Bezugsvorlage: 2018 0443
Sachverhalt und Begründung:
1 Allgemeines
Am 19.09.2017
wurde der Bürgermeister vom Verwaltungsausschuss beauftragt, Kontakt mit der
Region Hannover, den Nachbargemeinden sowie den Landesforsten aufzunehmen, um
den Wirkungsgrad von Notfallschildern sowie die Voraussetzungen für die Umsetzung
derartiger Systeme zu ermitteln. Daraufhin wurde von mir eine Mitteilungsvorlage
Nr. 2018 0443 erstellt, in der die bereits bestehenden Notfalltreffpunkte der
Landesforst vorgestellt wurden. Am 19.01.2018 wurde der Bürgermeister
beauftragt, die Rettungsdienste anzuschreiben und um Stellungnahme zur
Einrichtung eines Notfall-Orientierungs-Systems zu bitten sowie eine
Beschlussvorlage zum Sachverhalt zu fertigen. Die Stellungnahmen liegen nun vor
und sind im Anhang zur Vorlage beigefügt.
2 Ergebnis
der Stellungnahmen
Es wurden folgende Rettungsdienste und Institutionen angeschrieben:
1. Region Hannover, Leitstellenkoordination
2. Region Hannover, Katastrophenschutz
3. Polizeiinspektion Burgdorf
4. Freiwillige Feuerwehr Burgdorf
5. Technisches Hilfswerk, Burgdorf
6. Arbeiter-Samariter-Bund, Burgdorf
7. Deutsches Rotes Kreuz, Ortsgruppe Burgdorf
8. Deutsche Rotes Kreuz, Rettungswache Burgdorf
Die Leitstellenkoordination der Region Hannover, das Technische Hilfswerk, die Polizei sowie die Feuerwehr halten ein Notfall-Orientierungs-System für sinnvoll. Daten, wo im Außenraum in Burgdorf besonders häufig Einsätze durchgeführt wurden, konnten die einzelnen Institutionen nicht nennen.
Übereinstimmend hielten jedoch die angeschriebenen Einrichtungen es für sinnvoll, das vorhandene System der Notfalltreffpunkte der Landesforst zu nutzen und dieses für Burgdorf auszuweiten. Vom Aufbau eines konkurrierenden Systems rät insbesondere die Rettungsleitstelle der Region Hannover ab. Diese Auffassung hatte ich ebenfalls bereits in der Mitteilungsvorlage Nr. 2018 0443 vertreten.
Die Leitstellenkoordination gibt darüber hinaus Hinweise, was bei der
Einrichtung der Notfalltreffpunkte zu beachten ist:
- Die Auswahl der geeigneten
Notfalltreffpunkte ist gemeinsam mit der jeweiligen Ortsfeuerwehr und dem
lokal zuständigen Rettungsdienst (hier: DRK-Rettungswache Burgdorf) vorzunehmen.
- Für die Ermittlung und die Angabe der
Koordinaten durch die Stadt Burgdorf sind markante, eindeutig definierbare
Treffpunkte (Parkplätze, Tankstellen, Sitzbänke o.ä.) auszuwählen, die mit
handelsüblichen Navigationsgeräten erreicht werden können.
- Die Netzabdeckung des Standortes für
Mobiltelefone zum Absetzen des Notrufes bzw. für Rückfragen der Rettungsleitstelle
ist sicherzustellen.
- Die Ermittlung und Angabe der
GPS-Koordinaten erfolgt durch die Stadt Burgdorf (z.B. für die
niedersächsischen Landesforsten).
- Die Nomenklatur der Informationen und
der Schildbezeichnung des Notfalltreffpunktes ist im Regionsgebiet eindeutig
und zweifelsfrei und wird beispielsweise zentral über die Datenbank der niedersächsischen
Landesforsten einheitlich versorgt. Die Ziffernfolge setzt sich dabei aus
dem Kfz-Kennzeichen des Landkreises und einer dreistelligen Ziffernfolge zusammen.
- Die einheitliche Ausschilderung der
Notfalltreffpunkte, die Beschaffung der Schilder und fortlaufenden Pflege
und Datenaktualisierung beispielsweise über die Datenbank der Landesforsten
liegt in der Zuständigkeit der Stadt Burgdorf.
- Die
befestigten und befahrbaren Zufahrtwege für Rettungsfahrzeuge sind, insbesondere
nach Windwurf-Ereignissen, freizuhalten.
3 Kosten für den Aufbau eines
Notfall-Orientierungs-Systems
Nachdem die Notfalltreffpunkte mit der
Ortsfeuerwehr und dem zuständigen Rettungsdienst abgestimmt wurden, sind für
die Treffpunkte die GPS-Koordinaten vor Ort zu erfassen und mit der geforderten
Nomenklatur zu versehen. Anschließend sind die Daten in einer Datenbank bei der
Stadt Burgdorf sowie bei der Niedersächsischen Landesforst einzupflegen. Für
die Markierung der Treffpunkte sind Schilder vor Ort zu installieren.
Die Erfassung der GPS-Daten für die
Datenbanken verursacht voraussichtlich Kosten zwischen 60-85 € pro Punkt. Der
Aufwand für die Erfassung hängt stark von der Lage und Erreichbarkeit des
Punktes ab. Ggfs. sind die GPS-Daten im Randbereich der bebauten Strukturen
auch aus Karten zu ermitteln, dann ist die Erfassung wesentlich günstiger pro
Punkt.
Die Materialkosten für die Schilder und ggfs.
notwendigen Befestigungsmaterialien betragen je nach Standort zwischen 24,00 €
und 40,00 € zuzüglich Arbeitslohn von rd. 25,00 € bis 45,00 € pro Schild.
Ausgehend von der Einrichtung von rd. 60
Notfalltreffpunkten und ausgehend vom jeweiligen Mittelwert der Kosten, muss
mit Gesamtkosten von rd. 8.500,00 € gerechnet werden.
Für die Unterhaltung der Schilder wird davon
ausgegangen, dass ca. 5 Schilder pro Jahr zu erneuern sind, so dass rd. 340,00
€ pro Jahr für die Unterhaltung des Notfall-Orientierungs-Systems geschätzt
werden. Eine genauere Bezifferung der Unterhaltungskosten kann erst nach
Einführung eines Notfall-Orientierungs-System erfolgen.
4 Schlussbemerkungen
Die Pflege und Kontrolle der
Notfalltreffpunkte wird in den Folgejahren nach Einrichtung städtisches
Personal für die Wiederbeschaffung von Schildern und die Kontrolle der Beschilderung
binden und ist eine zusätzliche freiwillige Leistung der Stadt Burgdorf. Gemäß
des Haushaltssicherungskonzepts der Stadt Burgdorf, soll der Bedarf von
freiwilligen Leistungen einer strengen Prüfung unterzogen werden. Je nach
Anzahl der Treffpunkte können die Kosten für die Erstanlage und Unterhaltung
des Systems stark schwanken.
Entsprechende Haushaltsmittel sind ggfs. für
die Erstanlage und Unterhaltung für den Haushalt 2019 einzustellen.
Beschlussvorschläge werden entsprechend den
politischen Beratungen formuliert.
Anlagen: Anschreiben und
Stellungnahmen zum Notfall-Orientierungs-System