Ortsbürgermeister Hunze teilte mit, dass den Ortsratsmitgliedern die nicht dem Rat der Stadt angehören, die Vorlage 2007 0117 nicht zugesandt worden sei. Er beklagte, dass dies in letzter Zeit häufiger vorkomme.

 

Herr Dr. Zielonka und Herr Dralle wiesen darauf hin, dass die Vorlage zwar in das Ratsinformationssystem eingestellt gewesen sei, aber die Anlagen dazu fehlten.

 

Herr Beneke stellte die Vorlage vor. Er erklärte, dass der Bedarfsplanungszeitraum von 3 auf 3 2/3 Jahre umgestellt worden sei. Bei einer Berechung auf dieser Grundlage würden 2007 zehn Kindergartenplätze zu wenig angeboten werden können.

Mit einem Baubeginn im neu ausgewiesenen Baugebiet könne frühestens 2008 gerechnet werden. Es könnte dann eventuell nötig werden, Kinder in anderen Kindergärten, z. B. dem Kindergarten in Schillerslage oder am Freibad, anzumelden. Die Statik der leerstehenden Hausmeisterwohnung in der Grundschule werde noch geprüft, um hier nach Möglichkeit Raum zur Betreuung weiterer Kinder zu schaffen. Dies sei der aktuelle Sachstand.

 

Herr Dr. Zielonka stellte fest, dass für das kommende Kindergartenjahr sicher kaum noch Optionen offen stünden. Wie viel Kinder in Otze geboren wurden, könne sicher gesagt, die Zu- und Abwanderungen der nächsten Jahre können jedoch nicht vorausgesagt werden. Rechnerisch sei die Belegung des Kindergartens immer gedeckt gewesen, aber tatsächlich komme es hin und wieder zu Über- oder Unterbelegungen. Nach Möglichkeit sollte bei der Kindergartenbedarfsplanung auf die Wohnort- und Arbeitsplatznähe geachtet und, soweit möglich, sollten nicht zu viele Kindergartenplätze durch ortsfremde Kinder belegt werden. Er verstehe, dass sich dies manchmal nicht vermeiden lasse, aber dennoch sollte dies als Zielsetzung beibehalten werden.

In Zukunft dürfe sich das Betreuungsangebot nicht nur auf Kinder von 3 bis 6 Jahren beziehen. Die Nachfrage nach Betreuung für jüngere Kinder werde weiter wachsen. Hier sollte verstärkt auch das Angebot von Tagesmüttern angenommen werden. Er regte an, evtl. eine Wohneinheit des neuen Baugebietes zu kaufen und diese als Betreuungseinrichtung zu nutzen. Wenn sie nicht mehr gebraucht werde, könne man sie anderweitig nutzen oder verkaufen. Eine Alternative dazu wäre es, die freistehende Hausmeisterwohnung in der Grundschule zu nutzen. Diese Räume könnten, wenn sie der Kindergarten nicht benötige, auch von der Schule genutzt werden.

 

Bürgermeister Baxmann fragte nach, wer die zusätzliche Einrichtung im Baugebiet kaufen solle.

 

Herr Dr. Zielonka erwiderte, dass dies die Stadt oder ein anderer Träger, evtl. die Wirtschaftbetriebe Burgdorf, tun könnten. Es handele sich nur um einen Vorschlag, der weiter ausgearbeitet werden müsse.

 

Ortsbürgermeister Hunze machte deutlich, dass die Vorlage vom Ortsrat zur Kenntnis genommen werde. Seiner Ansicht nach sei die ehem. Hausmeisterwohnung am geeignetsten für das Angebot zusätzlicher Räume. Einen zusätzlichen Kindergarten befürworte er nicht. Dafür sei Otze nicht groß genug. Außerdem sollten die Wirtschaftsbetriebe nicht damit belastet werden. Zunächst sollten die vorhandenen Räumlichkeiten genutzt werden. Es sollten aber auch hin und wieder ortsfremde Kinder aufgenommen werden, denn es könne auch vorkommen, dass Otzer Eltern ihre Kinder in anderen Kindergärten unterbringen möchten.

Die Über- bzw. Unterbelegung der Kindergärten sei kein Verschulden der Stadtverwaltung. Vielmehr sei hierfür der Wegfall der Vorschule verantwortlich, da sich dadurch die Planungssicherheit verschlechtert habe.

 

Herr Dr. Zielonka erklärte, dass er der Verwaltung nicht den Vorwurf mache, dass bei der Planung etwas vergessen worden sei. Der jetzige Bestand sei wichtig und die Priorität sollte auf den Ausbau der Räume in der Schule gelegt werden. Es sollte aber für die Zukunft in alle Richtungen weiter gedacht werden.

 

Ortsbürgermeister Hunze verdeutlichte, dass eine Erweiterung des Kindergartens um einen zweiten Standort derzeit finanziell nicht machbar sei. Hier hätten andere Punkte Vorrang.

 

Herr Dr. Zielonka stellte fest, dass Familien ihren Wohnsitz nicht zuletzt nach dem Angebot von Kindergärten und Schulen im Wohnort auswählten. Hier bestünden in Otze hervorragende Bedingungen, solange die Plätze ausreichten. Auch an die demografische Entwicklung müsse hier in die Zukunft gedacht werden.

 

Bürgermeister Baxmann erklärte, dass sich an der vorhandenen Infrastruktur auch die Preise für Wohnraum und für Wohnbauflächen ausrichten würden. Man könne sich nicht für einen Wohnort mit preisgünstigen Angeboten entscheiden und im Nachhinein Forderungen nach einer Infrastruktur wie in der Kernstadt stellen. Überzogene Anforderungen müssten hier zurückgewiesen werden. Es sollte in solchen Situationen einen Schulterschluss zwischen Ortsrat und Verwaltung geben.