Betreff
Kindergartenbedarfsentwicklung
Vorlage
0040/06/16.WP
Aktenzeichen
51.1 Ben/bl
Art
Informationsvorlage

Beschlussvorschlag:

 

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Sachverhalt und Begründung:

 

Die Kindergartenbedarfsplanung der nächsten Jahre wird durch drei Faktoren geprägt:

 

  1. Allgemeiner Geburtenrückgang
  2. Möglicher Zuzug von Familien mit Kindern in den geplanten Neubaugebieten
  3. Steigender Bedarf an Krippenplätzen

 

Die Geburtenrate, die bis zum Jahre 2000 rd. 300 Kinder je Jahrgang betrug, ist im Jahre 2005 auf rd. 220 - bezogen auf die gesamte Stadt Burgdorf - gesunken.

Eine Auswertung der Geburtenrate des ersten Halbjahres 2006 zeigt, dass sich dieser Trend offensichtlich fortsetzt ( s. Anlage ).

 

Dem gegenüber steht die Planung von weiteren Baugebieten im gesamten Bereich der Stadt Burgdorf. Dabei muss beobachtet werden, in welchem Umfang Familien mit Kindern von außen zuziehen. Hingewiesen sei auf das Baugebiet in Sorgensen, aus dem letztlich nur ein Kind in den Kindergarten in Sorgensen ging.

 

Baugebiete Alfred Oehme Platz/Hülptingsen

 

Aktuell ist der Baubeginn von rd. 16 Häusern auf dem Alfred-Oehme-Platz sowie rd. 54 Häusern im Hülptingser Neubaugebiet. Für beide Baugebiete gilt, dass frühestens Ende des Jahres mit dem Hausbau begonnen werden kann. Das bedeutet, dass mit einer Fertigstellung im Sommer nächsten Jahres und dann ggf. mit mehr Kindern zum Aufnahmetermin 01.08.2007 zu rechnen ist. Die Kinder aus dem Bereich Alfred-Oehme-Platz können in den vorhandenen Tagesstätten der Kernstadt betreut werden. Die Kinder aus dem Neubaugebiet Hülptingsen müssten in der Tagesstätte der AWO sowie in der Brahmsstraße betreut werden. Das Platzangebot wird als ausreichend angesehen, zumal derzeit in dem Kindergarten Südstadt noch 16 Plätze nicht belegt sind.

 

Weststadt / Schillerslage

 

In der Weststadt werden die geplanten Baugebiete der Firmen JAK und HRG aktuell. Geplant sind hier insgesamt rd. 175 Wohnungen. Frühester Baubeginn ist ca. Ende 2007. Nach Auskunft der Planungsabteilung wollen beide Bauträger im 1. Bauabschnitt etwa ein Drittel der geplanten Wohnungen realisieren. Das bedeutet etwa 60 Häuser, die Mitte 2008 fertiggestellt werden.

 

Die geplanten ca. 10 Häuser in dem Bereich des derzeitigen Hundeübungsplatzes in Burgdorf Nord-West (Wohnen am See) fallen nicht erheblich ins Gewicht und müssen in die Gesamtbetrachtungen im Bereich Nord-West miteinbezogen werden.

 

In Schillerslage entstehen im Bereich Flachsfeld 2 ca. 18 neue Wohnungen mit einem Baubeginn ebenfalls Ende 2007.

 

Für alle drei genannten Baugebiete gilt, dass erste Häuser voraussichtlich im Sommer 2008 bezogen werden und hier für Kinder dieser Familien zum 01.08.2008 Kindergartenplätze vorgehalten werden müssen. Derzeit werden bereits einige Kinder aus dem Baugebiet Nordwest in Schillerslage betreut. Wenn das genannte Baugebiet Flachsfeld 2 realisiert wird, entfällt diese Möglichkeit. Dann werden alle Plätze in Schillerslage für die Kinder aus diesem Stadtteil benötigt.

 

 

 

Sicherstellung des Platzbedarfes in der Weststadt

 

Schwierig wird die Einschätzung des tatsächlichen Bedarfs für Kinder aus den beiden Baugebieten JAK und HRG. Im Bereich der Weserstraße steht eine Fläche für einen neuen Kindergarten mit max. vier Gruppen zur Verfügung. Eine tatsächliche Umsetzung ist davon abhängig, wie schnell die genannten Baugebiete bebaut werden.

 

In Erwägung zu ziehen ist hier der Bau einer Kindertagesstätte mit ggf. zunächst 2 bis 3 Gruppen. Beim Neubau einer Tagesstätte ist zu beachten, dass dann, wenn mehr als 2 Gruppen entstehen, zusätzlich ein Bewegungsraum entsprechend etwa der Größe eines Gruppenraumes erforderlich wird. Allerdings lässt sich ein Dreigruppen-Kindergarten bei entsprechender Planung relativ problemlos um den Anbau für eine weitere Gruppe erweitern. In jedem Fall sollte der Kindergarten so konzipiert werden, dass auch eine Krippenbetreuung möglich ist.

 

Eine vorübergehende Nutzung eines Klassenraumes in der Astrid-Lindgren-Schule ist sowohl abhängig von der Schulbelegung als auch von den tatsächlich einzuschulenden Kindern in den Jahren 2007 und 2008.

 

Geprüft wurde auch die Möglichkeit, das Gemeindehaus der Evangelischen Kirche an der Dietrichstraße für einen begrenzten Zeitraum zu nutzen. Dieses Gemeindehaus wird zum Jahresende frei. Der bauliche Zustand ist nicht der allerbeste. Wenn eine Renovierung mit einem vertretbaren Aufwand möglich ist und sich die Miete im Wesentlichen auf die anfallenden Nebenkosten beschränken würde, wäre eine derartige Lösung denkbar. Untergebracht werden könnten dort zwei Kindergartengruppen. Allerdings strebt die Kirchengemeinde eine schnelle Vermarktung des Grundstücks an. Von daher ist fraglich, ob eine Nutzung überhaupt in Betracht kommt.

 

Angestrebt werden sollte von daher der Neubau eines Kindergartens mit mind. 3 Gruppen auf der Vorratsfläche im Bereich der Weserstraße. Der Anbau eines 4. Gruppenraumes sollte planerisch vorgesehen werden.

 

Mit dieser Lösung könnten optimale Bedingungen für die Betreuung von Kindergartenkindern und Krippenkindern geschaffen werden. Bei einem möglichen Rückgang der Kinderzahlen könnte die Kleingruppe in Schillerslage (10 Kinder) geschlossen werden. Denkbar ist auch die Schließung der Nachmittagsgruppe im Kindergarten Weststadt (15 Kinder). Außerdem könnte mittelfristig auch die Kindergartengruppe im Hort Gartenstraße aufgegeben werden (25 Kinder). Alternativ könnten freiwerdende Kapazitäten für einen Ausbau des Krippenangebots oder zur Senkung der Gruppengrößen genutzt werden.

 

Andererseits gebe es die Möglichkeit, für den im Laufe eines Jahres heranwachsenden 4. Jahrgang Kindergartenplätze vorzuhalten. Außerdem könnten ggf. im Einzelfall Kindergartengruppen verkleinert werden.

 

Für einen Kindergarten wäre auch der Bau eines Reihenhauses denkbar. Vorteil wäre die mögliche spätere Umnutzung als Wohnraum. Damit könnte allerdings nur Raum für 2 Gruppen geschaffen werden. Mögliche Erweiterungen insbesondere im Hinblick auf die weitere geplante Entwicklung in Nordwest wären dann ausgeschlossen.

 

 

Vor dem Hintergrund der Diskussion um Familienfreundlichkeit in Burgdorf sollte ein – konventioneller - Neubau angestrebt werden. Vorgeschlagen wird, eine Entscheidung im Sommer 2007 zu treffen und ggf. Mittel für den Haushalt 2008 bereit zu stellen. Dabei wird davon ausgegangen, dass im Sommer nächsten Jahres konkret absehbar ist, wie sich die Neubautätigkeit in der Weststadt entwickelt.

 

 

Südstadt

 

In der Südstadt ist auf dem sog. Klippel-Gelände eine Wohnbebauung mit ca. 40 Wohnungen geplant. Ein frühestmöglicher Baubeginn wird für Anfang 2008 prognostiziert. Hier wird derzeit davon ausgegangen, dass das Platzangebot in den Tagesstätten der AWO und der Südstadt/Brahmsstraße ausreicht. Abzuwarten bleibt auch hier, wie schnell die Bebauung insgesamt umgesetzt wird.

 

Weferlingsen / Sorgensen

 

Im Stadtteil Weferlingsen ist der Bau von ca. 10 neuen Häusern geplant mit einem Baubeginn Ende 2007 und Bezug ca. Sommer 2008. Die Kinder aus diesem Baugebiet könnten in der Tagesstätte Sorgensen betreut werden.

 

Otze

 

Im Stadtteil Otze ist der Bau von 45 neuen Wohnungen geplant mit einem Baubeginn frühestens Anfang 2008. Das bedeutet, dass mit zusätzlichen Kindern Mitte bis Ende 2008 zu rechnen ist. In der derzeitigen Tagesstätte können max. 50 Kinder betreut werden. An die Tagesstätte kann nicht angebaut werden. Die Schule ist ebenfalls ausgelastet. Auch hier sollte die Entwicklung abgewartet und die Lage im Sommer 2007 dann neu beurteilt werden.

 

Käme es zu Neubauten in Ehlershausen sowie ggf. im Baugebiet Nordwest, müssten Otzer Eltern teilweise auf diese Tagesstätten verwiesen werden. Alternativ-Angebote, z.B. die Nutzung von Schulräumen, sind derzeit dort nicht gegeben.

 

Ramlingen - Ehlershausen

 

Im Stadtteil Ehlershausen wird derzeit geprüft, ob auf Flächen südlich des Ehlershauser Weges bzw. nördl. Kolberger Straße neue Häuser gebaut werden können. Hier wird ein möglicher Baubeginn für die Jahre 2010 bzw. 2014 prognostiziert. Entscheidungen zu diesem Baugebiet sind jedoch bisher noch nicht gefallen.

 

Diskutiert wird derzeit ein Anbau an die Tagesstätte Ehlershausen. Auf dieses Projekt wird in einer gesonderten Vorlage eingegangen.

 

Weiteres Verfahren:

 

Eine Fortschreibung der Kindergartenbedarfsplanung soll in der Sitzung im Februar 2007 erfolgen.

 

 

Die Vorlage wurde der Gleichstellungsbeauftragten zur Stellungnahme übersandt.

 

 

Finanz. Auswirkungen in Euro

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