Sitzung: 02.09.2021 Ausschuss für Schulen, Kultur und Sport
Beschluss: einstimmig beschlossen
Vorlage: BV 2021 1711
Beschlussvorschlag:
Die Ausstattung der
städtischen Kindertageseinrichtungen und Schulen mit raumlufttechnischen
Anlagen ist vorzunehmen. In einem ersten Schritt sind alle im Rahmen der „Richtlinie für die Bundesförderung
Corona-gerechte stationäre raumlufttechnische Anlagen“ möglichen Maßnahmen, wie
in der Vorlage vorgestellt, umzusetzen. Die Beschaffung soll unabhängig von
bestehenden bzw. zu erwartenden Fördermaßnahmen erfolgen.
Weitere Fördermittelmöglichkeiten zur Ausstattung aller Schulen mit raumlufttechnischen Anlagen sind zu ermitteln
und der Maßnahmenplan entsprechend fortzuschreiben.
Die Mittel sind außerplanmäßig
bereitzustellen. Eine gesonderte Beschlussfassung ist herbeizuführen. Sofern
eine gesonderte Beschlussfassung des Rates zur Verzögerung der Umsetzung des
Maßnahmenplanes führt, ist eine Eilentscheidung für die betroffenen Projekte
nach § 81 Abs. 2 NKomVG durch den Bürgermeister und einer/einem stv.
Bürgermeister/in zu treffen. Der Rat wird nach § 89 Satz 3 NKomVG anschließend
unverzüglich unterrichtet.
Die
Tagesordnungspunkte 4 bis 7 wurden zusammen behandelt.
Frau Raue
stellte die Vorlage BV 2021 1711 vor und betonte, dass es sich um ein
kontrovers diskutiertes Thema handele. Wichtig sei vor allem, beide
Schutzmaßnahmen (Reduzierung der Virenmenge in der Luft und Aufrechterhaltung
einer gesunden Raumluft) gleichermaßen zu berücksichtigen. Frau Raue verwies darauf, dass mobile Raumluftfilter nicht in der
Lage seien, die erforderliche Frischluftzufuhr sicherzustellen. Von besonderer
Bedeutung sei die Frage, ob und wie einzelne Räumlichkeiten gelüftet werden
könnten, da nach Aussage von Bund und Land mobile Raumluftfilter nicht
erforderlich seien, solange in einem Raum regelmäßige Stoßlüftungen
durchgeführt werden könnten. Eine Förderfähigkeit für mobile Raumluftfilter
bestehe ausschließlich dann, wenn eine Lüftung nicht oder nur eingeschränkt
möglich sei. Im Gegensatz dazu seien stationäre Raumlufttechnische Anlagen
(RLT-Anlagen) grundsätzlich förderfähig. Zudem stellten sie die nachhaltigste
Maßnahme dar.
Die
Corona-Pandemie habe bewusstgemacht, welch hoher Stellenwert einer gesunden
Raumluft zukomme. Frau Raue betonte,
dass der vorliegende Maßnahmenplan nicht als abgeschlossen anzusehen sei,
sondern lediglich einen ersten Schritt darstelle, um Bundes- oder
Landesfördermittel in Anspruch nehmen zu können.
Herr Nijenhof bemängelte,
dass die Kindertagesstätte Ramlingen-Ehlershausen in der Vorlage nicht
berücksichtigt worden sei. Frau Raue
erklärte, dass man die Kindertagesstätte Ramlingen-Ehlershausen aufgrund eines
geplanten Neubaus nicht für eine Nachrüstung berücksichtigt habe. Auch die
nichtstädtischen Kindertagesstätten seien nicht berücksichtigt worden,
allerdings stehe man den externen Trägern bei Planung und Antragstellung zur
Seite.
Herr Nijenhof
erklärte, dass die von der Verwaltung erstellte Vorlage grundsätzlich in die
richtige Richtung gehe, die aktuellen Probleme aber nicht löse. Der Einsatz von
RLT-Anlagen sei richtig und wichtig, auch außerhalb von Pandemiezeiten, zudem
heizkostensparend, aber eine erst 2022 oder 2023 kommende Lösung gehe an der
akuten Situation vorbei und helfe den Schülerinnen und Schülern der jetzigen
Klassen nichts. Auf Bundes- und Landesebene seien falsche Versprechungen
hinsichtlich einer möglichen Förderung gemacht worden. Er forderte die
kurzfristige Beschaffung mobiler Raumluftfilter für alle Kindertagesstätten
sowie alle Unterrichtsräume für die Klassen 1-6 sämtlicher Schulen in
Trägerschaft der Stadt Burgdorf und warb dafür, die mobilen Raumluftfilter als
Brückentechnologie zu betrachten, die nach Beschaffung stationärer RLT-Anlagen in
anderen öffentlichen Einrichtungen zum Einsatz kommen könnten; ein Vorgehen,
wie es bspw. in Sehnde praktiziert werde. Auf Nachfrage von Herrn Pollehn, worin er das momentane
Problem sehe, erklärte Herr Nijenhof,
dass das städtische Vorgehen zu langfristig angelegt sei und keine kurzfristige
Hilfe in der jetzigen Pandemie darstelle. Herr
Pollehn betonte, dass die Pandemie-Situation einem ständigen Wechsel
unterliege und man seitens der Verwaltung bislang keineswegs untätig gewesen
sei. Insgesamt sei es eine vollständig andere Situation als zu Beginn der
Pandemie.
Frau Gersemann
sagte, dass man lange auf diese Vorlage der Verwaltung habe warten müssen. Nach
Ansicht der SPD-Fraktion zeige die Vorlage deutlich auf, wie vorgegangen werden
sollte. Die Anschaffung stationärer RLT-Anlagen sei eine sinnvolle und
nachhaltige Investition in die städtischen Gebäude. Die Schwäche des
vorgelegten Maßnahmenplans sei jedoch, dass er sich an den Gebäuden orientiere,
nicht an den Menschen, die in ihnen untergebracht seien. Wenn Gebäude wie die
Kindertagesstätte Ramlingen-Ehlershausen, die Gudrun-Pausewang-Grundschule oder
die Grundschule Burgdorf – wie in der Vorlage aufgeführt – nicht nachgerüstet
würden, ließe man die betroffenen Kinder automatisch als Verlierer der Situation
zurück. Insofern plädiere sie ausdrücklich für die Gleichbehandlung aller
Kindertagesstätten und Schulen. Gerade die Gudrun-Pausewang-Grundschule habe in
der Vergangenheit schon oft genug verzichten müssen. Zudem vermisse sie in der
Vorlage die Rudolf-Bembenneck-Gesamtschule und das Gymnasium – auch dort würden
schließlich Kinder der Schulklassen 1 – 6 unterrichtet (die 5. und 6.
Jahrgänge). Frau Gersemann erklärte,
dass die vorgesehene Fortschreibung des Maßnahmenplans wichtig, in der Vorlage
jedoch zu unbestimmt sei. Der Vorschlag, die mobilen Raumluftfilter lediglich
als Brückentechnologie zu betrachten und nach Installation stationärer
RLT-Anlagen anderweitig einzusetzen, sei gut, so dass der Maßnahmenplan um die
Beschaffung mobiler Raumluftfilter zu ergänzen sei, zumal immer mehr Virologen
zum begleitenden Einsatz mobiler Raumluftfilter raten würden. Nur durch den
kurzfristigen und flächendeckenden Einsatz von Brückentechnologien würde man
der Verantwortung für alle Kinder gerecht. Die SPD-Fraktion habe die
Gesamtsituation nach zahlreichen Gesprächen mit Eltern neu bewertet und sei
davon überzeugt, dass schnellstmöglich ein Paket mit kurzfristig greifenden
Maßnahmen geschnürt werden müsse.
Frau Gersemann
teilte mit, dass die SPD-Fraktion einen geänderten Beschlussvorschlag für die
Vorlage BV 2021 1711 erstellt habe und verlas diesen:
Die Verwaltung soll mit den
vorgeschlagenen Maßnahmen unverzüglich beginnen, den Plan aber ergänzen.
Die Maßnahmen sollen gewährleisten, dass
ab dem Herbst 2021 in allen Kindertagesstätten und Schulen die Virenlast
verringert wird und die Raumluft gesund bleibt.
Hierbei ist auch der Einsatz mobiler
Raumluftfilteranlagen oder vergleichbarer Techniken vorzusehen.
Die Maßnahmen sollen darüber hinaus dazu
geeignet sein, insbesondere auch die Räume jener Einrichtungen vorübergehend
entsprechend auszurüsten, die nicht sofort mit stationären Raumluftfiltern
ausgestattet werden können.
Die Beschaffung soll unabhängig von
bestehenden bzw. zu erwartenden Fördermaßnahmen erfolgen.
Herr Eggers
erklärte, dass man bisher an der bestehenden Situation gescheitert sei; die
Entwicklung der Corona-Pandemie sei falsch eingeschätzt und Zeit verschwendet
worden. Nun gelte es dafür zu sorgen, dass die ungeimpften Kinder nicht weiter
gefährdet würden. Insofern stimme er den genannten Vorschlägen zur
kurzfristigen Schaffung eines Mindeststandards zu: Die Verantwortung gegenüber
den Kindern, Lehrern und Eltern müsse eindeutig stärker wahrgenommen
werden.
Herr Schrader
erklärte, dass man sich einig sei, dass mobile Raumluftfilter nicht die
optimale Lösung seien, da sie zwar Viren und Allergene, nicht aber den CO2-Gehalt in der Raumluft reduzieren
würden. Insofern sei die Beschaffung von CO2-Ampeln eine gute
Maßnahme gewesen. Die Beschaffung von sogenannter Brückentechnologie sehe er
jedoch kritisch, zumal der Effekt mobiler Raumluftfilter größtenteils auch
mittels regelmäßiger Lüftung erreicht werden könne und eine spätere
Weiterverwendung der mobilen Geräte zumindest fraglich sei. Herr Nijenhof erklärte hierzu nochmals,
dass in anderen Gemeinden eine Weiterverwendung der mobilen Geräte in anderen
öffentlichen Einrichtungen stattfinde oder zumindest angedacht sei.
Herr Schrader
verwies darauf, dass jeder Einzelne verstärkt Maßnahmen zum Eigenschutz zu
treffen habe (testen, lüften, impfen). Herr
Eggers betonte, dass für die betroffenen Altersklassen momentan keine
Impfmöglichkeit zur Verfügung stehe und forderte den sofortigen Einsatz mobiler
Raumluftfilter. Die von Herrn Schrader
vorgebrachte Argumentation bezeichnete er als grob fahrlässig. Frau Kittel stimmte Herrn Eggers zu.
Das schlimmste Szenario, ein erneutes Homeschooling, müsse unbedingt vermieden
werden. Das ausschließliche Einhalten der AHA-Regeln bringe im Schulbetrieb nicht
den erforderlichen Erfolg, mobile Raumluftfilter könnten nützlich sein und
müssten so schnell wie möglich angeschafft und eingesetzt werden.
Herr H. Braun bat
Herrn Blumenstein, Schulleiter der Astrid-Lindgren-Grundschule, um seine
Einschätzung. Herr Blumenstein
sprach sich für die Anschaffung der stationären RLT-Anlagen aus, da diese
langfristig nicht nur für sauberere, sondern auch für eine klimatisierte
Raumluft sorgen würden. Kritisch sehe er jedoch die Tatsache, dass sich
sämtliche vorgeschlagenen Maßnahmen auf den Einsatz in den Jahrgängen 1 – 6
beschränken würden. Aus Sicht der Schulen gebe es keinen ersichtlichen Grund
für eine Diskrepanz zwischen den Jahrgängen und eine damit verbundene
Benachteiligung der älteren Schülerinnen und Schüler. Anschließend ging Herr Blumenstein kurz auf die fehlende
Förderung für die mobilen Raumluftfilter ein. Auch er habe von der Idee gehört,
Fenster in den Klassenräumen zuzuschrauben und damit ein Lüften zu verhindern,
um Anspruch auf eine Förderung zu haben. Dies sei natürlich Humbug. Insgesamt
sei er hin- und hergerissen. Grundsätzlich begrüße er eine Anschaffung mobiler
Raumluftfilter, allerdings ergäbe sich die Frage nach den Kosten, wenn man in
allen Schulen alle Räume ausrüsten wolle. Er plädierte dafür, mit den
vorhandenen Mitteln zu versuchen, eine Gleichbehandlung aller Schulen und
Jahrgänge zu erreichen.
Herr Köneke bat
darum, die Begrifflichkeiten zu beachten und nicht zu verwechseln. Richtig sei,
dass Luftfilter nach momentanem Erkenntnisstand das Lüften nicht ersetzen
könnten. Die bisherige Diskussion habe dazu beigetragen, den Einsatz von
Luftfiltern in Misskredit zu bringen. Zudem vermute er, dass die kurzfristige
Zurverfügungstellung der benötigten Mittel nicht zwangsläufig eine sofortige
Anschaffung von Raumluftfiltern nach sich ziehen würde, da sowohl die
städtische Abteilung für Gebäudewirtschaft als auch externe Planungsbüros
momentan an ihrem Limit arbeiten würden. Aufgrund der Vergabevorschriften würde
es ohnehin noch eine Weile dauern, bis die Geräte tatsächlich beschafft werden
und zum Einsatz kommen könnten. Herr
Köneke erklärte, dass die Inzidenzwerte bei Kindern und Jugendlichen zwar
momentan "durch die Decke" gingen, dass die Infektionen jedoch
keineswegs in der Schule stattfinden würden. Insofern sei es unverständlich,
dass die Verwaltung immer wieder durch Elternvertreter zum Handeln aufgefordert
und mit neuen Forderungen konfrontiert werde. Vielmehr wäre es sicherlich
effektiver gewesen, wenn seitens der Elternvertreter direkt bei den Eltern für
eine Impfung geworben worden wäre. Eine langfristige Lösung, wie in der Vorlage
vorgeschlagen, sei der richtige Weg.
Der
Vater eines 8jährigen Schülers der Grundschule Burgdorf meldete sich zu Wort
und zeigte sich schockiert über den Diskussionsverlauf und verärgert über die
durch Herrn Köneke getätigte Aussage: Nicht das Impfverhalten der Eltern sei
hier Thema, sondern der Gesundheitsschutz der Kinder. Er bat darum, eine
Durchseuchung in den Schulen mit allen Mitteln zu vermeiden und plädierte für
die schnellstmögliche Anschaffung mobiler Raumluftfilter.
Herr Eggers
widersprach der Aussage von Herrn Köneke, die Elternvertreter würden überzogene
Forderungen an die Verwaltung stellen. Man erkenne vielmehr an, dass sich die
Burgdorfer Schullandschaft in den letzten Jahren positiv entwickelt habe. Auch
er forderte vehement den schnellstmöglichen Einsatz mobiler Raumluftfilter.
Frau Steenken
appellierte, die Gudrun-Pausewang-Grundschule und die Grundschule Burgdorf
trotz anstehendem Umzug bzw. geplantem Neubau nicht außer Acht zu lassen. Sie
erklärte, dass die Gudrun-Pausewang-Grundschule mit alten Schwingflügelfenstern
ausgestattet sei und das Lüften daher eine Herausforderung darstelle. Aufgrund
des geplanten Neubaus sei die Beschaffung stationärer RLT-Anlagen für die
Gudrun-Pausewang-Grundschule natürlich nicht sinnvoll, die Anschaffung von
mobilen Raumluftfiltern hingegen durchaus. Frau
Gersemann versprach, die Gudrun-Pausewang-Grundschule, die Grundschule
Burgdorf und auch die Kindertagesstätte Ramlingen-Ehlershausen bei der
Ausstattung nicht außen vor zu lassen. Ebenso sei es nicht angebracht, eine
einzelne Schule als Projekt vorzuschlagen, so wie dies kürzlich mit der
Waldschule Ehlershausen geschehen sei. Vielmehr müssten in mehreren Schulen Messungen
vorgenommen werden, um vielschichtigere und damit aussagekräftigere
Erkenntnisse zu erhalten. Bezugnehmend auf Herrn Köneke erklärte sie, dass sie
Gespräche über eine Impfung im privaten Rahmen natürlich befürworte, jedoch
dürfe die Elternschaft hier nicht instrumentalisiert werden – es sei nicht
Aufgabe engagierter Eltern, andere Eltern dazu anzuhalten, sich impfen zu
lassen.
Herr J. Braun
erklärte im Namen der AfD-Fraktion, man schließe sich der Vorlage
vollumfänglich an. Mit Blick auf andere Länder wie bspw. Israel werde die
Thematik in Deutschland ohnehin "hochgejubelt".
Herr Schweer
erklärte, die Vorlage sei sehr sachlich und vernünftig. Er betonte, dass ihm
das Wohl der Kinder selbstverständlich am Herzen liege, dennoch sprach er sich
gegen die Anschaffung mobiler Raumluftfilter aus. Er erkundigte sich bei der
Verwaltung, wie lange es voraussichtlich dauern würde, für alle entsprechenden
Räume mobile Raumluftfilter anzuschaffen. Aufgrund der momentan herrschenden
Nachfrage sei die Frage, ob dies überhaupt kurzfristig möglich sei. Frau Raue erklärte, dass man diese
Frage nicht pauschal beantworten könne, ohne den genauen – auch finanziellen –
Umfang und alle betreffenden Räume zu kennen. Frau Gersemann verwies auf einen Artikel aus dem Anzeiger für
Burgdorf & Uetze vom 30.08.2021, aus dem hervorgehe, dass der Bürgermeister
der Stadt Sehnde und dessen Vertreter Anfang August 2021 eine Eilentscheidung
zur Anschaffung mobiler Raumluftfilter getroffen hätten. Bereits Anfang
September würden nun die Grundschulen sowie die fünften und sechsten Klassen
der Kooperativen Gesamtschule ausgestattet.
Frau Thieleking
erkundigte sich, ob die Verwaltung einen Überblick über die Räume habe, in
denen die Lüftungsmöglichkeiten besonders schlecht seien. Frau Raue erklärte, dass es darauf ankomme, stoßlüften zu können.
Die Stoßlüftung sei in der Regel möglich. Der von Frau Steenken geschilderten Lüftungssituation werde nachgegangen.
Herr Runge
bekräftigte, dass alle Beteiligten das gleiche Ziel hätten. Die Ausstattung
sämtlicher Schulen und Kindertagesstätten mit stationären RLT-Anlagen sei
sicherlich wünschenswert/ideal, aber zu teuer. Um bezüglich der Anschaffung
mobiler Raumluftfilter entscheiden zu können, benötige man konkrete Aussagen
von dritter/neutraler Seite zur Leistungsfähigkeit dieser Geräte.
Herr Pollehn
betonte, dass er alle geäußerten Sorgen und Ängste nachvollziehen könne und
erklärte, die Vorlage sei auf Grundlage zahlreicher Diskussionen auf
kommunaler, aber auch höherer Ebene, erstellt worden. In der Kindertagesstätte
Weststadt, in der in einem Raum keine ausreichende Stoßlüftung möglich gewesen
sei, habe man die Probleme kurzfristig abstellen können. Auch für die
Lüftungs-Problematik der Gudrun-Pausewang-Grundschule werde man eine Lösung
suchen und finden, und dies sachgerecht und vernünftig und zur Zufriedenheit
aller Schüler und Lehrer. Was die Ausstattung der Schulen und
Kindertagesstätten mit mobilen Raumluftfiltern bzw. stationären RLT-Anlagen
angehe, so sei es wichtig, eine ebenso bedarfsgerechte wie verhältnismäßige
Lösung zu finden. Natürlich sei es aufgrund der wieder steigenden
Inzidenzzahlen wichtig, die Impfquote zu steigern; besonders bei der Impfung
der 12- bis 17Jährigen müsse mehr Initiative gezeigt werden. Oberstes Ziel
müsse sein, die Kindertagesstätten und Schulen nicht erneut schließen zu müssen
und über den Herbst und Winter offen zu halten.
Um 18:52 Uhr wurde die Sitzung für eine
Lüftungspause unterbrochen.
Die Sitzung wurde um 19:09 Uhr
fortgesetzt.
Frau Gersemann
erklärte im Namen der SPD-Fraktion, dass man dem in der Vorlage aufgeführten
Beschlussvorschlag zustimme. Dies jedoch unter der Voraussetzung, dass
folgender Satz ergänzt werde:
Die Beschaffung soll unabhängig von
bestehenden bzw. zu erwartenden Fördermaßnahmen erfolgen.
Herr
H. Braun ließ über den geänderten Beschlussvorschlag abstimmen.
Der Ausschuss für Schulen, Kultur und Sport fasste einstimmig folgenden empfehlenden
Beschluss:
Die
Ausstattung der städtischen Kindertageseinrichtungen und Schulen mit
raumlufttechnischen Anlagen ist vorzunehmen. In einem ersten Schritt sind alle
im Rahmen der "Richtlinie
für die Bundesförderung Corona-gerechte stationäre raumlufttechnische Anlagen" möglichen Maßnahmen, wie in
der Vorlage dargestellt, umzusetzen. Die Beschaffung soll unabhängig von
bestehenden bzw. zu erwartenden Fördermaßnahmen erfolgen.
Weitere
Fördermittelmöglichkeiten zur Ausstattung aller Schulen mit raumlufttechnischen
Anlagen sind zu ermitteln und der Maßnahmenplan entsprechend fortzuschreiben.
Die
Mittel sind außerplanmäßig bereitzustellen. Eine gesonderte Beschlussfassung
ist herbeizuführen. Sofern eine gesonderte Beschlussfassung des Rates zur
Verzögerung der Umsetzung des Maßnahmenplanes führt, ist eine Eilentscheidung
für die betroffenen Projekte nach § 81 Abs. 2 NKomVG durch den Bürgermeister
und einer/einem stv. Bürgermeister/in zu treffen. Der Rat wird nach § 89 Satz 3
NKomVG anschließend unverzüglich unterrichtet.
Als Ersatz für den bisherigen Antrag der WGS
FreieBurgdorfer formulierte Herr
Nijenhof im Namen der WGS FreieBurgdorfer, der SPD-Fraktion sowie Bündnis90
/ Grüne und mit Unterstützung des Elternvertreters und der Lehrervertreterin folgenden
Beschlussvorschlag:
Der Rat der Stadt Burgdorf beschließt, alle Räume
(einschl. Funktions- und Bewegungsräume) aller Kindertagesstätten und Schulen
für Kinder bis einschließlich 6. Klasse schnellstmöglich mit geeigneten mobilen
Raumluftfilteranlagen auszustatten.
Herr Nijenhof ergänzte,
dass er mit der auf den 6. Jahrgang festgelegten Grenze nicht glücklich sei,
dennoch ergäbe diese aufgrund der fehlenden Impfmöglichkeiten für Kinder unter
12 Jahren natürlich Sinn. Herr Schrader
erkundigte sich, ob der Antrag nach Ansicht von Herrn Nijenhof auch dann aufrechterhalten werden solle, wenn sich
kurzfristig eine Impfmöglichkeit für unter 12Jährige ergeben sollte. Herr Nijenhof entgegnete, dies sei
davon unabhängig.
Frau Gersemann
erklärte, dass Wert darauf gelegt werden müsse, nicht nur die Klassen- bzw.
Gruppenräume in den Schulen bzw. Kindertagesstätten, sondern auch alle
Funktionsräume in den Schulen sowie die Bewegungsräume in den
Kindertagesstätten auszustatten. Herr
Runge hakte ein und fragte, von welchen Geräten man dabei ausgehe. Herr Nijenhof erklärte, dass man von "geeigneten" Geräten ausgehen müsse –
welche Geräte für welche Räume "geeignet" seien, müsse jedoch von
Fachleuten entschieden werden, nicht von der Politik.
Herr H. Braun ließ
über den von Herrn Nijenhof formulierten Beschlussvorschlag abstimmen.
Der
Ausschuss für Schulen, Kultur und Sport fasste mehrheitlich (7 Ja-Stimmen, 4 Nein-Stimmen) den empfehlenden Beschluss:
Der
neu formulierte Beschlussvorschlag zur Vorlage Nr. A 2021 1710 lautet:
Der Rat
der Stadt Burgdorf beschließt, alle Räume (einschl. Funktions- und
Bewegungsräume) aller Kindertagesstätten und Schulen für Kinder bis
einschließlich 6. Klasse schnellstmöglich mit geeigneten mobilen Raumluftfilteranlagen
auszustatten.