Frau Gersemann begrüßt die anwesenden Vertreter*innen der Institutionen „AWO“, „DRK“ und „Kinderschutzbund“ und erläutert, dass alle Bewerber in alphabetischer Reihenfolge ihr Konzept und ihre Motivation vorstellen könnten. Nach der zeitlich begrenzten Vorstellung folge jeweils eine Aussprache mit den Bewerbern.

 

Eine Entscheidung über die Vergabe werde mit Zustimmung des Ausschusses erst im Verwaltungsausschuss am 26.01.2021 erfolgen, da die Fraktionen zuvor über die heutige Vorstellung zu informieren seien. Der Ausschuss ist mit der vorgeschlagenen Vorgehensweise einverstanden.

 

Die AWO ist vertreten durch Frau Schreeck, Frau Bormann und Herrn Hendricks und stellt ihre ausgearbeitete Präsentation vor.

 

Frau Birgin erkundigt sich nach der Integrations-Gruppe („I-Gruppe“).

 

Frau Bormann erläutert, dass der Integration die Inklusion folge. Bei der I-Gruppe sei der Personalschlüssel intensiver. In der Gruppe erfahren Kinder mit anerkannter Behinderung und Kinder ohne eine solche Behinderung die Betreuung. Dabei sei die Gruppenstärker geringer und ein/e Heilpädagog*in vervollständige das Team. In der bereits bestehenden AWO-Einrichtung im Schwüblingser Weg habe man bereits langjährige Erfahrungen mit der I-Gruppe sammeln können. Dort seien sowohl hör- als auch sehbehinderte Kinder betreut worden. Bei einer Gruppenstärke von 18 Kindern dürften bis zu 4 anerkannt behinderte Kinder inkludiert werden. Man stehe hier im ständigen Austausch mit dem Sozialpädiatrischen Zentrum (SPZ), Gesundheitsamt, Lebenshilfe und anderen Institutionen.

 

Frau Gersemann bittet um Verdeutlichung der Begriffe Integration und Inklusion.

 

Frau Bormannn zeigt auf, dass das Konzept der Inklusion darauf basiere, alle Kinder einzubeziehen. Kein Kind werde separiert. Mit dem derzeitigen Personalschlüssel sei diese Aufgabe schwer zu erreichen. Die Integration bedeute, dass ein gewisser Rahmen geschaffen werde, in dem behinderte und nicht-behinderte Kinder miteinander lernen könnten. Die Begleitung der behinderten Kinder erfolge in einer reduzierten Gruppenstärke.

 

Herr Dr. Kaever möchte wissen, ob die neue Kindertagesstätte ein „Klon“ der bereits bestehenden Einrichtung der AWO werden würde, da diese in räumlich enger Nähe zu finden sei. Außerdem fragt er an, ob man in der neuen Einrichtung etwas besser machen könne.

 

Frau Bormann bestätigt, dass es sich um denselben Stadtteil und zumeist auch um dieselben Familien und somit Probleme handele. Die Vernetzung insbesondere zu den vorhandenen Institutionen wie Nachbarschaftstreff und Familienzentrum könnte sicherlich intensiviert werden. Mehr Angebote zur Unterstützung von Familien und Lotsenarbeit könnten das derzeitige Angebot aufwerten.

 

Im Anschluss stellt das Deutsche Rote Kreuz (DRK) mit den Vertretern Frau Thormann und Herr Zurloh die ausgearbeitete Präsentation vor.

 

Frau Meinig erkundigt sich, ob eine Kooperation zu der anderen, ebenfalls in Burgdorf angesiedelten Einrichtung „Villa Mercedes“ angedacht sei.

 

Frau Thormann erläutert, dass eine derartige Kooperation selbstverständlich vorgesehen sei. Zudem habe man durch den gemeinsamen Vertretungspool die Möglichkeit, spontane Ausfälle leichter zu organisieren. Auch in Hannover gebe es viele Einrichtungen des DRK, deren Vertretungspool man mit nutzen könne.

Das Konzept sehe außerdem vor, den Schwerpunkt auf die Mobilität zu legen und eine „Fahrrad-Kita“ zu installieren. Die Kinder könnten hier einen sogenannten „Fahrrad-Laufrad-Führerschein“ machen, um u.a. auch die andere Einrichtung zu besuchen. Eine Kooperation werde sicherlich nicht an der räumlichen Distanz scheitern.

 

Frau Gersemann möchte wissen, ob neben dem Angebot der Fahrrad-Kita noch weitere Angebote z. B auf naturwissenschaftlicher Basis vorgesehen seien.

 

Herr Zurloh erklärt, dass das Konzept der neuen Einrichtung das „Urban-Gardening“ umsetzen wolle. Die Kinder sollten den Anbau von Gemüse, Beeren und ähnlichem lernen und in ihren Tagesablauf integrieren.

 

Anschließend stellen Frau Lange-Kreutzfeldt und Herr Dedden ihr Konzept für den Deutschen Kinderschutzbund (KSB) vor.

 

Frau Meinig fragt nach, wie die sogenannte „Kita-Werkstatt“ mit den Krippengruppen umgesetzt werden könne.

 

Frau Lange-Kreutzfeldt betont, dass die Krippe ein sehr sensibler Bereich sei. Es sei geplant, mit den künftigen Mitarbeiter*innen vor Ort ein Konzept zu entwickeln, um auch die Kleinsten an das Vorhaben heranzuführen. Auch diese könnten schon kleine Anteile an der Werkstatt-Kita wahrnehmen.

 

Frau Birgin erkundigt sich, ob es Referenzen des KSB in anderen Städten gebe.

 

Frau Lange-Kreutzfeldt berichtet, dass die Dachorganisationen Bundes- und Landesverband die Rahmenbedingungen organisierten. Die jeweiligen Ortsverbände arbeiteten autonom und könnten ihre Gelder selbst verwalten. Auch sei der KSB Mitglied im Paritätischen. Viele Ortsverbände seien Träger von Kindertagesstätten, so dass man auf weitreichende Erfahrungen zurückgreifen könne und gut aufgestellt sei.

 

Frau Gersemann bedankt sich herzlich bei allen Bewerbern und Vorstellenden für die Mühe der Ausarbeitungen und Vorträge. Der Ausschuss habe viele verschiedene Ansätze gehört. Das Ergebnis der Beratungen werde die Verwaltung den Bewerbern zeitnah mitteilen. Die Verwaltung werde gebeten, die Antworten der Bewerber auf die im Vorfeld zu beantwortenden Fragen in vergleichender Darstellung aufzubereiten und in die Gremien zu geben. Der Ausschuss freue sich auf die Begleitung der neuen Kindertagesstätte.