Nachtrag: 17.02.2010 Nummer 5

Beschluss: festgestellt/genehmigt/abgearbeitet

Frau Heeren bedankt sich für die Einladung des Pro Aktiv Centers in den Jugendhilfeausschuss und stellt sich als Bereichsleiterin vor. Seit 2007 ist das Pro Aktiv Center bereits in Burgdorf tätig. Flyer für Jugendliche und Interessierte werden am Eingang des Sitzungssaales zur Verfügung gestellt.

 

Die Region Hannover sei Hauptträger und Koordinator des Projektes. Weitere Standorte neben Burgdorf seien in Springe, Neustadt und in der Stadt Hannover ansässig.

 

Der Standort Burgdorf sei gewählt worden, weil hier die Berufsschulen angesiedelt seien. Zum Einzugsbereich von Burgdorf gehörten außerdem Lehrte, Sehnde, Uetze, Wedemark, Isernhagen und Burgwedel.

 

Frau Wöltje stellt die Arbeit des Pro Aktiv Centers vor.

 

Frau Gersemann begrüßt aus dem Zuschauerraum Herrn Langen, der als Scout ebenfalls für die Stadt Burgdorf tätig ist. Herr Langen stellt sich als Ansprechpartner für die Jugendlichen vor. Er arbeite eng mit dem Jugendamt der Stadt Burgdorf, dem Job-Center Burgdorf und dem Stadtmarketing zusammen. Auch mit dem Pro Aktiv Center gebe es des öfteren Berührungspunkte.

 

Frau Ethner fragt an, ob es in Burgdorf Praktikumsplätze für interessierte Jugendliche gäbe und ob diese auch aufgeschlossen gegenüber den Jugendlichen seien.

 

Frau Wöltje bejaht dies.

 

Außerdem möchte Frau Ethner wissen, warum manche Betreuungen von Jugendlichen über einen längeren Zeitraum erfolgen.

 

Frau Wöltje erläutert anhand eines Fallbeispieles, dass bei manchen Jugendlichen zunächst Problemlagen beseitigt und diese so gestärkt werden müssen, dass sie vermittelbar seien.

 

Auf Nachfrage von Frau Ethner erläutert Frau Wöltje, dass bei diesen Problemfällen ein Jugendlicher bis zu drei Mal wöchentlich im Pro Aktiv Center beraten werde. Bei unproblematischen Fällen sei mit einem Besuch pro Monat zu rechnen.

 

Frau Heeren wirft ein, dass durch die Arbeit im Pro Aktiv Center den Jugendlichen auch Unsicherheiten genommen werden sollen. Bei einer Ausbildungsbegleitung nehme die Beratungshäufigkeit mit zunehmender Ausbildungsdauer stetig ab.

 

Frau Pape fragt an, ob ein statistischer Wert genannt werden könne, wie hoch der Anteil an weiblichen bzw. männlichen Jugendlichen am Beratungsbedarf sei.

 

Frau Heeren kann nach den Erfahrungen von 2007 bis 2009 von einem Wert von jeweils 50 % ausgehen. Ein Viertel der Beratungssuchenden seien Migranten.

 

Auf Nachfrage von Frau Pape erläutert Frau Wöltje, dass auch junge alleinerziehende Mütter das Angebot des Pro Aktiv Centers in Anspruch nehmen. Frau Heeren fügt hinzu, dass es in Zusammenarbeit mit den Job-Centren Präventivveranstaltungen für junge Mütter gebe, deren Kinder in absehbarer Zeit drei Jahre alt werden. Damit werde der Wiedereinstieg der jungen Frauen ins Berufsleben erleichtert.

 

Herr Strecker bedauert, dass die Job-Centren die Kostenbeteiligung des Pro Aktiv Centers von 50 % auf nunmehr 20 % reduziert haben. Die Region Hannover sei zwar eingesprungen, verteile jedoch diese Kosten wiederum mittels Umlage auf die regionsangehörigen Kommunen.

 

Die Finanzierung des Pro Aktiv Centers ist laut Mitteilung von Frau Heeren für 2010 zunächst gesichert.

 

Frau Gersemann fragt nach, ob Praktikumsplätze oftmals in Ausbildungsplätze münden.

 

Frau Wöltje teilt mit, dass nur wenige Praktika auch zu Ausbildungsplätzen führen. Frau Heeren erläutert, dass es sich oftmals um berufsorientierte Praktika handelt, die die Ausbildungsreife fördern sollen.

 

Herr Niemann bedankt sich für die Arbeit von Herrn Langen und des Pro Aktiv Centers. Hier werde im Hinblick auf die hohen Fallzahlen viel Arbeit geleistet.

 

Frau Heeren fasst zusammen, dass der Großteil der Beratungen Schüler im Alter von 15 bis 18 Jahren umfasst, die Hilfe bei der beruflichen Orientierung und bei Bewerbungsschreiben brauchen. Der Beratungsbedarf ist hier oftmals nur zwei bis drei Mal in Abständen gegeben. Der kleinere Anteil der Ratsuchenden habe hingegen schwerwiegendere Probleme, die meist über einen längeren Zeitraum hinweg zu klären seien. In den Schulen sei das Pro Aktiv Center meist einmal wöchentlich als Ansprechpartner vertreten.

 

Frau Börges fragt nach, ob auch Ratsuchende aufgrund des hohen Arbeitsanfalls weggeschickt würden. Dies kann Frau Wöltje verneinen. Die drei zuständigen Kolleginnen und Kollegen seien den jeweiligen Wohnorten zugeteilt worden. Bei hohem Arbeitsaufwand springe das Team jedoch gegenseitig ein. Dazu wirft Frau Heeren ein, dass es zwar immer Zeiten mit großem Arbeitsanfall gäbe, aber der Aufwand insgesamt zu bewältigen sei. Mehr als 14 Tage müsse kein Ratsuchender auf einen Termin warten.

 

Frau Gersemann bedankt sich bei Frau Heeren und Frau Wöltje für ihren Vortrag.