Beschluss: einstimmig beschlossen

Frau Gersemann bezeichnete den Kindergartenbedarfsplan als ein ‚Jonglieren mit Unbekannten’. Familien bräuchten Verlässlichkeit in der Aussage, dass Krippen-, Kindergarten- und Hortplätze in ausreichender Anzahl angeboten würden. In Burgdorf sei dies in der Vergangenheit von wenigen Ausnahmen abgesehen auch der Fall gewesen. Durch die positive Konjunkturentwicklung habe auch die Nachfrage nach Hortplätzen zugenommen. Die bereits erkennbare Geburtenentwicklung und der demographische Wandel erforderten ein flexibles Handeln. Die Inanspruchnahme von Räumen in Schulen sei sinnvoll und eröffne inhaltlich neue Chancen. Wegen der beiden Neubaugebiete in der Weststadt sei auch der Neubau eines Kindergartens folgerichtig. Das neue Gebäude sollte vielfältige Möglichkeiten bieten, z.B. als Ort der Begegnung für Jugendliche, aber auch für Senioren. Bei der Bauplanung müsse eine spätere anderweitige Nutzung mit berücksichtigt werden.

 

Eltern wünschten für ihre Kinder eine ausreichende Betreuung aber auch sinnvolle Bildungsangebote, deren Inhalte zukunftsweisend sein müssten. Neben einem flexiblen Kindergartenbedarfsplan seien auch kreative pädagogische Inhalte notwendig. Das Geld, das die Stadt Burgdorf dafür ausgebe, sei gut angelegt und werde auch in Zukunft vom Rat bereitgestellt. Der Kindergartenbedarfsplan biete beste Voraussetzungen, damit sich Familien mit Kindern in Burgdorf wohl fühlen könnten, so dass sie darum bitte, der Vorlage zuzustimmen.

 

Herr Morich hob hervor, dass der Kindergartenbedarfsplan widerspiegele, wie gut eine Gemeinde in der Familienpolitik sei. Wenn der vorliegende Kindergartenbedarfsplan beschlossen würde, wäre dies ein Zeichen für eine weitere Qualitätsverbesserung in der Familienpolitik. Diese sei ohnehin seit Jahrzehnten vorbildlich und alle Fraktionen des Rates hätten daran ihren Anteil.

 

Herr Obst machte deutlich, dass - obwohl die jeweiligen zukünftigen Belegungszahlen nicht genau vorhergesagt werden könnten - weitere Hort- und Krippenplätze bereitgestellt werden müssten. Folgerichtig sei auch der Neubau eines Kindergartens in der Weststadt, um den Bedarf in diesem wachsenden Stadtbereich abzudecken. Für das Haus sei aber eine Planung notwendig, die später auch eine anderweitige Nutzung z.B. für Jugendliche und ältere Menschen möglich mache. Die CDU-Fraktion werde der Vorlage zustimmen, obwohl mancherorts ein weiterer Bedarf entstehen könne, z.B. werde man in Ehlershausen trotz des Kindergartenanbaus auf die Zwischenlösung im Ratsweg noch nicht verzichten können.

 

Herr Lüddecke verwies auf die noch andauernde Diskussion in der Gesellschaft zu diesem Themenkreis. Aufgrund der konjunkturellen Entwicklung würden immer mehr Frauen in den Arbeitsprozess eintreten, so dass sich schon allein deshalb ein höherer Bedarf an Kinderbetreuungsplätzen ergebe. Nach Bekanntwerden der neuen Erkenntnisse habe die Verwaltung mit der Ergänzungsvorlage schnell reagiert und eine Reihe von Vorschlägen unterbreitet. Wenn man zu dem Ergebnis komme, dass ein Kindergartenneubau erforderlich sei, müsse auch eine Mit- bzw. Nachnutzung eingeplant werden. Es bestehe im Rat ein sehr großer Konsens hinsichtlich der frühkindlichen Erziehung. Seine Fraktion werde der Vorlage zustimmen.

 

Herr Fleischmann erklärte, dass es nichts bringe, Kindergartenplätze vorzuhalten, wenn sich die Eltern diese nicht leisten könnten. Im Namen des Linksbündnisses forderte er den Rat auf, das kostenfreie Mittagessen für alle Kinder weiterhin als Ziel zu verfolgen.

 

Anschließend fasste der Rat den nachfolgenden einstimmigen Beschluss:

 

Der Rat der Stadt Burgdorf stellt in Fortschreibung der Kindergartenbedarfsplanung von 2006 (Vorlage-Nr. 01202/00/006) und der Vorlage 0117/2007 das vorhandene Angebot an Kindergärten, Horten und Krippen und den entsprechenden Bedarf gem. dieser Vorlage (0117/1/2007) fest.