch bei den Teilnehmerzahlen (über 800) erzielt. Dieses hat dazu
beigetragen, dass die Region Hannover in ihrer Kategorie mit den meist
gefahrenen Kilometern bundesweit Platz 1 belegte.
·
Planungen zum Ausbau der E-Mobilität unter enger Einbindung der
Stadtwerke Burgdorf
·
Integration der E-Mobilität bei Gebäude-Neubau und
Bestandssanierungen
·
Ausbau der Nutzung von Lastenrädern und des E-Lastenradverleihsystems
(u.a. Anmeldung von Geldern hierfür in den Nachtragshaushalt)
·
Errichtung von E-Ladesäulen auf dem
Schützenplatz (2022)
·
Prüfung weiterer Standorte für E-Ladesäulen - zusammen mit
den Stadtwerken
§ Mitarbeit
des Klimaschutzmanagers beim Mobilitätskonzept (2022)
Ein besonders wichtiger
Punkt ist der Ausbau erneuerbarer Energien:
§
Hier ist vor allem die Planung und zukünftige Installation von weiteren Photovoltaik(PV)-Anlagen
zur Nutzung der vorhandenen Dächer auf städtischen Gebäuden zu nennen.
Konkret geht es hier z.B. um die Astrid-Lindgren-Grundschule, das Gymnasium,
die Gebäude vom JohnnyB. und dem Stadthaus, Sporthallen, Parkpalette am Bahnhof
Burgdorf u.a.m.
§
Nutzung erneuerbarer
Energien bei neuen Bauprojekten der Stadt
Hier sind u.a. zu
nennen:
- Neubau
des Bauhofs im Energieverbund mit dem Klärwerk,
- die
geplante Nutzung von Erdwärme und Photovoltaik bei der neuen IGS,
- die
PV-Anlage beim Neubau des Feuerwehrgebäudes in Schillerslage und
- die
Planungen beim Kita-Neubau in Ehlershausen.
§
Es erfolgt immer eine
Einbindung bzw. eine enge Abstimmung mit den Burgdorfer Stadtwerken bei den
o.g. Projekten. Dieses wird selbstverständlich auch zukünftig bzw. bei neuen
Projekten so sein.
§
Prüfung von Freiflächen-PV-Anlagen und/oder Bürgersolarkraftwerken
(2022/2023)
§
Windenergie:
Unterstützung bei Wertschöpfungsthemen
Über das Thema „Potenzialflächenanalyse“
wurde in separaten Mitteilungen berichtet (siehe M 2021 0078 bzw. M 2021
0078/1).
Eine sehr wichtige Rolle
spielt auch der Gebäude-Sektor. Hierzu gehört neben den entsprechenden
Standards beim Neubau (z.B. KFW-40-Erneuerbare Energien beim Bauhof) vor allem
die energetische Gebäudesanierung. Hier sind zu nennen:
§
Unterstützung der
anderen Abteilungen - vor allem der Gebäudewirtschaft - bei der Umsetzung von
energetischen Sanierungsprojekten (Rathaus I, etc.)
§
möglichst Nutzung
erneuerbarer Energien
§
Infrastruktur für E-Mobilität mitdenken/mitplanen
§
Einbindung der Stadtwerke (bei Bedarf)
Mitarbeit bei anderen Projekten / Sonstiges:
Als Stichworte sind hier
u.a. zu nennen:
§
Mitarbeit beim Projekt „Smart City“ (Federführung in der Abteilung Controlling)
§
Umsetzung des regionsweiten Förderprojekts „Energie-Effizienz-Netzwerk
Region Hannover“ (in Zusammenarbeit mit der Gebäudewirtschaft)
- Untersuchung
von 30 städtischen Liegenschaften bezüglich Energie- und Wasserverbrauch. Für
eine Auswahl von ca. 10 bis 15 dieser Gebäude soll eine verfeinerte Analyse
erfolgen. Vor kurzem fanden hierzu Ortsbegehungen statt.
- Ziele
(u.a.): Verbesserung der Mess- und Regelungstechnik, Aufdecken von
Schwachstellen, ein Umrüstungsfahrplan, einheitlicher Energiebericht etc.
- Vergleich/Benchmarking
mit anderen Regionskommunen
§
Unterstützung bzw. Einbringung von Klimaschutzthemen
und –aspekten bei (Förder-)Projekten wie „Perspektive Innenstadt“,
„Städtebauförderung“ und „LEADER-Region Aue-Wulbeck“
§
Unterstützung zu Fragen des Klimaschutzes bei neuen
Beschlüssen/Beschluss-vorlagen/bei neuen Planvorhaben
§
Etablierung des Klimachecks in der Bauleitplanung
Dieser soll bzw. wird Teil des Vorentwurfs - ähnlich
wie ein Sachverständigengutachten als Teil des Umweltberichts, welcher
öffentlich mit ausgelegt wird.
§
Unterstützung anderer Abteilungen/Bereiche bei
Klimaschutzthemen
§
Ausbau der Vernetzung der Klimaschutzmanager*innen der
Region Hannover
§
Akquise von Fördermitteln und Teilnahme an
Wettbewerben
Klimaschutzaktivitäten und Vorhaben in
2022
Aktualisierung Klimaschutzaktionsprogramm:
§ Im
Februar 2022 wurde ein Förder-Antrag für die Erstellung eines sog. „Vorreiterkonzepts“
(Fördermittelgeber: Bundesumweltministerium) gestellt. Das Vorreiterkonzept
beinhaltet die Aktualisierung des Klimaschutzaktionsprogramms mit dem
planerischen Ziel, die Treibhausgas-/Klimaneutralität bis 2040 zu erreichen.
Der gemäß Antragsbedingungen vorgesehene
Projektzeitraum läuft vom 01.09.2022 bis zum 30.08.2023, da der Beginn
frühestens zum nächsten Monatsanfang und dann erst 6 Monate nach
Antragseinreichung möglich ist. Die vom Bund vorgegebene und damit eingeplante
Förderquote liegt bei 70%.
Zur Antragstellung erfolgten Abstimmungen
mit der Region und der Klimaschutzagentur, um z.B. Doppelförderungen zu
vermeiden. Die notwendigen Finanzmittel für dieses Projekt wurden für den
Nachtragshaushalt angemeldet.
Die
nächsten Schritte sind:
- Vorbereitung
und Durchführung der Ausschreibung
- Klärung
des Umfangs der Bürger*innen-Beteiligung bzw. des Partizipa-tionsprozesses
(Art, Zeitpunkt und Umfang)
Weitere Aktivitäten zum Klimaschutz in 2022:
§
Teilnahme am Stadtradeln 2022 (von Sonntag 29.
Mai bis Samstag 18. Juni)
§
Unterstützung bzw. Einbringung von Klimaschutzthemen
und –aspekten bei weiteren (Förder-)Projekten
§
Fortführung der Nutzung von Wertschöpfungspotenzialen
bei Wind- und Solar-Energie (zusammen mit den Stadtwerken)
§
Auswertung der Klimaanalyse für die Region
Hannover mit Burgdorf als eine von zwei Beispielkommunen aus der Region
Hannover
§
Verstetigung des Projekts „Energiesparen
macht Schule“
§
Ausbau der Netzwerkarbeit
§
weitere Aktionen zum
Klimaschutz und zur E-Mobilität (z.B. im Herbst beim Pferdemarkt)
(i.V. Kugel)