Beschluss: zur Kenntnis genommen

Herr Adams von der Ingenieurgesellschaft SHP (Hannover) stellt sich vor und berichtet, dass seitens der SHP schon diverse Projekte für die Stadt Burgdorf begleitet wurden. Nunmehr möchte er über den „Masterplan Mobilität 2030/35“ informieren. Früher nannte man diesen „Verkehrsentwicklungsplan“. Das Aufgabengebiet umfasst den Straßenentwurf, die Verkehrsplanung und die Verkehrssteuerung. In einem solchen Masterplan sollen u.a. die Mobilitätskultur oder die sinnvolle Ergänzung des Straßennetzes beleuchtet werden. Im Focus stehen dabei die Verkehrsvermeidung, Verkehrsverlagerung und die verträgliche Gestaltung. Als Grundlage dienen Verkehrszählungen, um damit diverse Szenarien bewerten zu können.

 

Herr Adams stellt eine Straße aus Bad Rothenfelde mit einem kurzen Film in seiner Präsentation vor. Diese wurde erfolgreich als Begegnungszone umgestaltet.

 

Herr Baxmann teilt mit, dass in dem Kurzfilm kein Liefer- und Busverkehr zu sehen ist. Ein solcher Verkehr ist jedoch in der Marktstraße einzuplanen. Herr Adams antwortet, dass man auch in Bad Rothenfelde in Bezug auf die Geschwindigkeiten und die Aufteilung des Straßenraumes Sorgen hatte. Diese wurden aber nicht bestätigt. Ob diese Maßnahme allerdings passend für die Marktstraße ist, müsste geprüft werden. Auch das Thema Parken und Liefern wurde in Bad Rothenfelde thematisiert. Nach einer Beobachtungsphase wurden diese Bereiche mittels Bänken geschützt. Durch die farblichen Pflasterungen wird die Wirkung in Bezug auf die Querungsmöglichkeiten und die Geschwindigkeit unterstützt.

 

Herr Morich findet den Umbau dort sehr gelungen und erkundigt sich, ob es für diesen Umbau Zuschüsse gegeben hat. Dies bejaht Herr Adams.

 

Herr Arand fragt nach, ob es sich dort um eine Haupteinkaufsstraße handelt. Herr Adams antwortet, dass es dort zwar Geschäfte gibt, die Straße ist jedoch nicht mit der Marktstraße in Burgdorf zu vergleichen. Er ergänzt, dass es nur ein Beispiel für einen gelungenen Umbau ist, welcher aber nicht zwingend auf die Marktstraße übertragbar ist.

 

Herr Adams informiert, dass aus Verwaltung und Gutachter ein Projektteam gebildet wird. Dieses muss im Beteiligungsverfahren tätig werden, welches auch die Bürgerbeteiligung umfasst. Ein reger Austausch zwischen den Beteiligten ist zwingend erforderlich.

 

Herr Adams erläutert, dass er mit seiner Präsentation einen Überblick geben möchte, der aufzeigt, wie ein Masterplan aussehen könnte. Seine Präsentation ist dem Protokoll als Anlage 1 beigefügt.

 

Herr Dr. Kaever teilt mit, dass es der Wunsch ist, den Verkehr zu verringern und zu verlagern. Aber er sieht den langen Zeitraum von 10-15 Jahren als kritisch. Herr Adams antwortet, dass der Masterplan zur Weichenstellung dient. Es gibt jedoch auch Produkte daraus, die kurzfristig umsetzbar sind. Der Zeitrahmen für die Erstellung beträgt 1-2 Jahre. Die Maßnahmen sollen dann nach und nach umgesetzt werden.

 

Frau Frick ist der Meinung, dass ein solcher Plan, gerade auch im Hinblick auf die Zukunft der Hochbrücke und die sich daraus ergebenden Verkehrsflüsse, sinnvoll ist.

 

Herr Arand erkundigt sich nach der Zeitplanung. Er fragt sich, ob man nach anfänglicher Datensammlung nach 1-2 Jahren die ersten Entwürfe zum Masterplan erhält. Dies verneint Herr Adams. Die Ergebnisse der Datensammlung können zwischendurch bekanntgegeben werden. Es ist angedacht, den kompletten Plan in 1-2 Jahren fertigzustellen. Das große Ziel ist es, alles insgesamt zu betrachten und nicht stückchenweise.

 

Herr Plaß erkundigt sich nach der Vorgehensweise. Herr Adams berichtet, dass man sich zunächst einigen muss, ob ein solches Gesamtprojekt gewünscht wird. Wenn dies der Fall ist, würde SHP ein Angebot abgeben. Er weist jedoch darauf hin, dass ein solches Projekt auch Geld kostet und man mit einem Betrag im sechsstelligen Bereich rechnen muss. Allerdings stecken auch 1-2 Jahre Bearbeitungsdauer in dem Projekt.

 

Herr Morich lobt den Bericht von Herrn Adams. Langfristig gesehen kann man die Stadt aufwerten, was eine Qualitätsverbesserung für Burgdorf bedeutet.

 

Herr Kirstein findet, dass es sich um ein wichtiges Thema handelt. Mit einem Masterplan können Ideen aufgezeigt werden. Man muss jedoch berücksichtigen, dass nicht nur die Erstellung eines solchen Planes Geld kostet, sondern auch die spätere Umsetzung der Maßnahmen daraus. Er befürwortet die Erstellung eines Masterplans.

 

Herr Arand erkundigt sich, ab wann in etwa mit einer tatsächlichen Umsetzung von Handlungsempfehlungen zu rechnen ist. Herr Adams erläutert, dass in den Wintermonaten eine Verkehrserhebung nicht sinnvoll ist. Das sollte frühestens ab März eines Jahres erfolgen, da jeder Verkehrsbereich zu betrachten ist. Diese Ergebnisse würden dann voraussichtlich im Sommer vorliegen. Aus den Analysen kann man dann erste Schlüsse ziehen, um daraus Handlungsempfehlungen erstellen zu können. Aber das eigentliche Ziel ist das Gesamtkonzept und das kann man nicht konkret in Zeit fassen. Es kommt auch stark auf den Beteiligungsprozess an, welcher ein wichtiger Zeitfaktor ist.

 

Weiterhin fragt Herr Arand, wie die Burgdorfer Bürger eingebunden werden. Herr Adams berichtet, dass die Analyseergebnisse zum Beispiel in einer Informationsveranstaltung den Bürgern mitgeteilt werden können. Ein wichtiger Punkt dabei ist, dass die Bürger Mängelbereiche aufzeigen sollen, die dann in die Analyse einfließen können.

 

Herr Baxmann erinnert an den Stadtstraßenumbau 2009/2010, wo auch eine Bürgerbeteiligung erfolgt ist. Ein solcher Prozess dauert seine Zeit, vielleicht sogar Jahre. Die Frage ist aber, ob man eine einheitliche Meinung damit erzielt. Seiner Meinung nach wird es wahrscheinlich ein Mehrheitsbeschluss.

 

 

Herr Dralle möchte wissen, inwiefern Straßensanierungen, wie z. B. jetzt die Immenser Straße, oder die Neuerschließung von Baugebieten die Erstellung des Masterplans stören können. Herr Adams erläutert, dass man sich den Verkehr im Rahmen der Analyse anguckt. Während einer Baumaßnahme macht dies jedoch keinen Sinn. Dann muss man die Analyse zurückstellen oder mit geschätzten Werten arbeiten. Eine Rücksprache mit der Verwaltung ist dann zwingend erforderlich.

 

Herr Dr. Kaever verweist auf die Marktstraße. Dort ist die Tempo-20-Zone nicht erfolgreich, es kommt immer wieder zu Problemen. Hier muss kurzfristig etwas passieren, damit der Durchgangsverkehr nicht mehr dort fährt. Herr Adams teilt mit, dass die vorgeschlagenen Maßnahmen nicht als Gesamtheit zu einem späteren Zeitpunkt umgesetzt werden sollen. Es soll eine Planungskultur festgelegt werden, die aber für die nächsten Jahre dauerhaft umsetzbar ist. Es handelt sich um eine Mobilitätsplanung für die Zukunft.

 

Herr Morich schlägt vor, dass man sich die Umbaumaßnahmen in den anderen Städten vor Ort anguckt, damit man einen besseren Eindruck gewinnt.

 

Herr Plaß findet, dass das Thema in den folgenden Sitzungen weiter besprochen werden sollte, um dann konkret zu entscheiden, wie es weiter gehen soll. Herr Baxmann weist darauf hin, dass ein solcher Masterplan dann auch in den Haushaltsberatungen berücksichtigt werden muss, um Mittel einzustellen. Herr Plaß teilt mit, dass man zunächst ein Angebot für die Erstellung eines Masterplans einholen muss, um eine konkrete Vorstellung zur Höhe der Kosten zu bekommen.