Frau Fronia vom Diakonieverband Hannover-Land und Frau Reese als Teamleiterin der Arbeitsvermittlung von ALG II - Empfängern des Jobcenters Burgdorf stellten sich kurz den Mitgliedern des Ausschusses für Soziales, Integration und Prävention vor.

 

Frau Fronia führte aus, wie die Integration von Flüchtlingen, größtenteils ohne Deutschkenntnisse, in den Arbeitsmarkt stattfinde. Hervorzuheben sei, dass dies nur Hand in Hand gemeinschaftlich mit der Diakonie, dem Nachbarschaftstreff, dem Mehrgenerationenhaus, der Verwaltung, den Sozialarbeitern, der Agentur für Arbeit und vielen Ehrenamtlichen geschehen könne. Seit 2015 wurden der Stadt Burgdorf bereits 641 Flüchtlinge zugewiesen (als Anlage 1 beigefügt und die betreffenden Herkunftsländer auf dem Standbild gelb markiert). In großer Anzahl konnten Ausbildungs- und Arbeitsverhältnisse, Stellen im Bundesfreiwilligendienst sowie Einstiegsqualifikationen und Sprachkurse vermittelt werden. Anhand eines Schaubildes (als Anlage 2 beigefügt) ging Frau Fronia auf verschiedene Statistiken in Bezug auf die Integration in den Arbeitsmarkt ein. Zahlen bezüglich der Einwohner mit Migrationshintergrund in Burgdorf, Anzahl der Flüchtlinge, der Herkunftsländer sowie der vermittelten Arbeitsmaßnahmen wurden erläutert. So leben in Burgdorf derzeit 3.053 Personen mit Migrationshintergrund.  

 

Frau Reese machte deutlich, dass gerade der Erwerb der sprachlichen Grundlagen länger als ein Jahr an Zeit benötige, um die Flüchtlinge für den Arbeitsmarkt vermittelbar zu machen. Es sei nicht ausreichend, im Heimatland eine Schule besucht oder einen Beruf ausgeübt zu haben. Natürlich werde aber versucht, in der Heimat erlangte Abschlüsse anzuerkennen. Weiterhin werde z.B. durch die Übernahme von Fahrtkosten, Vermittlung von Probearbeiten und anderen Möglichkeiten versucht, die Flüchtlinge näher an den Arbeitsmarkt heranzubringen. Das langfristige Ziel sei es, durch Sprachkurse und Qualifizierungsangebote eine dauerhafte Arbeitsaufnahme zu erreichen. Positiv seien die kurzen Wege zwischen den beteiligten Organisationen und Personen.

 

Frau Fronia erklärte, dass die in der Heimat erlangten Ausbildungsqualifikationen nicht mit den in Deutschland zu erreichenden Kenntnissen vergleichbar seien. Oft mache sich bei den Flüchtlingen daher zunächst Ernüchterung bemerkbar. Daher sei ein Einstieg in den Arbeitsmarkt vor Ende eines erfolgreich abgeschlossenen Integrations- oder Sprachkurses nicht zu empfehlen. Es sei wichtig, langfristig in die Sprache zu investieren und die duale Ausbildung zu flexibilisieren.

 

Herr Meyer und Herr J. Braun gingen auf die von Frau Fronia vorgetragenen Statistiken ein. Sie baten darum, über das Protokoll zu klären, wie die Zahl der 34 Burgdorfer Einwohner aus ungeklärten Ländern zustande komme.

 

Antwort über das Protokoll:  

Bei Anmeldungen von Personen im Einwohnermeldeamt werden zur Eingabe der Daten die aktuellen Ausweisdokumente vorgelegt. Sofern seitens der Region Hannover im Feld „Staatsangehörigkeit“ der Vermerk „ungeklärt“ eingetragen wird, ist dieser Hinweis auch in das Einwohnermeldeprogramm zu übernehmen. Häufig ist dies bei zuziehenden Flüchtlingen der Fall. Nachträgliche Änderungen werden durch die Region Hannover übermittelt.

 

Auf Nachfrage von Herrn Nijenhof stellte Frau Reese kurz die u.a. vom Jobcenter Region Hannover geförderte Jugendwerkstatt Burgdorf vor. Die Auslastung der dort verfügbaren Plätze sei derzeit sehr hoch und die Nachfrage steige stetig.

 

Herr J. Braun merkte an, mitbekommen zu haben, dass die Teilnehmer von Integrationskursen diese häufig vorzeitig abbrechen würden. Was passiere mit diesen Personen?

 

Frau Fronia machte deutlich, dass ihr diese Fälle in Burgdorf so gut wie nicht bekannt seien. Es wäre allerdings auch möglich, finanzielle Sanktionen auszusprechen.

 

Herr Nijenhof brachte seinen Dank für die geleistete Arbeit in der Flüchtlingsintegration zum Ausdruck.

 

Herr von Oettingen erwähnte, dass der Bereich der Integration in Burgdorf vorbildlich aufgebaut sei.

 

Herr Knauer bedankte sich abschließend für den Vortrag von Frau Fronia und Frau Reese sowie die im Anschluss rege geführte Diskussion.