Betreff
Mitteilung: Verkehrsplanung Berliner Ring und Kreuzung Immenser Landstraße/Berliner Ring/Ostlandring Bezug Vorlage M 2018 0700
Vorlage
M 2019 1109
Aktenzeichen
66-Vol
Art
M i t t e i l u n g

Nachfolgende Mitteilung gebe ich Ihnen zur Kenntnis.

Mit der Vorlage M 2018 0700 wurde das Gutachten zu den Verkehrsflüssen in der Südstadt, insbesondere am Knotenpunkt Immenser Landstraße/Berliner Ring/Ostlandring vorgestellt und zur Kenntnis gegeben. Es wurde die Leistungsfähigkeit eines Kreisverkehrs an dieser Stelle unter besonderer Berücksichtigung, dass große Fußgänger- und Radfahrströme am nördlichen Kreuzungsast auftreten, untersucht. Das Gutachten kam zu dem Schluss, dass aufgrund der Radfahrer- und Fußgängerströme, der Bau eines Kreisverkehrsplatzes nicht empfohlen werden kann.

In der Sitzung am 16.10.2018 wurde angesprochen, ob eine Signalisierung des Kreisverkehrsplatzes ggfs. zu einer Lösung führen könnte.

 

Daraufhin wurde das Verkehrsplanungsbüro gebeten, zu prüfen, ob eine Teilsignalisierung des Kreisverkehrs es ermöglicht, die Vorteile des Kreisverkehrs zu nutzen und die zeitlich stark begrenzten Nachteile abzumildern. Das Gutachten gebe ich Ihnen hiermit zur Kenntnis.

 

Das Ergebnis zeigt auf, dass der Knotenpunkt bei einer Umgestaltung in einen Kreisverkehr mit Teilsignalisierung in allen Zufahrten eine ausreichende Verkehrsqualität erreicht, auch in der Spitzenstunde morgens (vgl. Abbildung). Maßgebend ist dabei, wie bereits in der Variante ohne Teilsignalisierung, die nördliche Zufahrt (Immenser Landstraße). Hier wird eine mittlere Wartezeit von 43 Sekunden erreicht (QSV D), die Grenze liegt bei 45 Sekunden zur Qualitätsstufe E, die nicht mehr akzeptabel ist. Des Weiteren nimmt die Verkehrsqualität an der signalisierten Zufahrt (Ostlandring) um eine Verkehrsqualitätsstufe ab (QSV D), die mittlere Wartezeit erhöht sich deutlich. Die beiden weiteren Zufahrten erreichen ähnliche Ergebnisse wie bei einem Kreisverkehr ohne Teilsignalisierung.

Verkehrsqualitäten am Kreisverkehr mit Teilsignalisierung

 

Die Umsetzung eines teilsignalisierten Kreisverkehrs bringt jedoch auch zwei wesentliche Nachteile mit sich. Neben der abnehmenden Verkehrsqualität der signalisierten Zufahrt wirkt sich diese Maßnahme auch zu Lasten des Radverkehrs aus. Dieser muss zusätzlich zur Knotenpunktzufahrt Ostlandring vor der Querung der nördlichen Zufahrt (Immenser Landstaße) ebenfalls angehalten werden. Damit sind dann vor allem die Schülerinnen und Schüler auf dem Weg zu den Schulen betroffen. Zudem muss die Teilsignalisierung sehr sensibel eingestellt werden, da bereits kleinere Änderungen der Parameter (Grenzwerte für Rückstau und Wartezeit, Dauer der Sperrung) dazu führen, dass in einem der beiden Kreiszufahrten keine ausreichende Verkehrsqualität mehr erreicht wird.

Mit den zugrunde gelegten Prognoseverkehrsstärken und einer Teilsignalisierung kann entsprechend ein Kreisverkehr ausreichende Verkehrsqualitäten bieten. Zumindest in der Spitzenstunde morgens werden damit jedoch zwei Kreiszufahrten in einem Gleichgewicht an der Grenze einer noch ausreichenden Verkehrsqualität gehalten. Zudem müssen Einschränkungen für den Radverkehr hingenommen werden. Weitere Reaktionsmöglichkeiten auf Änderungen von Verkehrsstärken bestehen zudem nicht. Diese Aspekte müssen entsprechend gegenüber dem Einsatz einer Lichtsignalanlage abgewogen werden.

 

Die Fachabteilung ist nach wie vor der Ansicht, dass der Umbau der Kreuzung mit Linksabbiegespuren die bessere Variante ist, da aufgrund der Signaltechnik die besseren Steuerungsmöglichkeiten für den Verkehrsfluss in dieser besonderen Situation mit der hohen bis sehr hohen Radfahrerfrequenz bestehen. Eine Signalgesteuerte Kreuzung mit Abbiegespuren bietet differenziertere Möglichkeiten der Steuerung der einzelnen Verkehrsströme und hat mehr Puffer zur nächsten unteren Verkehrsqualitätsstufe.

 

Außerdem wird die temporäre Signalisierung des Rad- und Fußgängerverkehrs im Kreisverkehr kritisch eingeschätzt, da diese Lenkung des Schülerverkehrs im Kreisverkehr ungewöhnlich ist und eher zu Verwirrung führen könnte. Einer eindeutigen Führung des Rad- und Fußgängerverkehrs über eine signalisierte Kreuzung mit separaten Signalen für den Rad- und Fußgängerverkehr wird der Vorzug gegeben.

 

Weiteres Vorgehen:

Da auch ein teilsignalisierter Kreisverkehrsplatz keine signifikanten Vorteile für den Verkehrsfluss bietet, soll bei den weiteren Planungen zum Umbau der Grundschule und den Planungen zur Verkehrsführung am Knotenpunkt, die signalisierte Kreuzung mit Abbiegespuren weiterverfolgt werden.

 

 

 

 

 

 

Anlage:

SHP Ingenieure: Stellungnahme zur Teilsignalisierung eines Kreisverkehrs am Knotenpunkt Immenser Landstraße/Ostlandring/Berliner Ring.

 

 

 

 

 

 

(Pollehn)