Beschluss: einstimmig beschlossen

Abstimmung: Ja: 9

Der Ausschuss für Soziales, Integration und Prävention fasste einstimmig folgenden empfehlenden

 

Beschluss:

 

Das Integrationskonzept wird unter Federführung des Arbeitskreises Integration und unter Hinzuziehung der Kooperationspartner neu erarbeitet.

 

Eine erneute Beratung im Ausschuss für Soziales, Integration und Prävention soll nach Möglichkeit in der nächsten Sitzung erfolgen.

 

 

 


Herr Moch, Flüchtlingssozialarbeiter der Stadt Burgdorf, stellte den Mitgliedern des Ausschusses für Soziales, Integration und Prävention das durch die Sozialarbeiter/-innen erarbeitete Integrationskonzept vor. Dabei ging er im Einzelnen auf die Punkte Unterbringung, Rechte und Pflichten, Gesundheitsfürsorge, Sprache, Bildungssysteme, Arbeitsmarkt, Freizeitgestaltung und Soziale Betreuung ausführlicher ein.

 

Frau Alker bedanke sich für das vorgelegte, durchaus auch gelungene Integrationskonzept. Sie beanstandete, dass die Kooperationspartner bei der Erarbeitung nicht einbezogen wurden. Frau Alker erklärte, ihr sei das Verfahren bei der Anmeldung geflüchteter Kinder (im Alter von 3 – 6 Jahren) in einer Kindertagesstätte nicht verständlich und sie bat um weitere Erläuterung.

 

Herr Borrmann verdeutlichte, dass in diesem Bereich eine sehr enge Zusammenarbeit mit dem Burgdorfer Mehrgenerationenhaus erfolge. Für die der Stadt Burgdorf zugewiesenen Personen und die hier geborenen Kinder übernehme das Mehrgenerationenhaus üblicherweise die Anmeldungen. Bei allen anderen Fällen seien natürlich auch der Nachbarschaftstreff oder andere ehrenamtliche Personen als Anlaufstelle möglich.

 

Herr von Oettingen bedankte sich für die vielseitige Arbeit der Flüchtlingssozialarbeiter. Die vorgelegte Aufarbeitung der Tätigkeiten sehe er allerdings nicht als Konzept an, eher als Aufarbeitung.

 

Herr Nijenhof stellte klar, dass ein Integrationskonzept nicht für die Flüchtlings-sozialarbeit erstellt werden müsse, sondern für die betroffenen Menschen. Das grundlegende Ziel eines Konzeptes müsse sein, dass die Menschen die Sozialarbeit irgendwann nicht mehr benötigen werden. Bei der Erstellung sollten allerdings alle beteiligten Institutionen mit einbezogen werden.

 

Frau Birgin begrüßte ein schriftliches Integrationskonzept ausdrücklich. Sie stimme allerdings Herrn Nijenhof zu. Dem vorgelegten Bericht fehle ein roter Faden. Um ein Konzept zu entwickeln sei es notwendig, alle beteiligten Institutionen einzubinden. Frau Birgin vermisse besonders genaue Zahlen um bestimmte Thesen zu unterstützen und dass nicht aufgezeigt werde, in welche Richtung die Entwicklung gehen solle.

 

Herr J. Braun stimmte den Äußerungen von Frau Alker und Herrn Nijenhof teilweise zu. Er vermisse das grundsätzliche Konzept und könne mit dem vorgelegten, zu lapidar und ohne unterstützende Zahlen verfassten Bericht nicht arbeiten.

 

Herr Borrmann erklärte, dass das vorgelegte Konzept nicht mit den Kooperationspartnern abgestimmt wurde. Trotz dessen erfolge natürlich eine gute und enge Zusammenarbeit mit z.B. dem Mehrgenerationenhaus, Nachbarschaftstreff, Diakonie, Caritas und der Kolpingsfamilie. Statistiken haben seiner Ansicht nach im konzeptionellen Bereich keine Bedeutung. Schlussendlich können die Flüchtlinge zu nichts gezwungen werden.

 

Frau Fronia verdeutlichte, dass inhaltliche Fehler des vorgelegten Konzeptes durch Beteiligung der Kooperationspartner hätten vermieden werden können.

 

Herr Meyer bat darum, in der Neuerarbeitung des Konzeptes zu berücksichtigen, dass durch die sinkenden Zuweisungen freie Kapazitäten bei den Flüchtlingssozialarbeitern entstehen werden. Dies könne Synergieeffekte bei anderen Institutionen bewirken.

 

Frau Wieker erklärte, dass der vorliegende Bericht überhaupt kein abschließendes Konzept sein könne, da er nicht von allen beteiligten Akteuren niedergeschrieben wurde. In Burgdorf würden zudem laut Einwohnermeldeamt an die 2.500 Menschen mit Flüchtlingshintergrund wohnen, erwähnt werden im Konzept lediglich 636 Geflüchtete. Dazu kommen außerdem an die 1.000 Personen aus Osteuropa. Grundlegende Themen aus den Bereichen Schulen und Sprachförderung seien zu gering oder gar nicht berücksichtigt.

 

Sodann entspann sich eine intensive Diskussion zur weiteren Vorgehensweise. Zum Abschluss der Diskussion brachte Herr Nijenhof einen Antrag ein: „Das Integrationskonzept wird unter Federführung des Arbeitskreises Integration und unter Hinzuziehung der Kooperationspartner neu erarbeitet. Eine erneute Beratung im Ausschuss für Soziales, Integration und Prävention soll nach Möglichkeit in der nächsten Sitzung erfolgen“ und bat um Abstimmung oder Sitzungsunter-brechung.

 

Frau Fronia, Frau Wieker und Frau Alker befürworteten ebenfalls eine Sitzungsunterbrechung.

 

Daraufhin unterbrach Herr Knauer die Sitzung um 18.20 Uhr und die anwesenden Mitglieder zogen sich zu einer Beratung zurück.

 

Um 18:40 Uhr wurde die Sitzung durch Herrn Knauer wiedereröffnet und dargestellt, dass die verschiedenen Meinungen nicht weit auseinanderlägen. Sodann ließ er über den von Herrn Nijenhof formulierten Antrag abstimmen.