Finanz. Auswirkungen in Euro |
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54100. 787263 |
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nein |
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Beschlussvorschlag:
Der Verwaltungsausschuss beschließt, die provisorischen Maßnahmen zur Verkehrsplanung Berliner Ring wie in der Anlage 6 der Vorlage 2017 0163 dargestellt, in 2017 umzusetzen.
Sachverhalt und Begründung:
1 Allgemeines
Die Verkehrssituation im Bereich des Berliner
Ringes zwischen dem Dürerplatz und dem Knoten Immenser Landstraße/Berliner
Ring/Ostlandring wird sich durch
·
die
Nutzung des Schulneubaus durch die Realschule und das Gymnasium
·
die
Erweiterung der Fahrradstraße in der Südstadt
·
die
Zunahme der Schülerzahlen der Berufsschule
·
die
Nutzung des Gudrun-Pausewang-Grundschul-Geländes für die Schule und ggfs. für eine
weitere Nutzung
·
die
Entwicklung neuer Baugebiete im Osten und Süden der Südstadt
zukünftig stark
verändern.
Schon jetzt gibt es
partiell Einschränkungen in der Verkehrsqualität des Berliner- und Ostlandringes,
vor allem am Knotenpunkt Immenser Landstraße/Berliner Ring/Ostlandring. Darüber
hinaus ist die Kreuzung ein Unfallschwerpunkt, da es immer wieder zu Unfällen
mit linksabbiegenden Fahrzeugen aus dem Ostland- und Berliner Ring kommt, zum
Teil unter Beteiligung von Fahrradfahrern und Fußgängern. Die jetzigen
Beeinträchtigungen durch den starken Rückstau im Berliner- und Ostlandring
werden sich durch die Zunahme der Verkehre, verursacht durch die vor genannten
Veränderungen, noch verschärfen.
Die Zielsetzungen
der Planung für den Berliner Ring sind daher:
·
eine
Verkehrssichere Abwicklung des Gesamtverkehrs unter Berücksichtigung des
nichtmotorisierten Verkehrs
§ Sicherung der
Querungsbeziehungen für Fußgänger und Radfahrer
§ Regelkonforme und
anforderungsgerechte Radverkehrsführung
·
Gewährleistung
einer akzeptablen Verkehrsqualität für den Kfz-Verkehr (incl. Linienbusverkehr)
auch in der Spitzenzeit
§ Mögliche
Verbesserungen (Leistungsfähigkeit und Verkehrssicherheit) für den Knotenpunkt Immenser
Landstraße/Berliner Ring/Ostlandring
·
Neuordnung
der Hol- und Bringverkehre am Berliner Ring, die mit den übrigen Nutzungen
verträglich ist und von den Eltern angenommen wird
Zur Erreichung der
aufgeführten Zielsetzungen wurde ein Planungsauftrag an die Planungsgemeinschaft
Verkehr PGV Alrutz und SHP-Ingenieure erteilt. Im Umwelt- und Verkehrsausschuss
am 13.09.2016 stellte das Ingenieurbüro SHP erste Überlegungen zur Verbesserung
der Verkehrsqualität vor. Insbesondere wurde der Ausbau der Kreuzung mit
Links-Abbiegespuren empfohlen sowie eine Fahrbahnführung der Radfahrer auf der
Südseite des Berliner Ringes auf einem Radfahrstreifen vorgestellt. Im Zuge der
politischen Beratungen wurde der Wunsch geäußert, zu prüfen, ob die Radfahrer
auf der Südseite absetzt im Seitenraum auf einem eigenen Radweg geführt werden
können.
Außerdem wurde die
Verwaltung beauftragt, eine zweite Fachmeinung zur zukünftigen Ausgestaltung
des Knotenpunktes einzuholen. Hierzu wird in Kürze ein Planungsauftrag für eine
erneute Simulation der Verkehre am Knotenpunkt beauftragt.
Mit dieser Vorlage
stelle ich zwei Varianten zur Führung der Radfahrer im Berliner Ring sowie
weitere Maßnahmen vor.
Darüber hinaus
werden zur Ordnung der Hol- und Bringverkehre sowie zur Sicherung der Rad- und
Fußgänger am Berliner Ring provisorische Maßnahmen vorgestellt, die noch in diesem
Jahr umgesetzt werden sollen.
2 Ausgangslage
Die Planung
geht von folgenden Annahmen aus:
2.1 Schülerzahlen
Gymnasium:
6-zügig bis zur 10. Klasse: insgesamt
maximal 1.080 Schüler
Oberstufe: maximal
ca. 240 Schüler
Gesamtsumme maximal
1.320 Schüler ab 2020
Lehrer ca.
90 Lehrer
Gudrun-Pausewang-Grundschule maximal 4-zügig:
insgesamt
maximal 416 Schüler in 2020
ca.
54 Lehrer und Pädagogische Mitarbeiter
Berufsschule nach Erweiterung: ca.
2.750 Schüler
160
Lehrer und Mitarbeiter
anwesend sind rd. 1.650 Schüler gleichzeitig.
Insgesamt sind zukünftig rd. 4.700 Schüler
und Lehrpersonal im Bereich Berliner Ring angesiedelt.
2.2 Aufhebung
der Radwegebenutzungspflicht/Zustand der Radverkehrsanlagen
Die Radwegebenutzungspflicht soll für den Ostland- und Berliner Ring aufgehoben werden. Fahrradfahrer dürfen dann auf der Fahrbahn fahren und müssen bei der Berechnung der Lichtsignalanlage entsprechend berücksichtigt werden. Hierzu hat die Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr einen Planungsauftrag zur Anpassung der Signalzeiten an der Kreuzung Immenser Landstraße/Berliner Ring/Ostlandring erteilt.
Die zur Zeit vorhandenen Radverkehrsanlagen am Berliner Ring sind Radwege, die mittels Markierung vom Gehweg abgetrennt wurden. Die Breiten der Geh- und Radwege sind viel zu gering für die hohe Anzahl der Schüler, die diese täglich nutzen.
Insbesondere die Radwege entsprechen in ihrer Breite nicht den Vorgaben der Verwaltungsvorschrift zur Straßenverkehrsordnung. Die Empfehlungen für Radverkehrsanlagen (ERA 2000) geben 2,00 m Breite als Regelmaß an, bei hohem Verkehrsaufkommen sollen Radwege auch breiter ausgebaut werden.
Problematisch ist die Führung der Radfahrer zur Zeit im Bereich der Einmündung der Scharlemannstraße. Dieser Bereich befindet sich noch in der Tempo 30-Zone, hier gilt rechts vor links. Andererseits wird der Radverkehr im Seitenraum geführt und hat bei einer Führung im Seitenraum in der Regel Vorfahrt. Die vorhandene Situation soll eindeutig geregelt werden.
2.3 Hol-
und Bringverkehre der Schulen
Durch die Nutzung des Neubaus u.a. durch die Realschule, besteht die Gefahr, dass Kinder auf Höhe des Neubaus am Straßenrand des Berliner Ringes aus den Fahrzeugen der Eltern herausgelassen werden und dadurch Überholmanöver anderer Verkehrsteilnehmer provozieren. Die wenigen Parkplätze (drei Stück) verleiten darüber hinaus, dass Eltern auf freiwerdende Parkplätze warten und so den nachfolgenden Verkehr behindern.
Auf Höhe des Gymnasiums halten Kraftfahrzeuge zum Abholen und Bringen von Schülern auf den Seitenstreifen beidseitig des Berliner Ringes. Das ist in der Regel unproblematisch, da ausreichend Platz vorhanden ist. Zu gefährlichen Situationen kommt es erst, wenn die Fahrzeuge auf dem Berliner Ring wenden, um wegzufahren oder die Fahrtrichtung zu wechseln, siehe folgende Abbildung.
3 Maßnahmen
im Zuge des Berliner Ringes
3.1 Führung
des Radverkehrs
Zur sicheren Führung
des Radverkehrs wurden von den beauftragten Planungsbüros zwei Varianten
entwickelt. Bei beiden Varianten wird der Radverkehr auf der Nordseite auf
einem abgesetzten 2,00 m breiten Radweg geführt. Die Variante 1 wurde bereits
am 13.09.2016 im Umwelt- und
Verkehrsausschuss vorgestellt und führt die Radfahrer auf der Südseite des
Berliner Ringes auf einem Radfahrstreifen auf der Fahrbahn, siehe Anlage 1 und
2. Bei Variante 2 werden die Radfahrer auch auf der Südseite auf einem
Hochbord-Radweg von 2,00 m Breite geführt, siehe Anlage 3 und 4. Bei Variante 2
(Radweg) müssen auf der Südseite des Berliner Ringes 11 Bäume, z.T. große
Linden gefällt werden. Die Planungen der beiden Varianten gebe ich Ihnen zur
Kenntnis. Je nach Ausgestaltung der Kreuzung ist die Vorzugsvariante
gegebenenfalls weiter zu entwickeln.
3.2 Einmündung Scharlemannstraße
Der Beginn der Tempo 30-Zone am Berliner Ring soll westlich der Einmündung Scharlemannstraße angeordnet werden. Die Einmündung liegt dann zukünftig außerhalb der Tempo 30-Zone, so dass der Radverkehr an dieser Kreuzung Vorfahrt erhält, das gilt bei beiden Führungsformen. Diese Regelung wäre eindeutig für alle Verkehrsteilnehmer und würde Klarheit hinsichtlich der Vorfahrtsberechtigung schaffen. Der Kfz-Verkehr, der aus der Scharlemannstraße in den Berliner Ring einbiegen will, hätte zukünftig keine Vorfahrt mehr im Rahmen einer "Rechts vor Links-Regelung". Zu den Spitzenzeiten (Mittags bei Schulschluss um 13.00 Uhr) könnte es kurzzeitig zu Wartezeiten an der Einmündung Scharlemannstraße kommen. In der Variante 2 würde der abgesetzte Radweg zusammen mit dem Gehweg niveaugleich über die Einmündung geführt werden.
3.3 Hol-
und Bringverkehr im Bereich des Neubaus
Um ein Halten von Kfz-Fahrzeugen im Bereich des Neubaus auf dem Berliner Ring zu unterbinden, soll zwischen den vorhandenen Mittelinseln zwischen der Grünwaldstraße und Tankstelle ein nicht überfahrbarer Mittelstreifen angeordnet werden. Dieser Mittelstreifen unterbindet Überholvorgänge von Kraftfahrzeugen im Bereich der Fußgängerüberwege und trägt zur Sicherheit der Fußgänger bei. Die vorhandenen 3 Parkplätze auf der Südseite des Berliner Ringes entfallen bei beiden Varianten. So werden Eltern nicht verleitet, auf freiwerdende Parkplätze zu warten und den Verkehr zu behindern. Die folgende Abbildung zeigt die Parkplätze, die entfallen.
Eltern der Realschule können ihre Kinder auf dem provisorischen Stellplatz an der Scharlemannstraße auf dem Schulgelände rauslassen- bzw. abholen. Dort steht ausreichend Parkraum zur Verfügung.
3.4 Minikreisel
am Dürerplatz
Um den Hol- und Bringverkehr für das Gymnasium geordneter und sicherer zu gestalten, soll am Dürerplatz ein Minikreisverkehr eingerichtet werden, der ein geordnetes und sichereres Wechseln der Fahrtrichtung erlaubt, siehe Anlage 5. Bei Variante 1 und 2 ist die Ausgestaltung des Minikreisverkehrs identisch. Für Busse soll der Kreisverkehr überfahrbar sein. Die Regiobus hat keine Bedenken gegen die Einrichtung eines Minikreisverkehres geäußert.
4 Provisorische
Maßnahmen im Jahr 2017 (Anlage 6)
Die weiteren Planungen zur Ausgestaltung des Knotenpunktes "Immenser Landstraße/Berliner Ring/Ostlandring" sollen im Jahr 2017 und 2018 erfolgen, so dass ein Umbau der Kreuzung und des Berliner Ringes für das Jahr 2019 angestrebt wird. Ein Förderantrag für die Umgestaltung ist beim Land Niedersachsen gestellt worden.
Da der Neubau auf dem Gelände des Gymnasiums jedoch schon im August 2017 von der Realschule und zum Teil vom Gymnasium bezogen wird, sollen folgende provisorische Maßnahmen im Sommer 2017 umgesetzt werden, siehe Anlage 6.
a) Anlage von provisorischen Mittelstreifen zwischen den vorhandenen
Mittelinseln
b) Aufheben der Parkstände durch den Einbau von Pollern
c) Markierung der Radwegefurten im Bereich der Zufahrten zur Tankstelle
d) Beginn der Tempo 30-Zone westlich der Einmündung der Scharlemannstraße,
Markierung einer Radfahrerfurt und Bevorrechtigung des Berliner Ringes
e) Markierung eines Fußgängerüberweges auf Höhe des Haupteingangs zum Schulneubau
Durch diese Maßnahmen soll der Verkehr für Radfahrer und Fußgänger schon zum neuen Schulhalbjahr sicherer gestaltet werden.
Die folgende Fotomontage vermittelt einen Eindruck von den Maßnahmen auf Höhe des Haupteingangs zum Neubau.
Die folgenden Abbildungen zeigen Beispiele provisorischer Leiteinrichtungen.
Die Grünflächen entlang des Berliner Rings sollen je nach Bedarf mit Pollern oder niedrigen Zäunen gegen Überfahren gesichert werden.
Die Maßnahmen verursachen Kosten von rd. 18.000,00 €. Haushaltsmittel stehen unter dem Sachkonto 54100.787263 zur Verfügung.
Die Maßnahmen sollen in den Sommerferien umgesetzt werden.
5 Weiteres
Vorgehen
Für die Ausgestaltung des Knotenpunktes wird in Kürze ein Auftrag zur Simulation der Verkehre und Ableitung von Maßnahmen erfolgen. Sobald die Ergebnisse vorliegen, werden diese im Ausschuss für Wirtschaft, Arbeit, Liegenschaften und Verkehr vorgestellt.
In Abhängigkeit von den Ergebnissen sollen die Planungen zum Knotenpunkt und Berliner Ring anschließend präzisiert werden.
Die provisorischen Maßnahmen sollen nach Beschluss des Verwaltungsausschusses kurzfristige ausgeschrieben werden, so dass diese zum Beginn des neuen Schuljahres fertiggestellt sind.
Anlagen:
Anlage 1: Lageplan Variante 1 – Radfahrstreifen
Anlage 2: Querschnitte Variante 1 – Radfahrstreifen, Seite 1 bis 3
Anlage 3: Lageplan Variante 2 – Radweg
Anlage 4: Querschnitte Variante 2 – Radweg, Seite 1 bis 3
Anlage 5: Lageplan Minikreisverkehr Dürerplatz
Anlage 6: Lageplan Provisorische Maßnahmen