Herr Koch stellt die Kanalkatastersoftware BaSYS anhand einer Präsentation vor. In diesem Programm ist der gesamte öffentliche Kanalbestand erfasst. Insgesamt handelt es sich um rund 213 km Kanalleitungen. Sofern eine Bestanderserfassung sowie eine Zustandsbewertung erfolgt ist, kann man eine Sanierungsplanung mit dem Programm aufstellen. Anhand eines Kurzfilmes und Fotos erläutert er die Kanaluntersuchungen, die für die Zustandserfassung durchgeführt werden.

Festgestellte Schäden werden in Schadensklassen eingeordnet. Schadensklasse 0 bedeutet „schadensfrei“ und die Zuordnung in Schadensklasse 5 bedeutet „umgehender Handlungsbedarf“. Bei der Schadensbehebung unterscheidet man in Reparatur, Renovierung und Erneuerung.

 

Die Ausschussmitglieder interessiert, ob es einen Sanierungsstau bzw. –bedarf gibt und mit welchen Kosten zu rechnen ist.

Herr Herbst antwortet, dass in drei Bereiche unterschieden wird. Zum einen gibt es die kompletten Kanalerneuerungen, wie z. B. in der Immenser Straße und im Wächterstieg. Bei dieser Variante wird meist auch ein vollständiger Straßenausbau durchgeführt. Dann gibt es die Möglichkeit des Liner-Verfahrens. Für dieses Renovierungsverfahren sind 2017 Ausgaben in Höhe von ca. 150.000 € angefallen. Bei der dritten Variante handelt es sich um die kleinen Schäden, für die jährlich etwa 50.000 bis 100.000 € eingeplant werden.

 

Herr Baxmann erkundigt sich, wie die Abschreibungen im Verhältnis zur technischen Nutzungsdauer stehen und ob sich dies finanziell ausgleicht.

 

Antwort über Protokoll:

Sowie die Zahlen vorliegen, wird dazu eine gesonderte Mitteilungsvorlage erstellt.

 

Herr Arand weist auf die Mischwasserkanäle hin. Diese bergen das Risiko der Überflutung bei Starkregenereignissen. Er fragt nach, wo die Risikostellen im Stadtgebiet sind. Herr Koch erklärt, dass die Immenser Straße ein solcher Problempunkt ist und dies mit der Erneuerung behoben wird. Zur hydraulischen Berechnung gibt es einen Generalentwässerungsplan.

 

Herr Kirstein berichtet, dass die extremen Regenereignisse zunehmen. Herr Koch antwortet, dass die Daten des Deutschen Wetterdienstes diese Entwicklung nicht bestätigen.

Herr Dr. Kaever ergänzt, dass der Wert im Mittel anscheinend gleich bleibt, die extremen Fälle jedoch häufiger vorkommen.

 

Herr Koch erläutert, dass die Feststellung des Generalentwässerungsplanes von 1997 für die Straße Vor dem Celler Tor überprüft wurde. Es wurde festgestellt, dass die Werte eher gesunken als gestiegen sind.

 

Herr Herbst weist darauf hin, dass Vorgaben und Richtlinien beim Bau von Kanälen zu beachten sind. Man kann nicht ohne weiteres einen Kanal überdimensionieren, das bedarf einer Begründung. Sonst lässt es sich auch nicht den Anliegern vermitteln, die in der Regel an den Kosten für eine Kanalerneuerung über Beiträge beteiligt werden.

 

Herr Plaß bedankt sich bei Herrn Koch für den Überblick über das Kanalkataster.