Beschluss: mehrheitlich beschlossen

Beschluss:

 

Der Ortsrat sprach sich mit 3 Ja- Stimmen, einer Nein- Stimme und einer Enthaltung folgende Beschlussempfehlung aus:

 

Der Ortsrat sprach sich dafür aus, mit Bezugnahme auf die Folie 130 (siehe Anlage) der Vorlage 2010/ 0682 die Flächen mit den Nummern 2 (westliches Schwarzenbergsfeld), 5 (nördlich Kindergarten – westlich Waldstraße) und 3 (südlich Weidendamm) für eine Entwicklung Ehlershausens sowie die Schaffung einer Ortsmitte und die Aufwertung des Ortseingangs östlich der Bahn im ISEK zu berücksichtigen.

 

Gleichzeitig sprach sich der Ortsrat dafür aus, die Vorlage 2010/ 0701 in den Stadtentwicklungsausschuss (und nachfolgend in den Verwaltungsausschuss) zu überweisen.


Frau Behncke von der Stadtplanungsabteilung erklärte kurz den Weg des Stadtentwicklungskonzeptes durch die einzelnen politischen Gremien bis hin zur Endabstimmung im Rat der Stadt Burgdorf.

 

Bei ihrer folgenden Präsentation beschränkte sie sich auf die die Ortschaft Ramlingen-     Ehlershausen betreffende Themen. Zunächst stellte Frau Behncke einige Entwicklungsleitlinien vor. Dabei erläuterte sie die Punkte Charakter und Beständigkeit, Lebenskultur und die Verflechtung von Stadt und Land. Ramlingen- Ehlershausen bilde eine wunderbare Ergänzung zur vielfältigen Siedlungsstruktur in der Gesamtstadt Burgdorfs.

 

Frau Behncke behandelte im Folgenden die beiden Siedlungstypen A (das Dorf Ramlingen) und B (die Waldsiedlung Ehlershausen). Sie beschrieb in Bezug auf Ramlingen dessen von der Landwirtschaft und Dorfgemeinschaft geprägten Charakterzüge. Der dörfliche Charakter solle besonders gefördert werden. Dazu zählen u.a. die Kapelle, die Höfe, die Ortsränder und die dorftypischen Eingrünungen.

 

In Hinblick auf die Waldsiedlung Ehlershausen erklärte sie, dass hier eine mit dem S-Bahn-Haltepunkt, dem Nahversorgungszentrum und den Sport- und Freizeitstätten eine große Vielfalt an Lebensmöglichkeiten bestehe. Wichtiges Ziel sei die Sicherung und die Entwicklung der Wohnqualität. Eine Ausdehnung nach Ramlingen solle vermieden werden.

 

Bezüglich dem Ziel einer Einwohnerzahl von 30.000 plus sei es empfehlenswert, zusätzlich ca. 130 Wohneinheiten zu schaffen. Diese könnten einerseits durch die Nutzung zahlreicher Baulücken in Ehlershausen und andererseits durch die Entwicklung der Flächen 3 (südlich Weidendamm) und 4 (Nördlich Kolberger Straße) ermöglicht werden.

 

Als weitere wichtige Entwicklungsziele nannte Frau Behncke die perspektivische Verbesserung der Ortseingangssituation östlich der Bahn und die Schaffung einer „Grünen Mitte“ als einen zentralen Ort, der bei Bedarf Gemeinschaftseinrichtungen integrieren solle. Dazu könnte aus städtebaulicher Sicht durchaus ein Teil der Waldparzelle in Anspruch genommen werden, da eine besondere städtebauliche Rechtfertigung für die Schaffung einer Ortsmitte angeführt werde. 

 

Ortsbürgermeister Walter stellte den Antrag, dass die anwesenden Einwohner an der folgenden Diskussion teilnehmen dürfen. Dies wurde einstimmig genehmigt. Anschließend ging er auf die Folie 138 in der Vorlage 2010/ 0682 zum integrierten Stadtentwicklungskonzept ein. Neben einigen Baulücken würde für die Entwicklung Ehlershausens nun die Konzentration auf die Flächen 3 und 4 empfohlen. Er bat zu prüfen, ob weitere Potentiale aufgenommen werden können.

 

Bürgermeister Baxmann entgegnete, dass die Zielrichtung eine Verdichtung der Baugrundstücke sei.

 

Herr Runge empfand es als wichtig, den Charakter der Waldsiedlung dennoch zu erhalten.

 

Herr Trappmann erklärte, dass die Konzentration sowohl auf der Innen-, als auch auf der Außenentwicklung liegen werde.

 

Frau Meinig erläuterte den Änderungsantrag zur Vorlage 2010/ 0701. Sie befinde die ISEK- Ausarbeitungen für die Ortschaft Ramlingen- Ehlershausen als enttäuschend und sehe hier zu großen Teilen die Meinung der Verwaltung widergespiegelt. Bei den Bereichen „Tennisplatz“ und „Weidendamm“ drehe man sich im Kreis. Zukunftsperspektiven seien nicht ausreichend dargestellt worden.

 

Bürgermeister Baxmann erklärte, dass das Planungsbüro Prof. Ackers mit seiner fachplanerischen Sicht „von außen“ Entwicklungsmöglichkeiten für die Ortschaften darlegen sollte. Dabei fallen natürlich einige gewünschte Flächen „unter den Tisch“. 

 

Herr Trappmann bestätigte, dass das Büro Prof. Ackers die Richtung nicht vorgegeben bekommen habe. Eine Bebauung im Bereich „Ehlershäuser Weg“ sei vor dem Hintergrund der vom Büro hergeleiteten raumstrukturellen Qualitäten aus städtebaulicher Sicht nicht zu empfehlen. 

 

Frau Behncke erklärte, dass das vorgestellte Konzept auf den besonderen Charakter Ramlingen- Ehlershausens zugeschnitten sei. Es sei allerdings auch wenig Potenzial vorhanden.

 

Frau Meinig bat um Prüfung der Liste aus dem vorgelegten Änderungsantrag. Wichtige Punkte seien außerdem die Wünsche nach einem Dorfmittelpunkt und einer Aufwertung des Ortseinganges.

 

Herr Bähre meinte, dass eine Waldsiedlung nicht ohne Rodung entstehen könne. Eine Bebauung der Bereiche am Kindergarten, bzw. am Tennisplatz könne er sich ähnlich wie im Bereich „Ehlershäuser Weg“ vorstellen.

 

Bürgermeister Baxmann erläuterte, dass es das Ziel sei, die Einwohnerzahl Burgdorfs über 30.000 zu halten, obwohl eine geringere Zahl prophezeit werde. Dafür sehe er durchaus auch in Ehlershausen ein Beitragspotenzial.  

 

Herr Alker meinte, dass die Erwartungen an das Stadtentwicklungskonzept vielleicht zu hoch gewesen seien. Er begrüßte, dass das ISEK nun auch Aussagen zum Bahnhofsbereich und dem Dorfmittelpunkt treffe. Am ehesten für eine Neuausweisung von Wohnbauflächen sei der Bereich südlich des Ehlershäuser Weg geeignet. Der Bereich Schwarzenbergsfeld würde nun wohl anders bewertet, als er früher gesehen wurde.

 

Herr Trappmann stimmte Herrn Bähre zu, dass Ehlershausen durch Waldrodungen entstanden sei. Heutzutage würden jedoch die Belange der Umwelt sowie von Natur und Landschaft zu berücksichtigen sein. Die Schaffung einer Ortsmitte sehe er trotz der sensiblen Lage an der „Grünen Lunge“ ebenfalls als wichtiges Ziel an. Jedoch müsse auch hier ein Einvernehmen mit der Waldbehörde hergestellt werden.

 

Herr Runge beklagte, dass die Prioritäten im Westen und Süden der Kernstadt lägen. Der Norden der Kommune sei weniger berücksichtigt. Ehlershausen als Waldsiedlung brauche auch Entwicklung.

 

Bürgermeister Baxmann entgegnete, dass die Entwicklung nur anhand der vorhandenen Potenziale geschehen könne. Diese seien außerhalb der Kernstadt kleiner.

 

Herr Broy machte deutlich, dass die Darstellung der Flächen täuschen würde. Die Hälfte der „roten Flächen“ ständen gar nicht zur Verfügung. Grundstücksteilungen werden nicht möglich sein. Widersprüche sehe er in den Bereichen der Fläche 5 und des „Ehlershäuser Weges“.

 

Frau Meinig bat um Aufklärung, wie eine Anzahl von 190 Wohneinheiten zustande komme.

 

Frau Behncke erklärte die dazu gehörige Herleitung der bezifferten Wohneinheiten.

 

Herr Bähre empfand es als nicht nachvollziehbar, im Bereich „Ehlershäuser Weg“ keine Bebauung vorzusehen. An vergleichbaren Stellen sei dies auch möglich gewesen.

 

Frau Behncke erklärte, dass im ISEK- Prozess die Prioritäten auf die Flächen 3 und 4 gesetzt worden seien. Entwicklungspotenzial sei schon da, aber nicht ganz einfach umsetzbar. Wichtig sei es, eine Ortsmitte zu schaffen und den Bereich am Bahnhof zu entwickeln.

 

Bürgermeister Baxmann verdeutlichte, dass nicht „um jeden Preis“ zusätzliche Entwicklungsflächen und Grundstücke geplant werden. Die Nachfrage müsse hier auch beachtet werden. In Weferlingsen sei zum Beispiel in zwei Jahren kein Bauplatz veräußert worden. Die Erwartungen seien auch hier ungewiss. Auch ihm seien die Ortsmitte und der Bahnhofsbereich wichtige Punkte.

 

Frau Meinig sah es als sinnvoll an, die am schwierigsten umzusetzenden Bereiche aus der Liste des Änderungsantrages hinten anzustellen. Es solle dem Ort nicht die Möglichkeit genommen werden, Optionen auf eine realistische Weiterentwicklung zu besitzen.

 

Herr Alker bestätigte, dass die Bereiche „Ortsmitte“ und „Bahnhof“ gute Bereiche für eine Entwicklung seien. Er sprach nachfolgend die Problemlagen der Flächen 3 und 4 aus der Prioritätenliste an.

 

Herr Trappmann räumte ein, dass die Flächen 3 und 4 tatsächlich wegen verschiedener Restriktionen schwierig zu entwickeln seien, aber wegen der günstigen Lage zu Nahversorgung und S-Bahn-Linie vorgehalten werden sollten.

 

Ortsbürgermeister Walter sprach die Fläche 5 an. Dort habe nach einem Sturm eine wilde Aufforstung stattgefunden. Neben dem Kindergarten halte er dort eine Parkflächenerweiterung für sinnvoll.

 

Herr Runge äußerte den Wunsch, die Fläche 2 „Schwarzenbergsfeld“ optional aufzunehmen.

 

Bürgermeister Baxmann warnte davor, zu viele Flächen optional in den Prozess einzubinden. Man könne sich nicht sämtliche Optionen offen halten.

 

Frau Behncke erklärte, dass die Bereiche 3 und 4 Vor- und Nachteile haben. Gut sei die zentrale Lage zur Haltestation der S-Bahn. Fraglich sei die Entwicklungsmöglichkeit in Bezug auf Walderhalt und in Anbetracht der Konflikte mit der Bahn.

 

Herr Alker deutete an, dass in der Meinung der Verwaltung und des Ortsrates große Unterschiede vorhanden seien.

 

Bürgermeister Baxmann befürchtete, dass der gesamte Prozess hinterfragt werde. Es sollte nicht über die eigentlichen Prioritäten hinausgegangen werden.

 

Ortsbürgermeister Walter sprach einen im Antrag der Vorlage 2010/ 0701 genannten Bebauungswunsch im Bereich „Vizestraße/ Grashöfe“ in Ramlingen an.

 

Herr Trappmann hielt diese Fläche für ungeeignet. Dort würde eine Bebauung den dörflichen Charakter der historischen Ortschaft zerstören.

 

Ortsbürgermeister Walter regte an, nun den Beschluss zu fassen, welche Flächen favorisiert werden.

 

Herr Bähre sprach sich für die Flächen 2, 5 und 3 aus.

 

Frau Wackerbeck bevorzugte die Flächen 5, 3 und 4.

 

Frau Meinig verwies auf den vorliegenden Änderungsantrag (der Vorlage 2010/ 0701) mit dem Ortsmittelpunkt und dem Ortseingang als wichtige Ergänzungen. Fläche 6 sei verzichtbar.

 

Herr Stuckenschmidt sprach sich für die Flächen 1 und 2 aus.

 

Herr Alker schloss sich Herrn Bähres Favoriten an.

 

Ortsbürgermeister Walter sprach sich für die Flächen 2,3 und 5 zur Weiterentwicklung aus und ließ daraufhin über folgenden umformulierten Beschluss abstimmen.