Beschluss: vertagt

Beschluss:

Die Mitglieder des Ausschusses für Umwelt, Stadtentwicklung und Bau stimmten mit 5-Ja-Stimmen, 3-Nein-Stimmen und einer Enthaltung für den von Herrn Paul gestellten Änderungsantrag. Der Beschluss über die Vorlage BV 2020 1313/1 wurde auf die nächste reguläre Sitzung des Bauausschusses vertagt.

     

 


Frau Nagel gab eine kurze Einführung in die Thematik. Um eine entsprechende fachkundige Beratung habe man die Klimaschutzagentur gebeten, die ihren Kurzvortrag zur Erläuterung der Beschlussvorlage digital halten werde.

Im Ergebnis favorisiere die Stadt Burgdorf die im Vortrag vorgestellte dezentrale Lösung. Diese habe für den Bebauungsplan selbst keine Relevanz, jedoch für den Tiefbau. Vorschlag der Verwaltung sei es, bereits Probebohrungen zu beauftragen.

 

Im Anschluss präsentierten Herr Dinkel und Herr Scherer ihren Kurzbericht. Dieser ist dem Protokoll in der Anlage beigefügt.

Herr Fleischmann beurteilte kommunale Wärmeplanung grundsätzlich positiv, befürchtete jedoch dadurch verbundene Mieterhöhungen für die im Gebiet geplanten Wohnungen.

Herr Scherer erwiderte hierauf, dass die energetische Erneuerung keine Mieterhöhungen zur Folge habe und dies gerade bei sozialem Wohnungsbau kein Hemmnis darstelle.

Herr Dr. Kaever störte sich an dem damit verbundenen Zwang nur mit regenerativen Energien zu arbeiten. Er befürwortete stattdessen die Schaffung von Anreizen.

Herr Braun bat um Auskunft, ob es einem Bauherrn möglich sei, sich zu einem späteren Zeitpunkt gegen einen Zusammenschluss zu entscheiden und eigenständig zu werden. Weiterhin stelle sich die Frage, ob die Nutzung eines Kamins grundsätzlich noch möglich sei.

Herr Dinkel erklärte, dass mit einem Zusammenschluss nicht die Einrichtung   eines gemeinsamen Anschlusses, sondern gemeinsamer Bohrungen gemeint gewesen sei. Die Nutzung eines Kamins sei im einem dezentralen System möglich.

Herr Scherer ergänzte, dass bei der Errichtung eines hocheffizienten Hauses nicht zwingend eine Erdwärmebohrung erfordere, da es bereits andere Möglichkeiten der Gewinnung von Wärme, wie beispielsweise den Einsatz von Luft-Wärmepumpen gebe.

Herr Köneke fragte nach, von welchen Verbrauchswerten man grundsätzlich ausgehe und ob die vielen möglichen Alternativen die Schaffung eines stärkeren Stromanschlusses erforderten.

Herr Dinkel bestätigte, dass der Stromverbrauch anwachsen werde, der Vorteil jedoch darin liege, dass man den Verbrauch von der Versorgung entkoppeln könne und es möglich sei, intelligente Lösungen zu finden.

Herr Scherer erläuterte, dass man bei einem Passivhaus mit 15 KwH pro m² und Jahr rechne. Für 10 Watt Heizenergie benötige man 2 Watt Strom. Die ausreichende Energieversorgung stelle von elektrischer Seite kein Problem dar.

Bürgermeister Pollehn befürwortete die kommunale Wärmeplanung da die einzuhaltenden Klimaschutzziele Realität seien, die CO2-Steuer auch im Haushalt ankommen werde. Mögliche Fördermittel böten hinreichende Anreize. Zudem steige durch eine solche Maßnahme das Image von Burgdorf, da diese Innovation zeige. Die Verwaltung habe mit kompetenten Partnern gesprochen und sich bestmöglich informiert. Sie habe die Wirtschaftlichkeitsberechnung durch die Avacon durcharbeiten und prüfen lassen.

Ein Gespräch mit den Stadtwerken habe stattgefunden. Diese könnten jetzt ihren Einstieg in die Nutzung regenerativer Energien beginnen.

Herr Paul bedankte sich für die Darstellung der technischen Details und zeigte sich beeindruckt von den Kosten der Erdwärmebohrungen. Das Verfahren sei ein guter Beitrag zur Daseinsvorsorge. In der Vorlage vermisse er jedoch eine konkrete Stellungnahme der Stadtwerke inwieweit sich das Bebauungsplangebiet für das Verfahren und als innovatives Geschäftsfeld eigne. Daher werde er beantragen eine Stellungnahme der Stadtwerke als Anlage zur Vorlage einzuholen und die Abstimmung bis dahin zu vertagen.

Bürgermeister Pollehn erwiderte, dass der Inhalt seines Antrages bereits bei den Stadtwerken in Arbeit sei. Die Stellungnahme jedoch noch nicht vorgelegt werden konnte, da dies zeitlich nicht machbar gewesen sei.

Frau Heller befürwortete die Vorlage. Da die Beteiligung der Stadtwerke jedoch ein maßgeblicher Faktor für die Entscheidung sei, spreche auch sie sich dafür aus, den Beschluss auf die nächste Sitzung zu vertagen.