Betreff
Erziehungsbeistandschaften im Kindergarten
- Bezugsvorlage: 2007 0128 -
Vorlage
2008 0384
Aktenzeichen
51.2 Nie
Art
Beschlussvorlage

Finanz. Auswirkungen in Euro

Haushaltsstelle

VwH

VmH

Einmalige Kosten:

 

Laufende Kosten:

30.000,00 €

45530.414000

Haushaltsmittel stehen zur Verfügung:

 ja

 nein

 

 

Beschlussvorschlag:

 

Der Jugendhilfeausschuss empfiehlt dem Verwaltungsausschuss der Stadt Burgdorf, das Projekt „Erziehungsbeistandschaften im Kindergarten“ als dauerhafte Maßnahme zu installieren und hierfür eine Vollzeit Sozialarbeiter/innen Stelle zur Verfügung zu stellen.

Sachverhalt und Begründung:

 

Der Jugendhilfeausschuss hat in der Sitzung am 02.05.2006 beschlossen, das Pilotprojekt Erziehungsbeistandschaften im Kindergarten befristet für zunächst 3 Jahre durchzuführen. Als Hintergrund wird noch einmal die Problemstellung genannt:

 

„Zunehmend beschäftigt sich das Jugendamt mit ab 3-jährigen, die aufgrund von Entwicklungsverzögerungen, Verhaltensauffälligkeiten oder bereits im Ansatz erkennbaren seelischen Beeinträchtigungen im Regelkindergarten nicht adäquat gefördert werden können. Regelmäßig ist hier auch eine Überforderungssituation von Eltern bzw. Alleinerziehenden festzustellen.“

 

Wie beabsichtigt, wurde das Projekt in der Kita Sorgensen angesiedelt. Die Voraussetzungen dort mit nur einer Gruppe bei einer reduzierten Gruppengröße sollten zum Erfolg dieser Maßnahme beitragen. Frau Schmidtmann begann mit 20 Stunden wöchentlicher Arbeitszeit mit der Arbeit am 01.08.2006.

 

Zur inhaltlichen Arbeit kann festgestellt werden, das die betreuten Kinder eine Förderung erhalten, die individuell auf ihre Fähigkeiten und Bedürfnisse abgestimmt ist. Frau Schmidtmann gestaltet spezielle Förderangebote, die das Spielen und Lernen in einer Kleingruppe oder auch im Rahmen der Einzelförderung beinhalten. Dadurch können die Kinder Defizite in ihrer sozialen Kompetenz aufholen, ihr Selbstwertgefühl und ihre Konzentrationsfähigkeit stärken.

Ein Schwerpunkt der Arbeit ist auch die Integration entwicklungsauffälliger Kinder in den Gruppenalltag. Die Betreuung erfolgt in enger Absprache mit den Gruppenerzieherinnen und gegebenenfalls mit anderen Fachkräften aus den Bereichen Sprachförderung, Frühförderung und Ergotherapie. Darüber hinaus ist die Zusammenarbeit mit den Eltern / Alleinerziehenden von großer Bedeutung. Sie erfahren Unterstützung und Beratung in ihrem häuslichen Bereich. Die Stärkung der erzieherischen Kompetenz und die Vermittlung ggf. weiterer Hilfs- und Förderangebote sollen dazu beitragen, dass ein tragfähiges soziales Netz um die Familie herum entsteht.

 

Mittlerweile ist das Projekt etabliert, die inhaltliche Arbeit gestaltet sich sehr positiv. Alle von Frau Schmidtmann betreuten Kinder konnten im Regelkindergarten bleiben und nach Beendigung der Kindergartenzeit in Regelschulen eingeschult werden. Der Bedarf an einer derartigen Förderung ist allerdings größer, als dass Frau Schmidtmann ihn mit 20 Stunden wöchentlicher Arbeitszeit decken könnte. Daher wird darum gebeten, eine Vollzeitstelle für die inhaltliche Arbeit, die sich aus Sicht des Jugendamtes aufgrund ihres präventiv wirkenden Ansatzes bewährt hat, auf Dauer zur Verfügung zu stellen. Es ist beabsichtigt, je nach Anzahl der zu fördernden Kinder die Stelle entsprechend auszuweiten.

 

Während das Projekt zunächst in der Kita Sorgensen aufgrund der dortigen Rahmenbedingungen angesiedelt wurde, kristallisierte sich zunehmend heraus, das eine wohnortnahe Betreuung sinnvoller ist. Der Wechsel des Kindergartens und der damit verbundene tägliche Transfer belastete die Kinder stärker als vermutet. Da die zu betreuenden Kinder größtenteils in der Südstadt wohnen, ist es u.E. sinnvoller, das Projekt zukünftig im sozialen Umfeld der Kinder im städtischen Kindergarten Brahmsstraße anzusiedeln.