Nachtrag: 17.02.2010 Nummer 6

Beschluss: festgestellt/genehmigt/abgearbeitet

Frau Tietje stellt sich vor und erläutert ihre Tätigkeit. Exemplarisch für alle Kindertagesstätten stellt sie das Projekt „Sprachförderung“ in der Kindertagesstätte West vor. Das Gespräch in den Familien habe leider in den letzten Jahren zunehmend abgenommen. Die Sprachheilpädagogin komme drei Mal pro Woche in die Kindertagesstätte und arbeite in Kleingruppen mit sprachauffälligen Kindern. Dabei werde den Kindern auf spielerische Weise ermöglicht, ihre sprachlichen Fähigkeiten zu erweitern. Die Resonanz bei den Eltern sei sehr positiv.

 

Weiterhin wird dargestellt, dass sich die Arbeit in den Kindertagesstätten in den letzten 15 Jahren sehr verändert habe. Durch zielgerichtete Projekte sei die Arbeit professioneller geworden. Der pflegerische Aufwand für Kinder, die gerade 3 Jahre geworden seien, habe sich enorm gesteigert. Vielen Kindern fehlten die Grundlagen. Eltern fordern heute häufig, dass elementare Fähigkeiten in den Kindertagesstätten erlernt werden.

 

Als Tischvorlage wird das Modell der städtischen Kindertagesstätten verteilt, anhand dessen diese jedes Kind beurteilen. Der Fragenkatalog beinhalte 160 Fragen und werde jeweils nach 6 Monaten wiederholt.

 

Beratungsgespräche und Elterngespräche hätten zunehmend an Bedeutung gewonnen, was sehr zeitintensiv sei. An den Rahmenbedingungen für die Mitarbeiterinnen habe sich jedoch in den letzten 20 Jahren nichts geändert, was beispielsweise Gruppengröße, Mitarbeiterschlüssel etc. angehe.

 

Im Anschluss trägt Frau Böhlke die Projekte in der Kindertagesstätte Südstern vor. Seit 2007 werde auch Motopädie u.a. für schüchterne und gehemmte Kinder angeboten. Von den Mitarbeiterinnen in der Einrichtung sei dies nicht zu leisten, da sie hierfür keine Ausbildung besäßen. Vom Verein „Kinder in Bewegung“ aus Hannover würde einmal wöchentlich eine Honorarkraft hierzu in die Einrichtung kommen.

 

Frau Böhlke weist außerdem auf die große Anzahl von Kindern hin, die mit Entwicklungsdefiziten und Verhaltensauffälligkeiten in die Einrichtung kommen. Förderungsmaßnahmen müssten individuell auf das jeweilige Kind zugeschnitten sein. Als Ergänzung zum Förderangebot sollten künftig die Eltern miteinbezogen werden. Dazu müssten Stunden für die Durchführung von Elternberatung bereitgestellt werden. Die Erweiterung der Erziehungsbeistandschaft ist zudem sinnvoll. Weiterhin sollten zwei Mitarbeiterinnen zur Durchführung des FUN-Projektes (Familie und Nachbarschaft) geschult werden und Stunden zur Durchführung dieses Projektes bereitgestellt werden.

 

Die Arbeitsbelastung in der Kindertagesstätte Südstern sei sehr hoch und bringe viele Mitarbeiterinnen an ihre Grenzen. Auch der Umgang miteinander werde hierdurch beeinträchtigt.

 

Frau Rück bedankt sich für die Arbeit in den Kindertagesstätten.

 

Frau Ethner dankt für den Einblick in die pädagogische Arbeit. Es sei bewundernswert, was hier für Arbeit geleistet werde, obwohl die Rahmenbedingungen unverändert geblieben seien.

 

Frau Hedrich erkundigt sich nach dem Zeitaufwand für die Elternarbeit.

 

Frau Tietje erläutert, dass es eine Vorbereitungszeit von 7,5 Stunden pro Woche und Gruppe gäbe, in der die pädagogische Arbeit vor- und nachzubereiten sei, Elterngespräche geführt werden, die Beobachtungsbögen ausgefüllt werden und Fortbildung vorgesehen sei.

 

Frau Böhlke weist darauf hin, dass Elterngespräche mitunter auch 1,5 Stunden in Anspruch nehmen können.

 

Frau Gersemann bedankt sich für die nachdenklich machenden Ausführungen.

 

Daraufhin stellt sich Frau Wanasky dem Ausschuss vor. Seit Mai 2008 sei sie Fachberaterin für die Kindertagesstätten und unterstütze und begleite diese in ihrer Arbeit.

 

Umgesetzt werden konnten bislang zum einen monatlich stattfindende Leitungstreffen, in denen Ziele und neue Ideen formuliert werden. Außerdem haben Fortbildungen und Schulungen der Mitarbeiterinnen stattgefunden. Hierzu soll ein „Fortbildungspass“ für jede Mitarbeiterin erstellt werden. Wichtiges Thema sei außerdem die Raumgestaltung als entwicklungsfördernder Prozess. Weitere Projekte waren die Öffentlichkeitsarbeit, die Aufstellung der Tätigkeitsabläufe, die Jungenarbeit sowie die Erarbeitung von Kurzkonzepten. Im Hort Südstern ist aktuell die Erarbeitung eines Hausaufgaben-Konzeptes in Arbeit. In der Kindertagesstätte Schillerslage werde ein neues pädagogisches Konzept erarbeitet und in der Kindertagesstätte Sorgensen werde die Vorbereitung einer neuen altersgemischten Gruppe unterstützt.

 

Als Schwerpunkt für 2010 sehe Frau Wanasky die Arbeit mit Jungen im Vordergrund. Im nächsten Jahr würde sie hierzu gern die Ergebnisse ihrer Arbeit vorstellen.

 

Frau Gersemann hebt die positive Rückmeldung der Referentinnen im Hinblick auf die Projektarbeit hervor.

 

Herr Strecker bedankt sich für die Zusammenarbeit, die ausgesprochen bereichernd sei.

 

Frau Schrader erkundigt sich nach dem „Würzburger Modell“.

 

Hierzu teilt Frau Tietje mit, dass es sich um „versteckte“ Geräusche handelt, die Kinder in Form von Versen, Reimen etc. hören lernen sollen.

 

Frau Gersemann bedankt sich für die Vorträge und die damit verbundene Horizonterweiterung.