Ein Einwohner meldete sich zu Wort und erklärte, dass er Mitglied des Schützenvereins Hülptingsen sei. Der Schützenverein habe mit der Stadt Burgdorf einen gültigen Nutzungsvertrag und im Übrigen einen Hygieneplan vorgelegt. Dessen ungeachtet sperre man den Verein bis März 2021 aus dem Gebäude unberechtigt aus.

 

Herr Kugel merkte an, dass diese Entscheidung der Stadtverwaltung nicht leichtgefallen sei. Die Nutzungsuntersagung der Feuerwehrgerätehäuser gelte für sämtliche Drittnutzer. Insofern sei der Schützenverein Hülptingsen nicht gesondert behandelt worden und diese Maßnahme sei nicht als Aussperrung anzusehen. Aufgrund des dynamischen Pandemieverlaufes würden sich jedoch jederzeit Änderungen ergeben. Die Nutzungsuntersagung bis – aktuell - Ende März 2021 sollte als Perspektive geboten werden. Mit Aufhebung der Kontaktverbote käme auch die Nutzung anderer Schützenhäuser in Betracht. Die Einsatzfähigkeit der Ortsfeuerwehr Hülptingsen – als Daseinsvorsorge der Gefahrenabwehr – gehe vor.

 

Der Einwohner fragte, auf welcher Grundlage die Feuerwehr beeinträchtigt wäre.

 

Herr Kugel antwortete, dass eine mögliche Kontaminierung nicht ausgeschlossen sei. Ferner bestünde ausschließlich ein Eingang zum Gebäude, sodass mögliche Kontakte nicht ausgeschlossen werden könnten.

 

Herr Pollehn ergänzte, dass die Feuerwehr systemrelevant und somit derzeit Dritten der Zutritt zu den Feuerwehrhäusern untersagt sei. Auch die Angehörigen der Feuerwehr dürften nur unter bestimmten Voraussetzungen die Gebäude betreten.

 

Herr Pollehn richtete das Wort gezielt an den fragestellenden Einwohner und erklärte, dass sich derzeit jede Person mäßigen bzw. mit Kontakten zurückhalten müsse. Dessen ungeachtet biete er ein Gespräch zwischen dem Schützenverein, dem Ortsvorsteher Hülptingsen und ihm an. Gegebenenfalls finde sich eine Lösung, wo das Training des Schützenvereines künftig regelmäßig ausgerichtet werden könne.

 

Herr Braun fragte nach bekannten Ausweichmöglichkeiten, wies jedoch ebenfalls darauf hin, dass entsprechende Trainings aufgrund der aktuellen Niedersächsischen Corona Verordnung derzeit nicht stattfinden dürften.

 

Die Herren Pollehn, Kugel und Enderle teilten übereinstimmend mit bzw. ergänzten sich gegenseitig, dass die Sicherung des Brandschutzes und die Daseinsfürsorge der Hülptingser Bürgerinnen und Bürger absoluten Vorrang habe. Die Beschneidung des Hülptingser Schützenvereins liege nicht im Interesse der Stadtverwaltung.

 

Herr Enderle merkte an, dass dieser die Situation ebenfalls bedauere, jedoch derzeit keine andere Entscheidungsmöglichkeit bestehe.

 

Herr Nijenhof bat um das Verständnis für den Verein und wünschte, dass schnellstmöglich eine Lösung gefunden werde.

 

Herr Pollehn merkte an, dass momentan alle Bürgerinnen und Bürgern in ihrer Freizeitgestaltung eingeschränkt seien, jedoch sehe er derzeit keine Alternativmöglichkeit. Das Ziel müsse sein, dass der Schützenverein sein Training im kommenden Jahr wiederaufnehmen könne.

 

Der Ortsbrandmeister Herr Brockmann fragte nach dem Ablaufplan für den geplanten Neubau des Feuerwehrhauses in Hülptingsen.

 

Herr Enderle antwortete, dass derzeit die Abwägung der Vor- und Nachteile der verschiedenen Standorte erfolge. Ein gemeinsames Gespräch mit der Stadtverwaltung könne angeboten und der aktuelle Stand ausgetauscht werden.

 

Herr Brockmann fragte, ob die mediale Hetzkampagne gegen die Feuerwehr Hülptingsen der Stadtverwaltung und dem Ausschuss bekannt sei. Diese Kampagne werde durch ein anwesendes Ausschussmitglied aktiv in den sozialen Netzwerken angetrieben.

Herr Brockmann fragte ergänzend, ob sich ein Ausschuss-/Ratsmitglied derart öffentlich äußern dürfe.

 

Herr Pollehn bat um die Verschriftlichung. Er werde diese Äußerungen kontrollieren, prüfen und entsprechende Maßnahmen einleiten.

 

Herr Brockmann merkte an, dass er aufgrund der negativen Äußerungen bereits Austritte aus der Feuerwehr verzeichne.

 

Der stellvertretende Ortsbrandmeister Herr Nicks fragte den Ausschuss, ob diesem grundsätzlich der Bedarf der Freiwilligen Feuerwehr bekannt sei.

 

Herr Nijenhof verneinte diese Frage.

 

Herr Kugel antwortete, dass die Verwaltung diese Frage mitnehme und etwaige Informationsdefizite prüfe. Grundsätzliche sei jedoch zu kritisieren, dass die Feuerwehr in diesem Fall als nicht einsatzfähig dargestellt werde.

 

Herr Pollehn betonte, dass die Stadt stets die Einsatzfähigkeit sicherstelle. Dessen ungeachtet könne nicht jeder Wunsch erfüllt werden. Die Digitalisierung werde jedoch in den kommenden Jahren in den Fokus rücken müssen.

 

Herr Stadtbrandmeister Heuer sagte, dass die letzte Ortsbrandmeisterdienstbesprechung bereits digital stattgefunden habe. In einigen Feuerwehrgerätehäusern, z.B. Weferlingsen, reiche jedoch die Internetverbindung nicht aus, sodass in diesem Bereich Defizite festzustellen seien.

 

Herr Hinz bat um die Aufarbeitung des Themas der Digitalisierung.

 

Herr Enderle schlug vor, dass die Freiwillige Feuerwehr anhand einer Powerpoint-Präsentation die Bedarfe bzw. ein Konzept vorstellen solle.

 

Herr Stadtbrandmeister Heuer bestätigte die Vorgehensweise und der Ausschuss stimmte dieser zu.