Herr Cassens, Betriebsführer der Purena GmbH, erläuterte ausführlich die Wassergewinnung und die Aufbereitung zu Trinkwasser im Bereich des Wassereinzugsgebietes der Stadt Burgdorf. Der Vortrag befindet sich in der Anlage zum Protokoll.

Herr Fleischmann stellte fest, dass der Vortrag beunruhigende Ergebnisse zum Inhalt gehabt habe. Der Zustand des Trinkwassers, so Herr Fleischmann, beruhe auf dem Einsatz der Pflanzenschutzmittel in der Landwirtschaft. So sei an einer der von Herrn Cassens dargestellten Messstellen eine Verdoppelung des Nitratwertes festzustellen. Grundsätzlich sei nicht hinnehmbar, dass das Wasser durch die Landwirtschaft verunreinigt werde. Für die damit erhöhten Aufbereitungskosten werde jedoch nicht der Verursacher, sondern der Verbraucher herangezogen. Der Purena machte Herr Fleischmann den Vorwurf, dass es für den Bereich der Stadt Burgdorf nur vier Vorfeldmessstellen gebe und diese ausschließlich im Bereich des ehemaligen Übungsplatzes der Bahnpolizei lägen. Zudem stelle sich die Frage, warum in Burgdorf keine Trinkwasserschutzzonen ausgewiesen würden.

Herr Nijenhof entgegnete hierauf, dass die an den Förderbrunnen gemessenen Werte weit entfernt von den genannten Grenzwerten lägen und das Grundwasser derzeit von guter Qualität sei. Die Lage der Meßstellen ergebe sich aus der Fließrichtung des Grundwassers zu den Förderbrunnen. Hinter den Förderbrunnen machten diese keinen Sinn mehr.

Herr Rheinhardt stellte klar, dass die zunehmende Verunreinigung des Rohwassers nicht schön geredet werden dürfe. Das gewonnene Trinkwasser sei jedoch sauber und daher sei es unzulässig, die aus dem Wasser resultierende Gefahr aufzubauschen und somit bei den Verbrauchern unbegründete Ängste zu erzeugen.

Herr Meyer erinnerte daran, dass im Boden bereits Stickstoffe auf natürlicher Basis vorkämen.

Frau Wichmann lobte den Vortrag und regte an, die Informationen über die Wasserqualität an die Kundenhaushalte weiterzugeben. Dies gelte ebenso für die Informationen über mögliche Verunreinigungen durch hausinterne Leitungen.

Herr Cassens verwies auf den entsprechenden Flyer der Stadtwerke.

 

Die Einrichtung von Trinkwasserschutzzonen, so Herr Cassens, seien finanziell für den Bürger nicht tragbar. Man sei bemüht die Beeinträchtigung im Konsens mit den Verursachern möglichst klein zu halten. So werde in Gewerbegebieten keine Versickerung zugelassen. Die Purena werde auch grundsätzlich in jedem B-Planverfahren beteiligt.

Herr Fleischmann widersprach auf das Heftigste den Ausführungen der anderen Ausschussmitglieder. Aufgrund seiner damit verbundenen sprachlichen und inhaltlichen Eskalation entzog Herr Dr. Kaever Herrn Fleischmann das Wort und verwies darauf, dass es jedem Ausschussmitglied gestattet sei, nur zweimal zu einem Tagesordnungspunkt für eine Gesamtdauer von 5 Minuten zu sprechen.