Beschluss: vertagt

Beschluss:

 

Der Antrag zur Einrichtung einer saisonalen Fußgängerzone in der Marktstraße wird in eine der nächsten Ausschusssitzungen vertagt.

 


Frau Frick teilt mit, dass in ihrer Fraktion der Antrag erst in der nächsten Woche besprochen wird. Daher schlägt sie vor, den Antrag zu vertagen.

 

Herr Baxmann berichtet, dass sich die Verwaltung bereits Gedanken gemacht hat, die vorgestellt werden sollen. Das dient auch den Fraktionen für die weitere Diskussion.

 

Herr Herbst erläutert, dass die Einrichtung einer Fußgängerzone bereits thematisiert wurde. Die damalige Präsentation wurde aktualisiert und wird von Frau Frommelt vorgetragen (Anlage 1 zum Protokoll).

 

Frau Frommelt teilt mit, dass die Umgehungsstraße 2010 fertiggestellt wurde. In dem Zuge wurde der Stadtstraßenumbau beschlossen, wie er sich heute darstellt. Bereits Ende 2016 wurden in einer Einwohnerversammlung verschiedene Varianten vorgestellt, mit dem Ziel, die Verkehrszahlen weiter zu reduzieren.

 

Frau Frommelt sagt, dass die damalige Variante 3d zum aktuellen Antrag passt und geht auf die Vor- und Nachteile dieser Variante ein. Zu bedenken gibt sie, dass die Einbahnstraßen, die an die Marktstraße grenzen, beachtet werden müssen. Diese sollten durch eine Fußgängerzone nicht zu Sackgassen werden.

Wichtig ist zudem, dass weiterhin der Busverkehr durch die Marktstraße fahren muss. Dies könnte man durch Poller, ähnlich wie in der Moorstraße, gewährleisten. Auch Liefer- und Anliegerverkehr müssen zu bestimmen Zeiten ermöglicht werden.

 

Problematisch sieht Frau Frommelt die saisonale Beschränkung. Es kommt zur Verunsicherung der motorisierten Verkehrsteilnehmer. Verkehrswidriges Einfahren in die Fußgängerzone, im Schatten der Busse, ist nicht auszuschließen.

 

Herr Morich findet, dass man eine Fußgängerzone versuchsweise einrichten sollte. Nur so kann man feststellen, ob die Einrichtung sinnvoll ist. Seiner Meinung nach wird der Einzelhandel sein Umsatzniveau halten.

 

Herr Apel warnt eindringlich vor der Einrichtung einer Fußgängerzone. Auch von einem Versuch rät er dringend ab. Die Verbraucher gewöhnen sich schnell an die neue Situation und kommen dann nicht wieder zurück.

 

Herr Baxmann schlägt vor, dass man alle Vor- und Nachteile betrachten sollte und sich daraus eine Meinung bildet.

 

Frau Frommelt berichtet vom Ergebnis der damaligen Einwohnerversammlung. Es wurde vereinbart, dass kein Umbau stattfinden sollte. Auch an der Verkehrslenkung sollte nichts geändert werden. Gewünscht wurden sichere Querungsmöglichkeiten, die in Form von Fußgängerüberwegen inzwischen auch geschaffen wurden.

 

Herr Apel teilt mit, dass an einer Einwohnerversammlung in der Regel die betroffenen Anlieger sowie die Geschäftsleute teilnehmen. Anlieger der Marktstraße benötigen aber kein Auto, um in die Nähe der Geschäfte zu kommen. Man sollte aber auch die Wünsche der Einwohner aus den Ortsteilen bedenken. Diese kommen meist mit dem Auto in die Innenstadt und möchten auch möglichst dicht an den Geschäften parken.

Er ist der Ansicht, dass eine lebendige Innenstadt mit einer Fußgängerzone in Burgdorf nicht möglich ist. Eine Einkaufsstadt ohne Autos gibt es nicht.

 

Herr Morich kann sich dieser Meinung nicht anschließen. Er befürwortet den Versuch und auch die Bürger würden dies seiner Ansicht nach begrüßen.

 

Herr Scholz stellt über das Protokoll als Anlage 2 ein Diskussionspapier zur Verfügung, welches er anhand einer IHK-Studie erstellt hat. Dabei hat er die Erfolgsfaktoren der IHK auf Burgdorf angewendet. Problematisch für Burgdorf ist, dass sich die Stadt Hannover, das A2-Center und auch Celle in der Umgebung befinden. In Burgdorf gibt es ausreichend Parkplätze, allerdings spielt es eine Rolle, wo sich die Parkmöglichkeiten befinden.

 

Mit dem Einzelhandel hat ein Gespräch stattgefunden. Dort wurde auch der Vorschlag zur saisonalen Fußgängerzone diskutiert, mit dem Ergebnis, dass dieser Vorschlag eher kontraproduktiv ist. Durch den Innenstadtumbau mussten die Geschäfte Umsatzeinbußen hinnehmen. Diese sind noch nicht in allen Geschäften wieder eingeholt. Daher wünschen die Geschäftsleute derzeit keine Veränderung in der Marktstraße.

 

Herr Baxmann fasst zusammen, dass es das Ziel sein muss, die Erreichbarkeit mit der Aufenthaltsqualität in Einklang zu bringen. Bei diesem Thema müssen auch die Einzelhändler gehört und berücksichtigt werden. Ob der Antrag zielführend ist, bleibt fraglich, gerade auch, weil der Busverkehr weiterhin fahren wird.

Zu klären ist ebenfalls, ob man ehrenamtlich über den Zeitraum von 3 Monaten ein entsprechendes Programm betreuen kann. Seiner Meinung nach wird das höchstens an den Wochenenden gelingen.

 

Frau Frick stimmt zu, dass ein solches Vorhaben nur mit der Zustimmung der Einzelhändler und Anlieger gelingen kann. Seit der letzten Einwohnerversammlung 2016 haben schon einige Veränderungen auf der Marktstraße stattgefunden. Dienstleister sind anstatt Einzelhändler in Geschäfte eingezogen. Sie schließt aber auch nicht aus, dass aus der Diskussion heraus noch ganz andere Möglichkeiten entstehen.

 

Die Ausschussmitglieder sind sich darüber einig, dass sich die anwesenden Herren Bleich und Polch direkt zu dem Thema äußern sollen.

 

Herr Polch ist der Meinung, dass die Herren Apel und Scholz schon einige Argumente gegen die Einrichtung einer Fußgängerzone vorgetragen haben. Dem kann er nur zustimmen. An einem „normalen“ Tag möchte der Kunde in der Regel nicht „flanieren“.

 

Herr Bleich findet es gut, dass sich Gedanken über die Zukunft gemacht werden. Die Zeiten sind für den Einzelhandel, gerade durch den Online-Handel, nicht perfekt. Die Einzelhändler haben sich aufgrund des Antrages mit dem Stadtmarketingverein zusammengesetzt. Es werden viele Probleme gesehen, gerade auch von den inhabergeführten Geschäften.

In Bezug auf die Programmgestaltung weist er darauf hin, dass 3 Monate nicht zu leisten sind. Allein für die 6 Aktionstage, die im Jahr geplant werden, ist es schon sehr schwer, ausreichend Akteure zu finden.

Man muss nicht unbedingt eine Fußgängerzone als Veranstaltungsfläche haben. Es gibt auch noch andere Möglichkeiten, wie zum Beispiel den Spittaplatz, den man dafür nutzen kann.

 

Herr Plaß fasst abschließend zusammen, dass das Thema weiter diskutiert werden muss. Er schlägt daher vor, den Antrag entsprechend zu vertagen.

 

Herr Baxmann ergänzt, dass man zu gegebener Zeit ggfs. auch zu einer erneuten Einwohnerversammlung einladen könne.