Beschluss: einstimmig beschlossen

Beschluss:

 

Der Ausschuss für Schulen, Kultur und Sport empfiehlt dem Verwaltungsausschuss und dem Rat der Stadt Burgdorf:

 

Die Verwaltung wird beauftragt, die räumlichen und technischen Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass der derzeitige Pächter der Cafeteria im Gymnasium Burgdorf nach den Osterferien 2009 in der Lage ist, eine ausreichend große Anzahl warmer frisch zubereiteter Mahlzeiten anbieten zu können.

 

Bis zur nächsten Sitzung des Verwaltungsausschusses am 10.06.2008 soll die Verwaltung eine detaillierte Kostenaufstellung für die notwendigen Maßnahmen und eine Terminplanung dazu vorlegen.

 

 

Anmerkung: Die Kostenaufstellung ist der Niederschrift als Anlage beigefügt.


Frau Gersemann stellte den Antrag der SPD-Fraktion vor. Sie unterstützte ausdrücklich den Wunsch von Eltern, Schülern und Lehrern, im Gymnasium Burgdorf ein frisch gekochtes Mittagessen anzubieten. Frau Gersemann führte aus, dass ein gesundes Essen die erfolgreiche Teilnahme am Unterricht begünstige und das Schulklima verbessere, da durch die Einnahme eines ernährungswissenschaftlich ausgewogenen Essens auch Aggressionen vermieden werden. Die Schüler seien ausgeglichener.

 

Frau Gersemann betonte, dass die Investitionen für die Um- und Ausbaumaßnahmen in der Cafeteria gut angelegt seien für die Bildung der Kinder in Burgdorf. In dem Zuge sollten Lehrer/innen motiviert werden, gemeinsam mit ihren Schülern Mittag zu essen. Möglicherweise könnte sich die Cafeteria später einmal zu einer sogenannten Stadtteilküche entwickeln.

 

Bei der vermehrten Verlagerung des Unterrichtes in den Nachmittag, sei ein Mittagessen sehr wichtig, stimmte Herr Obst zu. In der Realschule werde eine Schulspeisung seit einigen Jahren bereits erfolgreich durchgeführt. Herr Obst vertrat die Auffassung, dass tiefgekühltes Essen ernährungstechnisch nicht weniger wert sei als frisch gekochtes Essen.

 

Auf Nachfrage von Herrn Obst erläuterte Herr Baxmann, dass zunächst die erforderliche Infrastruktur in der Cafeteria geschaffen werden müsse. In einem zweiten Schritt sei die Beschaffung der erforderlichen Küchengeräte durchzuführen. Die Fertigstellung der Cafeteria sei für die Osterferien 2009 geplant. Dies sei ein sehr ehrgeiziges Ziel und hänge auch von der Genehmigung der Kommunalaufsicht zur Finanzplanung ab.

 

Herr Strecker ergänzte, dass die ursprünglichen Planungen, den Zeitraum zwischen den Sommerferien 2008 und den Osterferien 2009 mit einem Angebot nach einem Cook-and-Chill-Verfahren oder Anlieferung von Fertigessen zur Überbrückung hinfällig sei. Der Pächter der Cafeteria, Herr Weber, habe signalisiert, mit einfachen Mitteln ein kleines eingeschränktes Angebot an Mittagessen anbieten zu können. Dies sei für ein paar Monate möglich.

 

Herr Baxmann gab zu bedenken, dass bei den hohen Investitionen für die Cafeteria seitens der Schule sichergestellt werden müsse, dass die angemeldeten 200 Portionen von den Schülern auch täglich abgerufen werden.

 

Eine Mutter aus dem Zuhörerbereich wandte hier ein, dass alleine die 5. und 6. Klassen diesen Bedarf an Mittagessen stellen würden. Ihre Tochter müsse neben den ganzen Schulbüchern zur Zeit immer zwei Brotboxen mit in die Schule nehmen, damit sie bis nachmittags zurecht käme. Dies sei auch sehr viel Gepäck für zehnjährige Kinder.

 

Auf Nachfrage von Frau Meinig, ob Herr Weber mit der Zwischenlösung bis zu den Osterferien 2009 einverstanden sei, wurde dies von ihm bestätigt.

 

Herr Leppert sprach sich ebenfalls für ein Angebot an frisch gekochtem Essen aus. Damit sei Herr Weber in der Lage, jederzeit das Angebot auf die Wünsche der Schüler abzustellen und flexibel zu handeln.

 

Herr Braun bat um Auskunft, ob die angegebenen Preise für ein Mittagessen realistisch seien. Herr Weber bestätigte, dass er die Preise zwischen 2,50 bis 3,00 € kalkuliert habe.

 

Herr Braun regte an, dass das Gymnasium Burgdorf einen Antrag als offizielle Ganztagsschule stellen sollte. Als anerkannte Ganztagsschule könne beim Kultusministerium ein Förderantrag für die Bezuschussung von Mittagessen für Schüler aus einkommensschwachen Familien gestellt werden.

 

Herr Obst ging noch einmal auf die Qualität des Mittagessens ein und ergänzte dazu, dass Schüler unter einem vernünftigen Essen möglicherweise etwas anderes verstehen als die Eltern. Kinder essen auch gerne mal Fastfood. Hier müsse die Schulleitung ggf. gegensteuern und dafür sorgen, dass die angekündigten 200 Schüler das Mittagsangebot auch in Anspruch nehmen.

 

Herr Strecker erläuterte die zu erwartenden Kosten für den Umbau und die Einrichtung der Cafeteria als Kochküche. Danach seien 20.000,00 € für die Umsetzung der baulichen Maßnahmen im Haushalt 2008 eingeplant. Für die Ausstattung der Küche mit Geräten habe die Schule nun einen Bedarf in Höhe von 63.000,00 € mitgeteilt. Herr Lahmann ergänzte, dass die Summe für den baulichen Teil voraussichtlich um weitere 10.000,00 € aufgestockt werden müsse. Dies hänge zum Teil auch von den Forderungen seitens der Gewerbeaufsicht ab.

 

Herr Obst erkundigte sich bei Herrn Weber, ob für den Krankheitsfall eine Vertretung für den Cafeteriabetrieb gesichert sei. Herr Weber meinte, dies sei kein Problem. Für eine Vertretung sei jederzeit gesorgt.

 

Ein anwesender Vater meinte, dass eine kurzfristige Realisierung des Konzeptes zum Mittagessen den Standort des Gymnasium Burgdorf stärke.

 

Frau Gersemann kritisierte die Bemerkung von Herrn Obst. Die Schulleitung könne das Projekt lediglich begleiten, aber keine Schüler zur Teilnahme am Essen zwingen. Das Projekt sei ausdrücklicher Elternwunsch. Durch das Angebot werde das Familienleben entlastet, da zuhause nicht mehr aufwendig gekocht werden müsse.

 

Frau Brunschön wandte ein, dass die Anzahl der teilnehmenden Schüler schwer kalkulierbar sei. Grundsätzlich sollen die Schüler eine Essenspause bekommen, die mehr als 30 Wochenstunden haben. In der Regel fängt dies bei den 7. Jahrgängen an. Die genauen Pausenregelungen sind zur Zeit in Planung. Es gäbe bei der Oberstufe beispielsweise bestimmte lange Unterrichtstage. Die Pausen sollen zukünftig 45 Minuten dauern. Das Mittagessen soll in mehreren Schichten eingenommen werden. Zum Essen soll auch der angrenzende ehemalige PC-Raum zur Verfügung gestellt werden. Dieser ist jetzt schon dafür nutzbar, soll aber mittels eines Wanddurchbruchs direkt an die Cafeteria angeschlossen werden.

 

Frau Heldt berichtete von Erfahrungen einer Schule außerhalb Burgdorfs. Dort essen die Kinder immer dann ihre Portion auf, wenn es Nudeln oder Pommes gibt. Bei frischem Gemüse bleiben oft Reste auf dem Teller zurück. Frau Heldt regte daher an, Herrn Weber hier auch die Möglichkeit einzuräumen, ab und zu solche Gerichte anzubieten, damit das Interesse der Schüler am Essen nicht verloren gehe.

 

Auf Nachfrage eines Vaters sicherte Herr Baxmann die zeitnahe Beschaffung der erforderlichen Küchengeräte zu, damit nach den Osterferien 2009 der vollständige Betrieb der Cafeteria wie geplant aufgenommen werden könne. Herr Baxmann betonte in dem Zusammenhang, dass der Zeitplan ehrgeizig sei. Darüber hinaus werde in der Stadt Burgdorf ein Novum geschaffen. In der gesamten Region Hannover gäbe es keine Schulmensa, in der frisch gekocht werde. Alle anderen Mensen werden über sogenannte Caterer betrieben. Daher habe die Schule auch eine besondere Verpflichtung, am Erfolg dieses Projektes mitzuwirken. Es soll damit ein attraktives Schulangebot in Burgdorf vorgehalten werden.

 

Herr Ruff, Mitglied des Schulelternrates, schlug vor, die erforderlichen oben genannten Haushaltsmittel für die Einrichtung der Cafeteria mittels Nachtragshaushalt zur Verfügung zu stellen, damit der Betrieb schon nach den Sommerferien aufgenommen werden könne. Herr Baxmann teilte mit, dass dies zur Zeit nicht möglich sei. Einen Nachtragshaushalt könne man frühestens im Herbst bei der Kommunalaufsicht vorlegen. Mit der Genehmigung sei dann gegen Ende diesen Jahres zu rechnen. Insofern spare man mit diesem Mittel keine Zeit.

 

Frau Fischer, Mitglied des Schulelternrates, fragte nach, ob der Mauerdurchbruch für die Anbindung des zweiten Essraumes auch in den Sommerferien stattfinde. Sie habe dies so verstanden. Herr Lahmann verneinte dies. Diese Maßnahme sei in dem Betrag von 20.000,00 € nicht enthalten. Dafür müssten weitere Haushaltsmittel in Höhe von rund 5.000,00 bis 8.000,00 € zur Verfügung gestellt werden. Zuvor müsse ein Statiker die betroffene Wand prüfen.

 

Frau Meinig äußerte ihr Unverständnis darüber. Sie sei davon ausgegangen, dass der Durchbruch mit den anderen Bauarbeiten in den Sommerferien durchgeführt werde. Herr Strecker betonte, dass der Raum auch jetzt schon zum Essen genutzt werden kann.

 

Frau Meinig befürwortete den Vorschlag, das Gymnasium solle einen Antrag auf Genehmigung einer Ganztagsschule stellen. Sie sähe auch ein Mittagessen im Klassenverband als positiv an. Die Schüler gewöhnen sich damit an eine Mittagspause und so werde das Projekt sicher erfolgreich angenommen.

 

Herr Hunze sprach sich dafür aus, dass alle Schüler des Gymnasiums das Mittagessenangebot nutzen können. Er befürwortet ebenfalls einen Antrag der Schule als Ganztagsschule. Er rief die Verwaltung auf, den angegebenen Termin Osterferien 2009 auch einzuhalten. Die Eltern forderte Herr Hunze auf, das Projekt nach Kräften zu unterstützen.

 

Herr Lahmann fasste kurz zusammen: Ein Antrag auf Nutzungsänderung für die Cafeteria ist erforderlich und wird gestellt. Der Fachplaner wird in der nächsten Woche mit den Planungen für die Umsetzung der Baumaßnahmen in den Sommerferien beauftragt. Möglicherweise sind abschließende Arbeiten noch in den Herbstferien zu erledigen.

 

Herr Gärtner schlug die Einberufung der ersten Sitzung des Bauausschusses nach den Sommerferien im Gymnasium vor, um sich vor Ort die umgesetzten Baumaßnahmen anzusehen.

 

Herr Obst bat um Vorlage eines detaillierten Plans über die Kosten für die einzelnen Baumaßnahmen. Über einen Antrag der Schule als Ganztagsschule sollte noch einmal ausführlich gesprochen werden.

 

Frau Brunschön bedankte sich für die konstruktive Lösung. Da das Projekt einmalig in der Region sei, hoffe sie, dass die geschätzten Schülerzahlen auch realistisch seien. Das Lehrerkollegium des Gymnasiums sähe dem Projekt sehr optimistisch entgegen. Über die Anregung, offizielle Ganztagsschule zu werden, habe sie bereits nachgedacht. Die Bedingungen seien gut und einige Weichen seien bereits gestellt. Das Gymnasium habe schon heute gute Kooperationspartner, wie den Verein für Stadtmarketing und zahlreiche andere Vereine. Es gäbe ein umfangreiches Angebot an Arbeitsgemeinschaften. Im nächsten Schuljahr soll der Unterricht erstmalig auf die Doppelstundentaktik umgestellt werden, erklärte Frau Brunschön. Damit werde der Unterricht effektiver und die Schulranzen leichter, da nicht so viel unterschiedliches Unterrichtsmaterial und Bücher an einem Tag benötigt werden.

 

Herr Leppert griff den Einwand von Frau Meinig auf, dass auch er verstanden habe, dass der Mauerdurchbruch bereits in diesem Jahr durchgeführt werden.

 

Herr Strecker wandte dazu ein, dass immer davon gesprochen worden sei, die vorhandene Tür herauszutrennen und den Durchgang auf die doppelte Breite zu erweitern. Die jetzige Position des Durchbruchs sei aber erst kürzlich in Absprache der Gebäudewirtschaftsabteilung mit der Schulleitung festgelegt worden. So konnten dafür bislang keine Haushaltsmittel konkret geplant werden.

 

Frau Meinig räumte ein, dass es hier offensichtlich Kommunikationsprobleme gegeben habe.

 

Herr Baxmann fasste noch einmal zusammen: Bis Ostern soll die Küche der Cafeteria vollständig ausgestattet sein, damit dort gekocht werden könne. In der Zwischenzeit bietet Herr Weber zur Überbrückung einfache Gerichte an.

 

Herr Gärtner bat um Abstimmung. Der Ausschuss fasste einstimmig den