Betreff
Ausbau des Familienservicebüros
Bezugsvorlagen: A 2018 0566, M 2018 0545, M 2018 0541, BV 2018 0697, BV 2018 0697/1
Vorlage
BV 2018 0697/2
Art
Beschlussvorlage
Referenzvorlage

Finanz. Auswirkungen in Euro

Produktkonto

ErgHH

FinHH

Einmalige Kosten:

 

Laufende Kosten:

 

Haushaltsmittel stehen zur Verfügung:

 ja

 nein

 

 

Beschlussvorschlag:

 

Der Ausschuss für Jugendhilfe und Familie beschließt das Konzept für das Familienservicebüro. 

 

 

Sachverhalt und Begründung:

 

 

Grundsätzlich muss vorangestellt werden, dass sich das gesamte Jugendamt selbstverständlich als Familienservicestelle versteht.

 

Konzept für ein Familienservicebüro (FSB)

 

 

1.    Aufgabenerweiterung im Familienservicebüro

 

1.1         Zielgruppen / Angebote des FSB

Das zukünftige FSB soll in erster Linie eine zentrale Anlaufstelle für werdende Eltern, Eltern und Alleinerziehende sein. Das FSB soll aber auch generationsübergreifend als Anlaufstelle für Familien dienen. Darüber hinaus sollen sich zukünftig auch Fachkräfte aus dem sozialen Bereich über das breite Spektrum an Hilfemöglichkeiten innerhalb der Stadt Burgdorf im FSB informieren können. Das FSB in Trägerschaft der Stadt Burgdorf als Träger der öffentlichen Jugendhilfe kann bedingt Koordinierungsstelle für alle familienunterstützenden Angebote bzw. für ehrenamtlich Tätige werden. Die Organisation und Umsetzung einzelner Angebote obliegt den Akteuren im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe.

 

1.2         Inhaltlich neue Aufgaben als Sozialpädagogische Anlaufstelle

 

a)    Informationsbörse

 

Grundsätzlich soll das FSB als Anlaufstelle und Informationsbörse rund um das Thema Familie dienen. Familien und Fachkräften soll der Zugang zu Informationen und Angeboten erleichtert werden. Das bedeutet, dass dort alle relevanten Informationen über Angebote und Institutionen bekannt und aktuell sein müssen. Die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sowie die Pflege von tagesaktuellen Informationen im Internet nimmt dabei eine wesentliche Rolle ein.

Das FSB als zentrale Anlaufstelle und Wegweiser soll das freundliche Entree sein und das strategische Ziel der Familienfreundlichkeit unterstreichen.

 

b)    Erstberatung

Es soll dort im Hinblick auf mögliche weiterführende Hilfen eine Erstberatung in Beantwortung der Frage, von welcher Stelle Hilfe geleistet werden kann, stattfinden; das setzt ein fachliches Einschätzungsvermögen im Hinblick auf Problemlagen voraus, wobei ausdrücklich keine Diagnosen gestellt oder Hilfemaßnahmen empfohlen werden sollen. In profunder Kenntnis der in Burgdorf vorhandenen Hilfeangebote soll schnellstmöglich an die zuständige Institution weiterverwiesen werden. Dieser Punkt ist von entscheidender Bedeutung, um zukünftig Schwierigkeiten im Hinblick auf die Kompetenzen Anderer aus dem Weg zu gehen: es sollen ausdrücklich keine Entscheidungen anderer Hilfsinstitutionen vorweggenommen werden, es soll lediglich der Weg in die möglichst richtige Institution geebnet bzw. aufgezeigt werden. Es sollen ausdrücklich keine „Doppelstrukturen“ entstehen, die bei der Initiierung und Durchführung möglicher Hilfen hinderlich sind.

Bei Abwesenheit einzelner Fachkräfte des Jugendamtes sollen Anträge o.ä. entgegengenommen werden und Informationen hinsichtlich der Erreichbarkeit der Fachdienste erfolgen, d.h. alle Abwesenheits- und Rückkehrzeiten einzelner Fachkräfte im Jugendamt müssen im FSB bekannt sein. Idealerweise können Einwohnerinnen und Einwohner im FSB bei Abwesenheit der zuständigen Fachkraft einen Termin vereinbaren, damit es zu keinen „vergeblichen“ Besuchen kommt.

 

 

 

 

c)    Babybegrüßung

Die bereits stattfindende Babybegrüßung der Stadt Burgdorf soll zukünftig in der Anlaufstelle des FSB koordiniert werden.

 

d)    Netzwerkarbeit

Mögliche Bedarfe an Angeboten sollen aufgrund der Nähe zu den Familien erkannt und in den vorhandenen Netzwerken in Burgdorf kommuniziert werden. Ein regelmäßiger fachlicher Austausch mit den in Burgdorf in der Familienhilfe tätigen Fachkräften sowie die Mitwirkung in den vor Ort tätigen Arbeitskreisen ist daher notwendig. Im Sinne einer Präventionskette ist eine enge Kooperation mit der Netzwerkkoordinatorin für die Frühen Hilfen, dem Bündnis für Familien, der Jugendpflege sowie den freien Trägern der Jugendhilfe erforderlich.

 

e)    Organisation von Fortbildungen und Veranstaltungen

Das FSB soll punktuell Fortbildungen und Veranstaltungen rund um das Thema Familie in Abstimmung mit der Abteilungs- und Fachbereichsleitung organisieren.

 

Es handelt sich also um eine Stelle, die ein hohes Maß an fachlicher Qualifikation voraussetzt, da zumindest in Grundzügen das inhaltliche Aufgabenspektrum aller relevanten Hilfsinstitutionen bekannt sein muss.

 

1.3         Räumliche Voraussetzungen für das neue Familienservicebüro

Für die Fachkräfte sind die notwendigen Büroräume sowie ein separater Beratungsraum zur Verfügung zu stellen. Das FSB als Begegnungsort für Familien sollte hell und einladend ausgestaltet werden. Barrierefreiheit, Parkmöglichkeiten, die Nähe zur Innenstadt sind hier ebenso zu nennen wie Spielmöglichkeiten für Kinder, Sitzgelegenheiten für Erwachsene, Abstellmöglichkeiten für Kinderwagen, ein Wickeltisch, eine Stillgelegenheit, behindertengerechte Toiletten, u.U. die Nutzungsmöglichkeit eines Informationsportals.

Es bietet sich an, das FSB im voraussichtlich Anfang 2019 zu beziehenden Rathaus V unterzubringen, weil die vorgenannten Voraussetzungen dort am besten umzusetzen sind.

 

1.4         Zukünftige Öffnungszeiten im FSB

Das FSB ist zu den allgemeinen Sprechzeiten des Jugendamtes wie folgt erreichbar:

 

Mo.:               8:00 – 12:00 Uhr, 13:30 – 15:30 Uhr

Mi. und Fr.:     8:00 – 13:00 Uhr

Do.:               8:00 – 12:00 Uhr, 14:00 – 18:00 Uhr

   

 

(Baxmann)