Anlage
Sachverhalt und Begründung:
Die Verwaltung legt den Entwurf des Controlling-Konzeptes für die Stadtverwaltung Burgdorf vor.
Seit Beginn der 90er-Jahre unternehmen die Kommunalverwaltungen vielfältige Anstrengungen um die Verwaltung zu modernisieren und an die neuen Erfordernisse anzupassen, die sich durch vielfältige Rahmenbedingungen ergeben (sog. „Neues Steuerungsmodell“).
Die Verwaltungsmodernisierung zielt auf die Ablösung der sog. input-orientierten Steuerung durch eine Ergebnis- bzw. Output-Steuerung.
Das Ziel der output-orientierten Steuerung ist die wirtschaftlichere Leistungserstellung in Bezug auf die Steuerungsgrößen Kosten, Erlöse, Qualität, Wirkung, Kunden- und Mitarbeiterzufriedenheit. Dieses Ziel soll durch eine erhöhte Transparenz, durch Dezentralisierung der Verantwortung und Budgetierung sowie durch eine Ziel- und Ergebnisorientierung erreicht werden.
Die Output-Steuerung fragt zuerst nach den zu erreichenden Zielen und den beabsichtigten Wirkungen und leitet daraus die erforderlichen Maßnahmen und die benötigten Ressourcen ab. Der Output (definiert als Produkte der Stadtverwaltung) wird mit Kennzahlen und Indikatoren messbar gemacht und stellt damit die zentrale Steuerungsgröße dar.
„Wirksame
Verwaltungssteuerung ist nur von der Leistungs-(Output-) Seite her möglich“.
Das Neue Steuerungsmodell benötigt allerdings ein verbindendes Element, um die einzelnen Aktivitäten der Verwaltungsmodernisierung in Richtung Output-Orientierung zu bündeln: Controlling.
Controlling ist ein integriertes Konzept zur wirtschaftlichen und zielorientierten Steuerung der Verwaltung mittels folgender Aktivitäten:
§
Unterstützung der
Entscheidungsträger,
§
Aufbereitung und
Bereitstellung von relevanten Informationen,
§
Unterstützung und
Beratung bei der Zielfindung und -vereinbarung,
§
Analyse von
Abweichungen,
§
Erarbeitung von
alternativen Strategien,
§
Vorschläge zur
Optimierung von Verwaltungsabläufen
§
Durchführung von
interkommunalen Vergleichen
§
usw.
Die Einführung des Verwaltungscontrolling ist aufwändig. Eine Reihe von Aufgaben ist umzusetzen. Hier handelt es sich nicht ausschließlich um Instrumente und Werkzeuge, sondern die output-orientierte Steuerung und das Controlling berühren auch die bestehende Organisation und beeinflussen Verhaltensweisen. Bei allen Aufgaben sollte deshalb im Hinblick auf eine breite Akzeptanz in der Politik und in der Verwaltung die Beteiligung und Kommunikation mit Hilfe geeigneter Maßnahmen sichergestellt werden.
Die output-orientierte Steuerung kann nicht aus dem Stand entwickelt werden. Vielmehr gilt es, einen stufenweisen Aufbau zu bewerkstelligen. Daher empfiehlt sich ein pragmatischer Ansatz, der vom „Groben ins Feine“ führt. Daher ist zu überlegen, ob zum Einstieg Controlling-Schwerpunkte innerhalb der Verwaltung gesetzt werden und die gesamte Verwaltung erst schrittweise in das Controlling-System einbezogen wird.
Der vorgelegte Entwurf des Controlling-Konzeptes soll zum Einstieg in die Thematik dienen und die Einführung des Verwaltungs-Controlling vorbereiten.