Beschluss: festgestellt/genehmigt/abgearbeitet

Frau Benz und Frau Walther von Drees & Sommer stellten mithilfe einer Präsentation die Nutzerbedarfserfassung der Rudolf-Bembenneck-Gesamtschule (RBG) vor (siehe Anlage). Sie wiesen darauf hin, dass eine Drei-Feld-Sporthalle aus den Erfahrungen der besichtigten Schulen zu klein sei und rieten daher, eine Vier-Feld-Sporthalle anzustreben. Weiterhin wurde angeregt darüber nachzudenken, die acht allgemeinen Unterrichtsräume (AUR) für die Sekundarstufe II mit je 64 qm in kleinere Räume aufzuteilen. Beispielsweise wären vier AUR á 64 qm und acht AUR á 32 qm denkbar. Aufgrund des Kurssystems und des Klassenteilers in der Sekundarstufe II werde es keine Klasse mit 30 Schülerinnen und Schülern geben.

 

Herr Fischer teilte den Anwesenden die nächsten Schritte zum Schulneubau mit. Aktuell würden die Rahmenbedingungen für die Aufgaben des Projektentwicklers erarbeitet, sodass die europaweite Ausschreibung im April/Mai 2019 veröffentlicht werden könne. Der Projektentwickler sollte bis zum Herbst 2019 gefunden sein. Der Projektentwickler sei auch für die Erstellung der funktionalen Leistungsbeschreibung, das Baucontrolling und als Berater verantwortlich. Er prüfe u. a., ob der Totalunternehmer das Bestellte aus der Leistungsbeschreibung liefert. Die Erstellung der funktionalen Leistungsbeschreibung werde alleine schon gut ein halbes Jahr benötigen. Erst danach könne die Stadt Burgdorf den Totalunternehmer ausschreiben und beauftragen. Zusätzlich seien noch weitere Gutachten zu prüfen, so Herr Fischer abschließend.  

 

Herr Eggers bedankte sich bei Frau Benz und Frau Walther für den Vortrag und fragte nach, ob im Zuge der Nutzerbedarfserfassung auch Themen wie energieeffizientes Bauen und Kühlen angesprochen wurden. Frau Walther verneinte, teilte aber mit, dass es ein Thema bei den Bereisungen der Schulen war.

 

Herr Nijenhof fragte, ob elektrische Anlagen zur Selbstversorgung wie Photovoltaik- und Solaranlagen gut funktionieren würden. Frau Walther teilte mit, dass es gut funktionieren würde, insbesondere auf den Dachflächen des Gebäudes.

 

Herr Köneke fragte, ob das Unternehmen Drees & Sommer auch die Planung übernehmen könnte. Frau Walther teilte mit, dass Drees & Sommer kein Planungs- bzw. Architektenbüro sei. Sie seien ein Beratungsunternehmen für den Bau- und Immobiliensektor.  

 

Herr Kasiyanov regte für den Schulneubau eine ökologische Bauweise an. Frau Walther teilte mit, dass die Bauweisen und die Funktionen über die funktionale Leistungsbeschreibung erfolgen werden.

 

Herr Paul bedankte sich bei Frau Benz und Frau Walther für die Vorstellung der Nutzerbedarfserfassung und dass dabei auch die Gesamtbruttofläche beachtet und nicht überschritten wurde. Er sei der Ansicht, dass die Diskussion über eine Vier-Feld-Sporthalle geführt werden sollte, da ein qualifizierter Sportunterricht enorm wichtig sei. Zudem würden sich die Burgdorfer Sportvereine auch darüber freuen, wenn mehr Hallenzeiten zur Verfügung stehen würden.

 

Herr Köneke fragte, was mit dem Begriff „Zweiertoiletten“ gemeint sei. Frau van Waveren-Matschke teilte dazu mit, dass im Zuge der Bereisung der Schulen festgestellt wurde, dass die Schüler verantwortungsvoller mit den Toiletten umgehen würden, wenn sie eine "eigene" Toilette hätten. Es handele sich hierbei um die Jahrgangstoiletten, die jeder Jahrgang im Cluster innehabe. Es sei je ein Toilettenraum für Jungen und Mädchen vorgesehen.

 

Herr Braun fragte, wie die Lehrerlounge bzw. das Lehrercafé aussehen werde. Frau Walther führte aus, dass die Lounge u. a. mit Stehtischen, Ecksofa und einer kleinen Teeküche ausgestattet sein könnte. Es soll ein Ort sein, an dem Kommunikation stattfinden solle. In den Jahrgangsstationen sollte die Arbeit der Lehrkräfte vollzogen werden, also Tätigkeiten, die Konzentration erfordern.

 

Frau Gersemann bedankte sich bei Frau Benz und Frau Walther für die Vorstellung der Nutzerbedarfserfassung. Sie sei der Meinung, dass die Jahrgangsstationen einen hohen Mehrwert für alle am Schulleben Beteiligten bieten würden. Die Schüler- und Lehrerkommunikation sei für jedwede Angelegenheit essentiell und werde aufgrund der kurzen und schnellen Kommunikationswege für die Beteiligten besser. Es sei zudem pädagogisch wertvoll, wenn die Lehrkräfte beim Jahrgang angesiedelt werden. Sie erinnerte an den Anstieg der Schülerzahlen und verwies auf die Geburtenstatistik der Region Hannover. Von 2011 bis 2017 sei die Geburtenrate in Burgdorf von 200 auf 309 gestiegen. Die Gesamtschülerzahl sei vom Schuljahr 2017/2018 zum Schuljahr 2018/2019 um 138 Schülerinnen und Schüler (SuS) gestiegen. Dabei entfielen 41 SuS auf den Primarbereich, 76 SuS auf den Sekundarbereich I und 21 SuS auf den Sekundarbereich II. Weiter führte sie aus, dass Schule sich zu einem Lebensort für Schüler und Lehrkräfte entwickelt habe. Die Schüler und Lehrkräfte seien heutzutage 70 bis 80% in der Schule tätig (Anwesenheit der SuS in den Klassenräumen).

 

Herr Köneke vermutete und wies darauf hin, dass mit der vorliegenden Nutzerbedarfserfassung und den Änderungsmöglichkeiten, insbesondere die Sekundarstufe II betreffend, tote Räume/ungenutzte Flächen entstehen werden. Frau Walther teilte mit, dass die Entwürfe aufzeigen, ob ungenutzte Flächen entstehen bzw. vorhanden seien.

 

Herr Pollehn bat Frau Benz und Frau Walther zur gedanklichen Verfestigung, das Konzept der Bereiche Konzentration und Kommunikation vorzustellen. Frau Benz und Frau Walther führten aus, dass die Lehrkräfte heutzutage bis zu 11 oder gar 12 Stunden in der Schule seien. Zur Vorbereitung und Nachbereitung des Unterrichts oder um Schülergespräche zu führen und vieles mehr. In einem Lehrerzimmer sei mit 120 Lehrkräften keine gute Unterrichtsvorbereitung möglich, da u. a. die Lautstärke viel zu hoch sei. Zudem leide die Gesundheit der Lehrkräfte mitunter stark bei einem großen Lehrerzimmer. Mit der Unterteilung in Kommunikations- und Konzentrationsbereiche werde eine Möglichkeit geschaffen, in einem Arbeitsbereich in Ruhe konzentriert arbeiten zu können und im Kommunikationsbereich sich mit anderen Lehrkräften zu treffen, um sich austauschen – ohne dabei andere Lehrkräfte bei der Unterrichtsvorbereitung zu stören.

 

Herr Dreeskornfeld fragte, ob bei der Bereisung eine Schule dabei gewesen sei, die nah an den Vorstellungen der RBG dran war. Frau van Waveren-Matschke teilte mit, dass keine Schule dabei war, die einhundertprozentig gepasst hätte. Lediglich die „Neue Schule“ in Wolfsburg hat viele gute Beispiele, u. a. eine tolle Atmosphäre, helle Cluster, offene Lernbereiche. Von dort wurden viele Ideen und Anregungen mitgenommen. Grundsätzlich sei festzuhalten, dass die Bereisung der Schulen vielmehr die negativen Erlebnisse anderer Schulen aufgezeigt habe. Beispielweise, dass ein Passivhausstandard für einen Schulbau ungeeignet sei.

 

Herr Eggers fragte, ob die Schule Abstriche bei der Bedarfsermittlung machen musste. Frau van Waveren-Matschke teilte mit, dass Abstriche vorhanden waren. Sie sei aber zufrieden, was die aktuell geplanten Rahmenbedingungen betreffe, denn diese seien nach Bedarf und Funktionen der Nutzer aufgenommen worden.

 

Herr Gottschalk bedankte sich bei Frau Benz und Frau Walther für die Vorstellung der Nutzerbedarfserfassung. Er erkundigte sich, ob Doppelnutzungen bzw. eine Zusammenlegung von Bereichen geprüft wurde. Frau Walther teilte mit, dass über den Entwurf Doppelnutzungen bzw. multifunktionale Nutzungen aufgezeigt werden.

 

Herr Pollehn fragte nach den weiteren Schritten betreffend den Neubau. Herr Fischer verdeutlichte, dass alle Planungen des Neubaus parallel mit dem Aufbau/Aufwachsen der Schule (u. a. Interim) laufen. Aktuell stehe die Ausschreibung des Projektsteuerers an, danach könne die Vergabe an einen Totalunternehmer erfolgen. Weiter seien die Bereiche Verkehr, Lärm und Umwelt weitergehend zu prüfen. Aktuell laufen zusätzlich Gespräche mit der Region Hannover hinsichtlich der Ansiedlung der Schule am Wasserwerk. Weitere Gutachten für Energie und Wärme seien angestoßen.

 

Herr Braun bedankte sich ebenfalls für die Vorstellung der Nutzerbedarfserfassung und fragte, wie der Stand zur Herrichtung der Prinzhornschule sei. Herr Lahmann berichtete, dass die Umbaumaßnahmen in den Osterferien 2019 beginnen würden. In den Sommerferien 2019 würden dann die letzten Umbaumaßnahmen durchgeführt, sodass die Jahrgänge 8 und 9 ab dem Schuljahr 2019/2020 dort untergebracht werden könnten. Für den Jahrgang 10 gebe es eine Modullösung auf dem Grundstück der RBG. Diese Maßnahme solle in den Osterferien 2020 umgesetzt werden, sodass die Module für die Beschulung zu Beginn des Schuljahres 2020/21 zur Verfügung stehen würden.