Betreff
Mitteilung - Brand- und Gefahrenguteinsatz am 13.08.2014 - Läuferwerk
Vorlage
2014 0690
Art
M i t t e i l u n g

Nach einem Brand- und Gefahrguteinsatz in einem Produktionsunternehmen von Büromaterialen „Läuferwerk“ (Gutenberg GmbH) am vergangenen Mittwoch, dem 13.08.2014 wurden mehrere Einsatzkräfte gesundheitlich beeinträchtigt. Um die Ursache festzustellen wurde in diesem Zusammenhang zur Analyse und Unterstützung durch den Einsatzleiter und Ortsbrandmeister der Ortsfeuerwehr Burgdorf, Herrn Florian Bethmann, in Abstimmung mit dem Bürgermeister die ABC Zugkomponente (Messgruppe) in der Region Hannover angegliedert an die FF Hänigsen und später die Analytische Taskforce (ATF) der Bundesanstalt für Bevölkerungs- und Katastrophenschutz, angegliedert an die Berufsfeuerwehr Hamburg, hinzugezogen.

 

Die zum Einsatz angeforderte Analytische Taskforce (ATF) konnte das industrielle Reinigungsmittel „Grotanol SR1“ feststellen, das zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen (z.B. Reizung der Schleimhäute mit Schwindelgefühl, Durchfall und auffällige Blutwerte) der eingesetzten Kameradinnen und Kameraden geführt haben kann. Es wurde jedoch auch darauf hingewiesen, dass die Einsatzkräfte, wie bei anderen Brandbekämpfungseinsätzen auch, mit verschiedenen anderen Stoffen konfrontiert sind, die bei Bränden von Kunststoffen entstehen. An der Einsatzkleidung wurden keine unüblichen Anhaftungen von Gefahrstoffen festgestellt. Insgesamt sind 24 Personen (21 Feuerwehrkameradinnen und -kameraden der Burgdorfer Ortswehren / 1 Feuerwehrkamerad aus Hänigsen / 1 Mitarbeiter der Feuerwehrtechnischen Zentrale FTZ / 1 Polizeibeamtin) im Krankenhaus behandelt bzw. beobachtet worden. Derzeit sind keine an dem Einsatz beteiligten Kräfte mehr in stationärer Behandlung / Beobachtung.

In einer ersten internen Informationsveranstaltung hatten die Einsatzkräfte am Montag, dem 18.08.2014 die Möglichkeit, den Notfallmediziner Dr. med. Klaus Lüttje vom Fachbereich Öffentliche Sicherheit der Region Hannover über die Auswirkung und das weitere Vorgehen zu befragen. Als Notfallseelsorger steht den Einsatzkäften Pastor Dirk Jonas zur Seite. Zu einer weiteren Informationsveranstaltung der Feuerwehr Unfallkasse (FUK) wurde von dieser für Donnerstag dem 21.08.2014 in das Feuerwehrhaus Burgdorf geladen. Dabei wurde seitens des Geschäftsführers der FUK, Herrn Thomas Wittschurky, und von Dr. Lüttje klargestellt, dass die für die gesundheitlichen Beeinträchtigungen verantwortlichen Stoffe (der Substanzgruppe der Pyridine und Phosphorwasserstoff) keine ernsten bzw. bleibenden Schäden (wie Veränderung des Erbgutes oder Krebs) nach menschlichem Ermessen erwarten lassen. Über die ärztliche / seelsorgerische Begleitung, bzw. über die Möglichkeit der weiteren individuellen Betreuung insbesondere auch durch die FUK wurde gesprochen.

 

Die Einsatzfähigkeit der Feuerwehr war / ist zu jedem Zeitpunkt gegeben. Für aufgebrauchtes Material wurde und wird Ersatz beschafft. Der seit dem 13.08.2014 als Einsatzleiter des Brand- und Gefahrguteinsatzes fungierende Ortsbrandmeister der Ortsfeuerwehr Burgdorf, Herr Florian Bethmann, hat den Einsatz am Dienstag dem 19.08.2014 an den Stadtbrandmeister Ulf Anderson übergeben. 

Die Waschhalle am Feuerwehrhaus Burgdorf steht derzeit noch nicht wieder für ihre eigentliche Verwendung zur Verfügung, da die eingesetzten Materialen von hier entsorgt bzw. wieder aufgearbeitet werden. Die Einsatzstelle wurde von der Polizei frei gegeben, die Untere Wasserbehörde (Region Hannover), die Umweltschutzabteilung der Stadt Burgdorf und das Staatliche Gewerbeaufsichtsamt wurden in Kenntnis gesetzt.  Mitarbeiter der Region Hannover und vom Staatlichen Gewerbeaufsichtsamt haben die Einsatzstelle in der vergangenen Woche besucht und stehen mit dem Geschäftsführer der Gutenberg GmbH – Herrn Wehrhahn – in Verbindung. Hinsichtlich der Öffentlichkeitsarbeit hat die Feuerwehr zum Teil in enger Absprache mit der städtischen Pressestelle die verschiedenen Medienvertreter mit Informationen versorgt und zu einem Gespräch am Montag dem 18.08.2014 in das Feuerwehhaus Burgdorf geladen. Die Information an die Feuerwehkameradinnen und Kameraden wurde über die Ortsbrandmeister weitergeleitet. Informationen untereinander wurden auch in geschlossenen Gruppen in den „Sozialen Medien“ ausgetauscht.