Beschlussvorschlag:
Der Rat der Stadt Burgdorf nimmt den Feuerwehrbedarfsplan der Stadt Burgdorf zustimmend zur Kenntnis.
Eine Ausfertigung des Feuerwehrbedarfsplanes wird zum Bestandteil der Niederschrift erklärt.
Sachverhalt und Begründung:
Die Art und Weise einer Feuerwehrbedarfs- und -entwicklungsplanung
sind in Niedersachsen auf Landesebene nicht geregelt. Gleichwohl bestand
seitens der Hauptverwaltungsbeamten der Kommunen in der Region Hannover der
Wunsch nach einer einheitlichen Grundlage für ihre Bedarfs- und
Entwicklungsplanungen.
Aus diesem Grund wurde seitens der Region Hannover das „Projekt
Feuerwehr“ gestartet. Es handelte sich um ein Projekt der Kommunen, in das die
Feuerwehren eingebunden waren. Im Ergebnis wurden aus dem Projekt „Hinweise und
Empfehlungen zur Durchführung einer Feuerwehrbedarfs- und -entwicklungsplanung
für die Städte und Gemeinden in der Region Hannover“ erarbeitet. Diese
empfehlenden Hinweise sollen eine Entscheidungsgrundlage bei der Aufstellung
und Unterhaltung einer leistungsfähigen Feuerwehr darstellen. Die Hinweise und
Empfehlungen sollen es den Städten und Gemeinden ermöglichen, den Bedarf an
Einrichtungen des Brandschutzes und der Hilfeleistungen bei den Freiwilligen
Feuerwehren regionsweit einheitlich zu ermitteln und zukunftsorientiert
fortschreiben zu können.
Neben Definitionen von rechtlichen Grundlagen, Aufgaben und
Organisation der Feuerwehr, werden Schutzziele bei Feuerwehreinsätzen, wie
Ausrück- und Eintreffzeit, Alarmfahrtgeschwindigkeit oder die Anzahl der
Einsatzkräfte bei einem Standardbrand erläutert.
In dem Kapitel „Personal/Funktionsstärke“ wird aufgezeigt, wie die
Anzahl der tatsächlich zur Verfügung stehenden Einsatzkräfte mit Hilfe von
Tabellen ermittelt werden kann. Da grundsätzlich nicht alle Einsatzkräfte
ständig verfügbar sind -gerade tagsüber bei auswärtiger Berufstätigkeit- ist
eine differenzierte Betrachtung notwendig.
Weitere Schwerpunkte sind die Risikoanalyse bzw. das
Gefährdungspotenzial und die Bestimmung der notwendigen Mindestausstattung je
Ortsfeuerwehr.
In der Risikoanalyse wird aus vier verschiedenen Risikofaktoren
(Einsatzaufkommen, Einwohnerzahl, örtliche Betriebe und außergewöhnliche
Risiken) durch Addition ein Gesamtrisikofaktor errechnet, der Aufschluss über
die Mindeststärke an Einsatzkräften und die Mindestausstattung an Fahrzeugen
der Ortsfeuerwehr gibt.
Die Gegenüberstellung des Ergebnisses der Feuerwehrbedarfs- und
-entwicklungsplanung zu den vorhandenen gewachsenen Strukturen gibt Aufschluss
und Sicherheit darüber, ob diese Strukturen eine den örtlichen Verhältnissen
entsprechende leistungsfähige Feuerwehr gewährleisten oder ob Anpassungen
erforderlich werden.
Jede Ortsfeuerwehr der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Burgdorf hat
die aktuelle Personalstärke ermittelt.
Der Aktionsradius der Einsatzfahrzeuge zur Feststellung, welche Orte im
Stadtgebiet innerhalb welcher Zeit erreicht werden können (Abdeckbereich),
wurde mittels des Kartendienstes OpenStreetMap und eines frei verfügbaren
Programms zur Berechnung der Ausbreitung ermittelt. Es wurden die Faktoren der
Straßen, inkl. Kreuzungen etc. und eine Durchschnittgeschwindigkeit von 60 Km/h
berücksichtigt. Gesonderte Übungsalarmfahrten
wurden nicht durchgeführt.
Es wurde eine Risikoanalyse für jede Ortsfeuerwehr gesondert anhand
der dargestellten EDV-Tabellen durchgeführt.
Im Ergebnis wurde durch die Gegenüberstellung der empfohlenen
Fahrzeuge (Soll) und der tatsächlich vorhandenen Fahrzeuge (Ist) festgestellt,
dass die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Burgdorf sehr gut aufgestellt ist und
die Stadt Burgdorf im Ergebnis über eine leistungsfähige Feuerwehr verfügt.
Der Feuerwehrbedarfsplan wurde in der vorliegenden Form mit dem
Stadtbrandmeister, seinem Stellvertreter, den Ortsbrandmeistern und deren
Stellvertretern abgestimmt.