Beschluss: festgestellt/genehmigt/abgearbeitet

 

 


Die Tagesordnungspunkte 4 und 5 wurden gemeinsam beraten.

 

 

Herr Nijenhof bat darum, eine Aufstellung über die aktuellen Nutzungszeiten des Hallenbades durch die einzelnen Schulen über Protokoll zur Verfügung zu stellen (Anlage 1).

 

Herr Tameling ging auf die momentan steigenden Energiekosten ein. Herr Jankowski-Zumbrink bestätigte, dass der Anstieg der Energiekosten den Wirtschaftsbetrieben Sorgen bereite. Natürlich habe man bereits über Sparmaßnahmen nachgedacht, die Einschnitte bei den Öffnungszeiten oder bei der Wassertemperatur mit sich bringen könnten. Bislang spüre man keine Verknappung bei Gas- oder Stromlieferungen, da die Einkäufe für 2022 bereits getätigt worden seien; Auswirkungen kämen daher frühestens in 2023 zum Tragen. Allerdings bestünde die kurzfristige Notwendigkeit von Abschaltungen, falls keine ausreichende Gaslieferung mehr erfolgen sollte. Von besonderer Wichtigkeit sei es, bei zukünftigen Baumaßnahmen verstärkt auf die Energieeffizienz zu achten.

 

Herr Nijenhof fragte, ob man die Temperatur im Hallenbad bereits abgesenkt habe. Herr Jankowski-Zumbrink erklärte, dass momentan Berechnungen zum Einsparpotenzial durch Temperaturabsenkung laufen würden.

 

Herr Nijenhof erklärte, dass immer mehr kommunale Gebäude mit Photovoltaik-Anlagen ausgestattet würden und fragte, ob es diesbezügliche Planungen auch für das Hallenfreibad Burgdorf gebe. Herr Jankowski-Zumbrink bestätigte, dass sich die Wirtschaftsbetriebe mit diesem Thema beschäftigen würden. Grundsätzlich gelte es bei Photovoltaik-Anlagen zu eruieren, welches Modell zu welchem Objekt passe. Man stehe dem Thema offen gegenüber, würde jedoch eine Reform durch den Gesetzgeber abwarten.

 

Frau Gersemann erklärte, dass die geplanten Investitionen wichtig seien. Sie erfragte, wann bei Schließung des Hallenbades ab dem 01. Juli 2022 mit dem tatsächlichen Beginn der Umbaumaßnahmen zu rechnen sei. Herr Jankowski-Zumbrink erklärte, dass bereits am folgenden Tag die erste Firma erwartet werde. Zunächst gelte es natürlich, die Baustelle einzurichten. Grundsätzlich versuche man selbstverständlich, das Hallenbad so lange geöffnet zu halten wie möglich; eine sofortige Schließung, wenn erst in Wochen mit der Sanierung begonnen werde, werde es nicht geben.

 

Frau Gersemann erfragte, ob während des Schulschwimmens die Bahnen abgespannt seien. Herr Jankowski-Zumbrink erklärte, dass dies zwar möglich, aufgrund der anderen Nutzerinnen und Nutzer jedoch unpraktisch sei, da diese ebenfalls Bahnen schwimmen wollten. Eine Abspannung einzelner Bahnen erfolge daher individuell nach Bedarf und Besucheraufkommen.

 

Frau Gersemann erkundigte sich, ob es Aufzeichnungen über die in der Corona-Zeit durch Schülerinnen und Schüler erworbenen Abzeichen gebe. Herr Jankowski-Zumbrink verneinte dies; die Aufzeichnung darüber obliege den Schulen, nicht dem Bad. Insgesamt habe man für den Betrieb während der Pandemie gute Konzepte entwickelt und sich bemüht, die gesetzlichen Vorgaben schnell umzusetzen.

 

Herr Arne Hinz gab zu bedenken, dass freie Kapazitäten bei den Hallenzeiten aufgrund des Personalmangels nicht bedeuteten, dass auch Schwimmunterricht stattfinden könne. Herr Wyrwoll bestätigte dies. An freien Bahnen mangele es nicht, wohl aber an Personal. Zumeist stehe nur ein Lehrer/eine Lehrerin am Becken, was gerade hinsichtlich der Sicherheit zu wenig sei.

 

Frau Wernicke erklärte, dass ihr die Grundschule Otze schriftlich mitgeteilt habe, ab September einen Schwimmkurs für Grundschüler anbieten zu wollen.

 

Herr Nijenhof verwies auf einen Artikel zu dem 2022 von der Region Hannover initiierten Programm "Die Region lernt Schwimmen" (eine große Schwimmoffensive für mehr Anfänger-Schwimmkurse), nach dem in diesem Jahr bereits mehr als 1.000 Kinder das Schwimmen gelernt und über 50 neue Übungsleiterinnen und Übungsleiter ausgebildet worden seien. Er warf die Frage auf, ob Burgdorf von den neu ausgebildeten Übungsleiterinnen und Übungsleitern profitieren könne.

 

Herr Gawlik betonte, dass der Schwimmunterricht für Nichtschwimmer besondere Priorität haben müsse. Dabei dürfe man sich ausdrücklich nicht nur auf die Grundschulen beschränken, sondern müsse auch ältere Kinder und auch Jugendliche berücksichtigen.

 

Herr Kozian erklärte, dass es vor allem rechtliche Vorgaben seien, welche es den Schulen erschweren würden, geeignetes Personal für den Schwimmunterricht zu finden. An den Schulen dürften ausschließlich die Lehrerinnen und Lehrer Schwimmunterricht erteilen, den anderen pädagogischen Mitarbeitern sei dies nicht gestattet. Für eine einzelne Lehrkraft sei es jedoch unmöglich, eine aus Schwimmern und Nichtschwimmern bestehende Klasse zu beaufsichtigen. Zudem sei es ein Problem, dass Schwimmabzeichen seiner Ansicht nach oft zu schnell vergeben würden. Manche Kinder hätten zwar das Schwimmabzeichen in Silber oder Gold, würden sich jedoch nicht trauen, im tiefen Wasser zu schwimmen oder ins Becken zu springen.

 

Frau Baumgarten erklärte, dass die Aufgabe auch darin bestehe, ein Konzept zu entwickeln, welches es attraktiver mache, das Schwimmen zu erlernen. Dies sei wichtig, um auch Schülerinnen und Schüler zu erreichen, in deren Familien das Schwimmen keine Rolle spiele.

 

Herr Gerald Hinz appellierte an die Burgdorfer Vereine, verstärkt freie Schwimmkurse außerhalb des Schulalltags anzubieten.

 

Herr Beer erklärte, dass im Hallenfreibad Burgdorf 6 Schwimmmeister arbeiten würden; 4 davon gäben Schwimmunterricht. Die Warteliste für die Schwimmkurse sei bis zum Winter 2023 voll, so dass man Interessenten vertrösten müsse. Was das angesprochene Programm "Die Region lernt Schwimmen" angehe, so habe die Region Hannover auch mögliche Kapazitäten in Burgdorf abgefragt. Man habe die Rückmeldung gegeben, dass 3 Bahnen zur Verfügung gestellt werden könnten – diese seien jedoch nicht abgerufen worden.

 

Frau Gersemann betonte, dass das Problem der fehlenden Schwimmkompetenz bei Kindern und Jugendlichen seit Jahren bekannt sei. Sie erkundigte sich, ob die Verwaltung bereits Kontakt mit dem das Waldbad Ramlingen betreibenden Verein aufgenommen habe, um sich nach möglichen Kapazitäten für ein Schwimmprojekt der Waldschule Ramlingen-Ehlershausen zu erkundigen. Herr Kugel erklärte, dass die Verwaltung mögliche Kapazitäten erfragen, jedoch kein Personal stellen könne.

 

Herr Gundlach erklärte, dass in den letzten 3 Jahren seitens der DLRG Burgdorf coronabedingt leider keine Übungsleiter hätten ausgebildet werden können, entsprechend groß sei die Beanspruchung und Erschöpfung der ausgebildeten Ehrenamtlichen. Glücklicherweise herrsche in Burgdorf hinsichtlich der zur Verfügung stehenden Bahnen eine bessere Situation als in fast allen anderen Bädern in der Region Hannover. Er teilte mit, dass an der Astrid-Lindgren-Grundschule 2 Bundesfreiwilligendienstleistende (in der Folge: Bufdi) für den Schwimmunterricht beschäftigt würden, zwei weitere an der Schule am Wasserwerk. Er schlug vor, mehr Bufdis für den Schwimmunterricht zu beschäftigen, welche aus dem Schulbudget der jeweiligen Schule bezahlt werden sollten. Weiterhin schlug er vor, als Anbau an das bestehende Hallenbad ein Lehrschwimmbecken zu errichten, welches von den Schulen in Trägerschaft der Stadt Burgdorf, aber auch durch die Schule am Wasserwerk (Region) genutzt werden könnte.

 

Herr Kozian erklärte, dass die Schule der beste Ort sei, um Kinder ans Schwimmen heranzuführen. Im letzten Jahr sei er als Sportlehrer vom Burgdorfer Mehrgenerationenhaus als Betreuer für Schwimmkurse im Rahmen der "Sommerschule" angefragt worden, wozu es schlussendlich leider nicht gekommen sei. Er betonte nochmals, dass es wichtig sei, dass die rechtlichen Grundlagen für das Schulschwimmen möglichst schnell überarbeitet werden müssten.

 

Herr Nijenhof bat darum zu eruieren, wie viele Bufdis zur Abdeckung aller Bedarfe benötigt würden und welche Kosten damit verbunden wären. Hinsichtlich der Idee eines gemeinsamen Lehrschwimmbeckens solle bei der Region Hannover vorgefühlt werden. Herr Gawlik erkundigte sich nach den Kosten, die für die Beschäftigung eines Bufdis entstehen würden. Herr Gundlach erklärte, dass der Bundesverband der DLRG ihren Bufdis monatlich 230,00 € zzgl. Fahrtkosten zahle, mithin 245,00 € monatlich. Herr Nijenhof teilte mit, dass die Kosten für einen Bufdi laut Region Hannover mit jährlich ca. 4.000 € anzusetzen seien.

 

Herr Gerald Hinz erinnerte daran, dass das Lehrschwimmbecken in der Gudrun-Pausewang-Grundschule seinerzeit aus Kostengründen stillgelegt wurde und nicht, weil es keinen Bedarf gegeben hätte. Beim geplanten Neubau der Gudrun-Pausewang-Grundschule könnten die Kosten für ein Lehrschwimmbecken mit in die Kalkulation einbezogen werden. Was die Beschäftigung von Bufdis für den Schwimmunterricht angehe, so sei dies sicherlich eine Möglichkeit, dem Personalmangel entgegenzuwirken. Wichtig sei jedoch, dass dies im Vorfeld rechtlich abgesichert sei, da die Verantwortungsfrage von enormer Bedeutung sei. Herr Schweer schloss sich dem an.

 

Frau Thieleking erkundigte sich nach Alternativen während der Umbauphase. Herr Gundlach erklärte, dass es zwangsläufig zu Ausfällen kommen werde, da nicht alle Zeiten aufgefangen werden könnten. Ein Ausweichen auf das Freibad sei im Herbst/Winter problematisch. Herr Beer konkretisierte, dass das Freibad bis Ende September geheizt werde; im Anschluss sei es definitiv nicht mehr für den Schwimmunterricht nutzbar.

 

Herr Nijenhof bat die DLRG um Abklärung, wie viele Bufdis die DLRG zur Abdeckung des Bedarfes (Schwimmunterricht für alle Burgdorfer Grundschulen) benötigen würde (redaktionell: Aufgrund der bevorstehenden Sommerferien kann diese Auskunft erst in der Sitzung des Ausschusses für Schulen, Kultur und Sport am 26.09.2022 erteilt werden).

 

Frau van Waveren-Matschke sprach sich für den verstärkten Einsatz von Bufdis beim Schwimmunterricht aus. Der Schwimmunterricht habe für ihre Schule eine große Bedeutung, da die Sporthallenkapazitäten an der RBG nicht ausreichen würden, um dort den Sportunterricht für alle Schülerinnen und Schüler abzuhalten. Die Nutzung des Hallenfreibades Burgdorf sorge für Entlastung. Bei Schließung des Hallenbades bis zum Herbst fehlten wichtige Sportkapazitäten. Es stelle sich die Frage, ob die RBG hier auf die Sporthallen/Sportplätze anderer Schulen ausweichen könne. Frau Köhler ergänzte, dass in der Oberstufe gerade die Sportkurse gewählt worden seien. Von 80 Schülerinnen und Schülern hätten sich 15 für das Schwimmen als Alternative zur Leichtathletik entschieden.