Herr Niemann berichtet, dass vor 10 bzw. 11 Jahren die Sozialen Gruppen (Wölfe und Retschystraße) auf Initiative des Jugendamtes und durch Beschluss des Jugendhilfeausschusses gegründet wurden. Die Möglichkeit der Förderung von Kindern in Burgdorf sollte erweitert bzw. ausdifferenziert werden. Effektivere und effizientere Hilfemöglichkeiten sollten geschaffen werden.

 

Die Sozialen Gruppen basieren als Hilfe zur Erziehung auf dem § 29 SGB VIII. Die Hilfe werde durch das Jugendamt gewährt, wenn Erziehungsschwierigkeiten bei den Eltern oder Entwicklungsdefizite/Verhaltensauffälligkeiten bei den Kindern vorlägen. Die Hilfe sei darauf angelegt, Kinder im Alter von 6 bis 13 Jahren in ihrem sozialen Umfeld zu unterstützen.

 

Die Soziale Gruppe in der Schillerslager Straße sei höherschwellig angelegt. Hier werden sechs Kinder an vier Tagen die Woche nach der Schule bis ca. 17:00 Uhr betreut. Die Soziale Gruppe in der Retschystraße betreue vier unterschiedliche Gruppen von Kindern an jeweils einem Tag in der Woche. Neben der konkreten Förderung der Kinder in der Gruppenarbeit finde auch Elternarbeit statt, d.h. in Gesprächen mit Eltern bzw. Alleinerziehenden solle der Fokus auf die Bedürfnisse der Kinder gestärkt werden. Ein enger Kontakt zu Lehrern sei ebenfalls Teil der inhaltlichen Arbeit.

 

Die Stadt Burgdorf beschäftige derzeit zwei Sozialarbeiterinnen mit einer wöchentlichen Arbeitszeit von 30 Stunden in der Schillerslager Straße und zwei Sozialarbeiter/innen mit einer Arbeitszeit von 20 Stunden in der Retschystraße.

 

Die Verweildauer der Kinder in den einzelnen Gruppen betrage durchschnittlich ca. 1,8 Jahre. Mittlerweile wurden ca. 120 Kinder in den vergangenen 10 Jahren betreut.

 

Eine im Jahr 2004 durchgeführte interne Evaluation habe ergeben, dass die Hilfe zielgerichtet Kindern im sozialen Bereich, insbesondere in den Bereichen „soziales Verhalten“ in der Schule und im Elternhaus helfe. Nur bei 3 % der Kinder wurden im Verlauf der Hilfe höherschwelligere und damit kostenintensivere Hilfen zur Erziehung notwendig.

 

Insgesamt könne daher festgestellt werden, dass die sozialen Gruppen ein fester und wichtiger Bestandteil des Jugendhilfeangebotes in Burgdorf seien.

 

Auf Nachfrage erläutert Herr Niemann, dass eine Teilnahme an der Gruppenarbeit ausschließlich vom Allgemeinen Sozialen Dienst initiiert, vorbereitet, begleitet und beendet werde. Es handele sich um ein ausschließlich pädagogisches Angebot. Kinder, die nicht aufgenommen werden können, werden zum Teil in der Tagesgruppe der Pestalozzi-Stiftung Großburgwedel betreut. Teilweise sei auch eine Unterbringung im Hort möglich.

 

Des Weiteren führt Herr Niemann aus, dass die Hilfe für ein halbes Jahr bewilligt werde und in diesem Rahmen Hilfeplangespräche stattfänden. Eine hohe Verbindlichkeit sei gegeben. Aufgrund der hohen Akzeptanz bei den Jugendlichen sei eine regelmäßige Teilnahme zu verzeichnen.

 

Frau Leykum betont, dass es sich bei den Wölfen ihrer Ansicht nach um eine vorbildliche Einrichtung handele. Für die Kinder bestehe fast ein zweites Zuhause. Das Gleiche gelte für die Retschystraße. Bedauern würde sie, dass die Kinder und Jugendlichen in der Retschystraße nur einmal die Woche hingehen könnten.

 

Die Ausschussvorsitzende, Frau Gersemann, fasst zusammen, dass hier wertvolle Arbeit geleistet werde und bittet, die Anerkennung des Jugendhilfeausschusses an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weiterzuleiten.