Beschluss: einstimmig beschlossen

Beschluss:

 

1)   Ergänzend zu den in den Kindergartengruppen in den Kindertagesstätten im Stadtgebiet der Stadt Burgdorf (Einrichtungen in städtischer und freier Trägerschaft) eingesetzten Kräften wird je Kindergartengruppe eine Zusatzkraft eingesetzt.

 

Die Verwaltung wird beauftragt, die Voraussetzungen hierfür zu prüfen und die erforderlichen Maßnahmen für eine schnellstmögliche Umsetzung zu benennen und den Gremien zur Beschlussfassung vorzulegen.

 

2)   Die Verwaltung wird beauftragt, erforderliche Anpassungen der Betreuungszeiten mit Blick auf das Ziel der Sicherstellung von Betreuung in den Kernzeiten zu prüfen und vorzuschlagen.

 


Herr Peest erläutert die Vorlage.

 

Herr Pollehn fügt an, dass der Rat vor langer Zeit beschlossen habe, Maßnahmen zu ergreifen, um eine familienfreundliche Stadt weiter zu entwickeln. Aus diesem Grund müsse das vorliegende Konzept unabweislich vorangetrieben werden. Der Schwerpunkt der Arbeit von Kindertagesstätten müsse auf der pädagogischen Arbeit liegen. Beim Aufbau neuer Einrichtungen müsse dies genauso bedacht werden wie bei der Anpassung der älteren Einrichtungen. Die Personalsituation sei hier zahlenmäßig erheblich angestiegen, was eine Neuausrichtung erfordere. Man müsse ebenso die Ausbildungssituation bedenken, die nicht mehr adäquat sei. Für ein pädagogisches Konzept, das von vielen Eltern gefordert sei, müsse auch gut ausgebildetes Personal bereitgehalten werden. Die Vergütung in der Ausbildung sei ein wichtiger Baustein, um den Beruf interessanter zu machen. Wichtig sei eine einheitliche Ausgestaltung der Bedingungen. Der Bereich bedarf einer besonderen Unterstützung durch die Politik.

 

Lüftungspause: 18.00-18.15 Uhr

 

Herr Nijenhof verweist auf seine Fragestellung aus einer Sitzung im September 2019. Dazu habe die Verwaltung vormals mitgeteilt, dass statt einer Springerstelle für jede Gruppe (Größenordnung der Gesamtkosten: Minus 130.000 € gegenüber dem damaligen Status Quo) eine zusätzliche Fachkraft für jede Kindergartengruppe Kosten von ca. 700.000 € gesamt verursache. Inzwischen sei der Beruf einer Fachkraft in diesem Bereich ein gut bezahlter Job. Die Ausgestaltung müsse gleichwohl attraktiver und flexibler gestaltet werden. Das Rote Kreuz suche derzeitig Kooperationspartner für die Ausbildung von Fachkräften. Er rege daher an, einen Ausbildungsverband zu gründen.

 

Frau Meinig dankt Herrn Pollehn und Herrn Peest für ihre Ausführungen. Die Maßnahmen seien zukunftsweisend und würden sicherlich einiges an Geld kosten, aber sie seien lohnenswert. Die Verwaltung müsse im Hinblick auf die vergangenen Jahre gelobt werden, da sie viele Projekte wie u.a. Sprachförderung und Ausweitung von Verfügungszeiten angeschoben habe. Damit habe sie bereits zu einer Verbesserung der Bedingungen beigetragen. Das neue Kita-Gesetz sei enttäuschend, da es keine Qualitätsverbesserung mit sich bringe. Das Land Niedersachsen müsse unter Druck gesetzt werden, um die Bedingungen zu verbessern.

 

Herr Vasterling macht das Problem anhand eines Beispiels aus der Praxis deutlich. Er bittet den ca. 25-köpfigen Ausschuss, sich vorzustellen, dass er und Herr Gundlach jedem Einzelnen ein individuelles Angebot zur Förderung, aufbauend auf dem zu ermittelnden Stand, zu erstellen habe. Man könne sich vorstellen, wie viel Zeit dafür in Anspruch zu nehmen sei. Bekäme man eine Unterstützung in Form einer dritten Kraft, sei eine erhebliche Verbesserung zu verspüren, die dem Einzelnen zugutekäme. Die Arbeitszufriedenheit steige und ein Qualitätssprung sei zu verzeichnen, da eine bessere Organisation, Absprache und Abstimmung z.B. mit Urlauben vorhanden sei.

 

Herr von Oettingen fügt an, dass die Qualifikation des Personals eine Wertsteigerung beinhalte. Er schlage vor, dass auch Lehrer in Ausbildung während ihres Studiums ein Jahr in einer Kindertagesstätte arbeiten müssten, um die pädagogische Arbeit zu erlernen.

 

Frau Mikoleit weist darauf hin, dass Kindertagesstätten Bildungsorte seien. Die Erwartungen der Elternschaft und der Gesellschaft seien hoch. Das neue Kita-Gesetz überlasse jedoch den Trägern die Ausgestaltung und weise deutlich darauf hin, dass die Kindertagesstätten auf die Schule vorzubereiten hätten. Aus pädagogischer Sicht sei es ihr wichtiger, die Kinder auf das Leben vorzubereiten.

 

Frau Neitzel dankt der Verwaltung und schlägt vor, die Vorlage schnellstmöglich über den Verwaltungsausschuss im Rat entscheiden zu lassen.

 

Frau Gersemann unterstützt die Maßnahmen aus der Vorlage ebenfalls. Sie bittet um Abstimmung. Einstimmig ergeht folgender empfehlender