Beschluss: mehrheitlich beschlossen

Beschluss:

 

Die Verwaltung wird gebeten, das Projekt „Sprich mit mir“ als ein nachhaltiges Angebot in Burgdorf zu etablieren. Es gilt, möglichst viele Familien zu erreichen und für das Thema zu sensibilisieren. Einrichtungen, Fachkräfte, Kinderärzte, Volkshochschule, Musikschule etc. sollen zur Unterstützung des Projektes angesprochen und auch Sponsoren geworben werden.

 

Für das Jahr 2021 wird um eine Anschubfinanzierung für flankierende Maßnahmen (Postkarten, Info-Material für Eltern, Workshop…) in Höhe von 2.000,00 € gebeten. Um das Projekt zu verstetigen und die Nachhaltigkeit zu sichern, bedarf es für die Folgejahre weiterer finanzieller Mittel. Einmal im Jahr wird über den Fortgang des Projektes „Sprich mit mir!“ im Ausschuss für Jugendhilfe und Familie berichtet.


Frau Gersemann stellt den Antrag vor. Sie betont, dass Prävention das Gebot der Stunde sei und nicht mit dem erhobenen Zeigefinger gewarnt, sondern für das Thema sensibilisiert werden solle. Ziel sei es, die Medienkompetenz zu fördern. Gemeinsam mit den Frühen Hilfen und dem Familienservicebüro sollen mittels Anschubfinanzierung flankierende Maßnahmen ergriffen und die Nachhaltigkeit des Projektes gesichert werden.

 

Herr J. Braun merkt kritisch an, dass sich Institutionen wie Diakonie, Kinderschutzbund, DRK, Caritas etc. mit diesem Thema bereits seit sehr langer Zeit beschäftigten und im Internet viele Arbeitsmaterialien und Praxisanleitungen abgerufen werden könnten. Es sei wichtig, nicht alles zulasten der Steuerzahler auf den Staat „abzuschieben“, sondern die Familien in die Eigenverantwortung zu nehmen. Er befürchte eine Steigerung der Folgekosten.

 

Herr Hinz argumentiert, dass es in diesem Projekt eher darum gehe, Erziehende zu unterstützen und die Finanzierung helfe, den präventiven Gedanken zu streuen. Es sei teurer, wenn in einigen Jahren die Konsequenzen zu tragen seien, als wenn jetzt nichts unternommen würde. Er bitte um Unterstützung des Antrags.

 

Herr Nijenhof teilt mit, den Antrag nicht zu unterstützen, da er das Ziel verfehle. Der erhobene Zeigefinger sei immer da, wenn ein solches Projekt umgesetzt werde. Es habe bereits ähnliche Aktionen in seiner Zeit als Elternvertreter in der Kita gegeben. Damals habe es eine Veranstaltung zum Thema Medienumgang gegeben. Die Eltern, die man habe ansprechen wollen, seien jedoch nicht erschienen. Ein gezieltes und direktes Ansprechen der betreffenden Eltern durch geschulte und kompetente Erzieherinnen und Erzieher sei daher weitaus sinnvoller. Dies geschehe bereits auch schon in vielen Einrichtungen. Die Kitas müssten daher für einzelne Maßnahmen vor Ort eine Unterstützung erhalten. Er schlage vor, den Antrag in die Fraktionen zu geben und einen zielgenaueren Antrag daraus zu formulieren.

 

Frau Birgin unterstützt dagegen den Antrag als Ansatz, um das Projekt zu beginnen. Sie bitte um eine jährliche Berichterstattung zur Frage, ob die Ziele erreicht werden konnten.

 

Frau Ruhkopf hält den Antrag ebenfalls für sehr sinnvoll, da es zunehmend zu Bindungsstörungen bei Kindern komme. Eine Plakataktion in Lehrte habe bereits zu Diskussionen angeregt. Man müsse auch in die Schulen gehen, um diese einzubinden. Prävention sei allemal günstiger als nachträgliche Arbeit.

 

Frau Birgin bittet um Abstimmung. Bei einer Nein-Stimme wird der Antrag mehrheitlich angenommen. Es ergeht folgender empfehlender