Eingangs erläuterte Herr Trappmann die Unterschiede zwischen einem integrierten Stadtentwicklungskonzept und einem Innenstadtkonzept. Die Konzepte unterschieden sich einerseits hinsichtlich der räumlichen Maßstabsebene und andererseits hinsichtlich des Konkretisierungsgrades der Ziele und Maßnahmen. Das integrierte Stadtentwicklungskonzept (ISEK) beziehe sich auf die Gesamtstadt. Unter besonderer Berücksichtigung der Themenfelder Wohnen, Arbeiten, „Natur und Landschaft“, Freizeit, Versorgung sowie Verkehr gelte es, Ziele für die Stadtentwicklung zu formulieren. Das ISEK diene als Grundlage für eine Neuaufstellung des Flächennutzungsplans. Das Innenstadtkonzept dagegen habe nur einen engeren räumlichen Bereich zum Inhalt. Für Burgdorf müsse sich dieses nicht zwingend auf die Markt- und die Poststraße beschränken; grundsätzlich sei es auch möglich, weitere Bereiche, wie zum Beispiel die Hannoversche Neustadt, einzubeziehen. Bei einem Innenstadtkonzept forsche man nach den Potentialen bestimmter Bereiche und versuche, daraus bestimmte städtebauliche Entwicklungsmöglichkeiten abzuleiten.

Beabsichtigt sei nun, mit Hilfe eines Planungsbüros eine Querverbindung zwischen beiden Konzepten herzustellen und beide gemeinsam und gleichzeitig zu entwickeln. Das Projekt werde federführend in der Stadtplanungsabteilung bearbeitet, wobei Herr Brinkmann aufgrund seiner bisherigen Erfahrungen mit Stadtentwicklungsprozessen das Projekt intensiv begleiten werde. Noch in der 19. KW werde man verschiedene ausgewählte Planungsbüros anschreiben und entsprechende Angebote einholen. Um den fünf Büros genauere Vorgaben machen zu können, habe die Verwaltung ein Zielpapier erstellt.

Herr Brinkmann verteilte das Zielpapier an die anwesenden Ausschussmitglieder und erläuterte daraufhin ausführlich dessen Inhalte.

Herr Trappmann fügte ergänzend hinzu, dass für die Entwicklung des ISEK ein Zeitraum von ein bis zwei Jahren zu veranschlagen sei. Daraus ergebe sich eine gewisse Problematik für den Rückbau der Stadtstraßen bzw. für die zu diesem Zweck zugesagten Fördermittel. Um diese zu erhalten sei man gezwungen, die Stadtstraßen vorrangig „anzupacken“, obwohl dies dem eigentlichen Schema, eine Planung vom groben Maßstab zur detaillierten Fachplanung zu entwickeln (ISEK ® Innenstadtkonzept ® Straßenumbau), widersprechen würde. Allerdings werde man versuchen, so weit wie möglich Ansätze aus dem Innenstadtkonzept, das man möglichst parallel behandeln werde, in das Straßenkonzept einfließen zu lassen. Zudem müsse man berücksichtigen, dass der Gebäudebestand in der Burgdorfer Innenstadt überwiegend bereits existiere und dass ein Innenstadtkonzept nicht die Zielsetzung verfolgen werde, die komplette Innenstadt umzuplanen.

Durch die Bestandsstrukturen seien somit wesentliche Determinanten des Stadtstraßenumbaus bereits vorgegeben.

 

Die Frage von Herrn Schrader, ob es möglich sei, die Eckpunkte des Innenstadtkonzeptes bereits in der nächsten Sitzung des Bauausschusses am 02.06. vorzustellen, verneinte Herr Trappmann. Eine solche Zeitspanne sei unrealistisch und führe nur zu unausgewogenen Schnellschüssen. Auch die Frage nach der Zukunft des Rathauses I könne nicht kurzfristig entschieden werden, zumal diese in Abhängigkeit zum geplanten Rathausanbau stehe. Herr Trappmann plädierte dafür, das Konzept zum Stadtstraßenumbau hinsichtlich der Detailfragen möglichst lange offen zu lassen und soweit wie möglich die Ergebnisse des Innenstadtkonzeptes mit in die Planung einfließen zu lassen.

Herr Hunze schloss sich dieser Auffassung an und sprach sich dafür aus, zunächst die Beauftragung eines geeigneten Büros in Angriff zu nehmen. Begleitend zu der Arbeit des Büros könne man dann Ideen entwickeln.

Herr Rohde befürwortete eine, möglichen späteren Aktivitäten von Eigentümern vorausgehende Quartiersplanung. Als Beispiel hierfür nannte er den Bereich „Black Horse“ bis zur Rolandstraße.

Herr Trappmann sah gerade das Innenstadtkonzept als Chance, schneller Ideen für bestimmte Bereiche der Innenstadt zu entwickeln, um den rein privatwirtschaftlichen Erwägungen Dritter zuvorzukommen und gegebenenfalls Eigentümer mit überzeugenden Konzepten zu motivieren.