Beschluss:

 


 

 

 

Herr H. Braun erkundigte sich zunächst nach den Unterlagen, die die Verwaltung vorab für eine bessere Einschätzung und Bewertung hinsichtlich der Tribünensituation des Sporthallenneubaus zur Verfügung stellen wollte. Herr Fischer teilte mit, dass alle Fakten in die Präsentation eingearbeitet worden seien und die Präsentation dem Protokoll als Anlage hinzugefügt werde.

 

Herr Duensing stellte mithilfe einer Power-Point-Präsentation (siehe Anlage 2) den Hallenbestand, die dazugehörige Gebäudebewertung und die Auslastung der Sporthallen durch die Nutzer dar.

 

Herr Sieke fragte, welchen Bezug die in der Matrix der Gebäudebewertungen rot gekennzeichneten Bereiche hätten. Frau Frank teilte mit, dass die Gebäude, die eine Festlegung in Rot aufweisen, nicht mehr dem heutigen Standard entsprächen. Herr Nijenhof fragte explizit nach, ob die roten Felder in der Matrix einen Handlungsbedarf darstellen würden. Frau Frank bejahte dies.

 

Herr Runge plädierte für eine Aufstellung über das Verhältnis von Sanierung/Neubau zu den Kosten und der Leistungsfähigkeit der Verwaltung als Entscheidungshilfe. Herr Kugel teilte dazu mit, dass im letzten Ausschuss für Schulen, Kultur und Sport das Kosten-Nutzen-Verhältnis deutlich aufgezeigt worden sei, um ein Gefühl für den erhöhten Bedarf zu vermitteln. Die Investitionen beträfen direkt ca. 9.000 Sportler und über 3.000 Schülerinnen und Schüler in Burgdorf. Herr Kugel führte weiter aus, dass sich die Verwaltung perspektivisch um alle Sporthallen der Stadt Burgdorf kümmern müsse, da fast alle zumindest einen Mangel aufweisen würden und eine teilweise Sanierung erforderlich sei. Eine vorgelagerte Betrachtung der Stadt Burgdorf in Bezug auf den Sport zeige, dass aktuell zwei Sporthallen mit Tribüne in der Südstadt verortet seien. Für die Zukunft möchte die Stadt Burgdorf ihren Bürgerinnen und Bürgern eine Weiterentwicklung aufzeigen – jeweils mit einer Sporthalle mit Tribüne in der Nord- und in der Südstadt Burgdorfs. Die geschätzten Mehrkosten für eine Tribüne für die Sporthalle der Rudolf-Bembenneck-Gesamtschule Burgdorf beliefen sich auf ca. 3 Mio. Euro. Diese Kostensteigerung könnte abgefedert werden, wenn beim Neubau der Sporthalle der Gudrun-Pausewang-Grundschule Burgdorf auf eine Tribüne verzichtet werde. Dadurch würden sich ca. 2 Mio. Euro einsparen lassen, die in die Tribüne für den Neubau der Sporthalle der Rudolf-Bembenneck-Gesamtschule Burgdorf investiert werden könnten.

 

Herr Nijenhof fragte, ob im vorliegenden Kostenentwurf bereits die 400 Zuschauerplätze eingeplant seien. Herr Pollehn bejahte dies. 

 

Herr Paul verdeutlichte, dass das Ergebnis der Wirtschaftlichkeitsuntersuchung klar aufzeige, welche Gestaltungsmöglichkeiten die Stadt Burgdorf dadurch erhalte.

 

Herr Schulz betonte, dass er ein schlechtes Bauchgefühl wegen der Mehrkosten mit Tribüne habe. Herr Pollehn führte dazu aus, dass er im letzten Ausschuss für Schulen, Kultur und Sport deutlich aufgezeigt habe, dass sich die Kosten durch den Bedarf an einer 4-Feld-Sporthalle von 6,5 Mio. Euro auf 10 Mio. Euro sowie durch die Errichtung einer Tribüne von 10 Mio. Euro auf 13 Mio. Euro aufsummieren würden und dies haushälterisch nicht haltbar sei. Aber im Hinblick auf die Tribünensituation in Burgdorf und aufgrund des Ergebnisses der Wirtschaftlichkeitsuntersuchung der Gudrun-Pausewang-Sporthalle, welche bescheinige, dass eine Sanierung der Sporthalle unwirtschaftlich sei, müsse für die Sportlandschaft in Burgdorf langfristig gedacht werden. Herr Pollehn sprach nicht mehr von einer Sporthalle, sondern von einer Sportstätte bzw. einem Sportzentrum in Burgdorf, in dem u. a. Turniere veranstaltet werden könnten. Darüber hinaus werde dadurch die unerträgliche Verkehrssituation bei Punktspielen für die Anwohnerinnen und Anwohner in der Südstadt entzerrt. Die verkehrliche Infrastruktur mit der direkten Anbindung an die B 188 sei zudem ein großer Vorteil, der nur in der Nordstadt vorhanden sei. Eine neugebaute Sporthalle ohne Tribüne für die Gudrun-Pausewang-Grundschule Burgdorf würde, wie Herr Kugel bereits erklärte, ca. 2 Mio. Euro weniger kosten als ein Neubau mit Tribüne. Diese 2 Mio. Euro könnten für die Finanzierung der Sporthalle der Rudolf-Bembenneck-Gesamtschule Burgdorf mit Tribüne verwendet werden. Zusätzliche Einsparungen würden perspektivisch konzipiert und vorgestellt, so könnten sich nach Auszug der Rudolf-Bembenneck-Gesamtschule Burgdorf am Standort "Vor dem Celler Tor" Möglichkeiten für eine Nachnutzung ergeben, so Herr Pollehn abschließend.

 

Herr J. Braun fragte, ob die Kosten für die Außenanlagen und für die Ausstattungen der Sporthalle schon in der Berechnung enthalten seien. Herr Fischer verneinte dies.

 

Herr Dreeskornfeld fragte, ob es sich Burgdorf erlauben könne, für den Spaß der TSV Burgdorf Handballabteilung 3 Mio. Euro mehr auszugeben. Darüber hinaus fragte Herr Dreeskornfeld, ob mittelfristig von einer Schließung der Burgdorfer Sporthallen ausgegangen werden könne. Herr Kugel verneinte und ergänzte, dass Burgdorf viele sportliche Aushängeschilder habe, welche hochklassig spielen würden und ebenfalls die neue Sportanlage in der Nordstadt nutzen könnten. Weiter teilte Herr Kugel mit, dass die Sporthallen der Stadt Burgdorf nicht zur Debatte stünden. Vorstellbar, aber noch nicht konkretisiert, könne nach Fertigstellung der Sporthalle für die Rudolf-Bembenneck-Gesamtschule Burgdorf die Sporthalle der ehemaligen Prinzhornschule am Standort "Im Langen Mühlenfeld" aus der Belegung durch die Stadt Burgdorf herausgenommen werden.

 

Frau Weilert-Penk teilte mit, dass sie den neuen Vorschlag der Verwaltung gut finde, da mit diesem Vorschlag eine Entzerrung der Verkehrssituation in der Südstadt einhergehe. Es sollte langfristig gedacht werden, um gute Angebote für den Bereich Sport und Gesundheit für die Bevölkerung machen zu können.

 

Herr Sieke mahnte aufgrund der gezeigten Bilder und der Matrix mit Ampelsystem an, dass der Sanierungsstau in den Sporthallen nicht in 12, sondern in 120 Monaten entstanden seien. Er sprach sich dafür aus, zukünftig mit den Mitteln für die Wartung und die Pflege der Sporthallen ordentlich(er) umzugehen.

 

Herr Könecke teilte mit, dass ihm als Mitglied im Ausschuss für Haushalt, Finanzen und Verwaltungsangelegenheiten der Stadt Burgdorf bange werde und es ihm zu weitsichtig sei. Er schlug vor, eine 2-Feld- oder 3-Feld-Sporthalle mit Tribüne zu bauen. Die Oberstufenschüler könnten die bestehende Sporthalle am Standort "Vor dem Celler Tor" nutzen. Er erwarte von der Rudolf-Bembenneck-Gesamtschule Burgdorf Flexibilität, so Herr Könecke abschließend. Frau Gersemann teilte dazu mit, dass eine 3-Feld-Sporthalle nicht annähernd ausreichend für eine 6-zügige Gesamtschule sei. Herr Kugel ergänzte, dass der festgestellte Bedarf der Rudolf-Bembenneck-Gesamtschule für die Sporthallenfelder gar 5,04 betrage. Die 4-Feld-Sporthalle sei bereits ein Kompromiss und Entgegenkommen der Rudolf-Bembenneck-Gesamtschule. Sofern der Vorschlag von Herrn Könecke umsetzbar sei, würden im Zuge der Schulwegsicherung Transportkosten in Höhe von ca. 100.000 Euro jährlich für die Schülerinnen und Schüler hin zur Sporthalle entstehen.

 

Herr Nijenhof teilte die Ansichten der Verwaltung. Er sei auch dafür, langfristig, sogar nach der eigenen Lebenszeit, zu denken und so zu handeln. Er bat die Verwaltung um eine Aufstellung, welche Bedarfe/Nutzungen in den Sporthallen wie häufig betroffen seien. Er plädierte dafür, die Mittel für den Neubau lieber jetzt einzuplanen und auszugeben als in ein paar Jahren mit gesteigerten Baukosten, jährlich ca. 15 Prozent. Er sprach sich dafür aus, den Mut zur Zukunft der Stadt Burgdorf und den Vorschlag der Verwaltung zu unterstützen.

 

Herr Runge teilte mit, dass eine Aufstellung des Erhaltungsaufwandes für 10 Jahre aufzeigen könnte, welche Kosten für die Bestandsgebäude auflaufen würden.

 

Herr Eggers sprach sich aus Elternsicht für die Notwendigkeit einer Tribüne aus. Zudem sprach er sich deutlich dafür aus, die Gudrun-Pausewang-Grundschule Burgdorf nicht länger zu gängeln. Diese Schule habe einen Neubau längst verdient.

 

Frau van Waveren-Matschke erklärte, dass sie keinerlei Verständnis für die vorgetragenen Einschränkungen habe. Das Gymnasium Burgdorf habe 5 ½ Sporthallenfelder zur Verfügung und das mit künftig weniger Schülerinnen und Schülern. Darüber hinaus habe das Gymnasium Burgdorf keine Wahlpflichtkurse, welche den Sporthallenbedarf nochmals erhöhen würden. Sie bat darum, keine Einschränkungen am gesamten Neubauvorhaben für ihre Schule vorzunehmen. Zudem kämen die Schülerinnen und Schüler aus den Grundschulen zu ihrer Schule oder gingen auf das Gymnasium Burgdorf. Somit kämen die Investitionen bei den Schülerinnen und Schülern an. Des Weiteren merkte Frau van Waveren-Matschke an, dass der für 15 Mio. Euro errichtete C-Trakt ohne große Diskussion dem Gymnasium Burgdorf zugewiesen wurde. Frau van Waveren-Matschke teilte abschließend mit, dass ein Leuchtturmprojekt nicht nur für die Digitalisierung, sondern auch für den Schul- und Vereinssport gelten sollte. 

 

Herr Schulz erklärte, dass er seine Zustimmung zum Sporthallenneubau mit Tribüne geben werde, wenn die Verwaltung perspektivisch Einsparungen vorstelle sowie die Nachnutzung des Realschulgebäudes und der Richard-Höper-Sporthalle regele.

 

Herr H. Braun fragte aufgrund der Vertagung der Entscheidung über die Vorlage nach dem Zeitplan für die Entscheidung. Herr Kugel teilte mit, dass die Beratungsfolge nicht mehr verschiebbar sei, um das Vorhaben und den nachfolgenden Zeitplan nicht zu gefährden. Am 23.04.2020 tage der Rat der Stadt Burgdorf und entscheide über die Vorlage. Daher sei eine zusätzliche Behandlung der Vorlage nur noch im Ausschuss für Umwelt, Stadtentwicklung und Bau am 16.04.2020 über einen gemeinsamen Tagesordnungspunkt möglich. Die Ausschussmitglieder des Ausschusses für Schulen, Kultur und Sport stimmten dem Termin zu.