Projektleiter Herr Fischer stellte die präsentierende Architektin von Pfitzner Moorkens Architekten, Frau Pfitzner, vor und übergab ihr das Wort.

 

Frau Pfitzner stellte die Präsentation zur IGS-Machbarkeitsstudie (siehe Anlage) vor. Zusammenfassend teilte sie mit, dass mit einem Neubau für die IGS weit mehr Gestaltungsmöglichkeiten für die IGS entstünden. Die Dauer für die Neubau Variante einschließlich notwendiger Planungsphasen eines Neubaus betrage ca. 5 Jahre. Bei den Varianten 4+2 und 3+3 betrage die Laufzeit ca. 7 Jahre. Die Varianten 4+2 und 3+3 seien mit sehr vielen Unwägbarkeiten belastet, da man nicht vorhersehen könne, was und in welchem Umfang gemacht werden müsste. Die Gesamtkosten seien bei allen drei Varianten fast gleich, wodurch der Neubau das beste Paket bieten würde.

 

Herr Braun eröffnete im Anschluss die Fragerunde.

 

Herr Braun erkundigte sich, ob eine 3-Feld-Sporthalle am neuen Standort der Schule notwendig sei. Frau Pfitzner teilte dazu mit, dass die 3-Feld-Sporthalle nicht gebaut werden müsse, wenn eine Sporthalle, die die Schule nutzen könne, in der Nähe vorhanden sei. Herr Braun erkundigte sich, ob bereits eine Fläche bzw. ein Grundstück für einen Neubau vorhanden sei. Herr Baxmann teilte dazu mit, dass es noch keine Fläche gebe, man sei aber bezüglich einer bestimmten Fläche im Gespräch. Herr Braun fragte nach, ob es in der Nähe dieser möglichen Fläche Sporthallen gebe. Herr Baxmann verneinte dies.

 

Herr Zschoch fragte nach, wie viel Fläche für einen IGS-Neubau insgesamt benötigt würde. Herr Lahmann erläuterte, dass eine Gesamtfläche von ca. 50.000 qm benötigt werde. Diese Gesamtfläche umfasse nicht nur die Gebäudeflächen nebst Sportanlagen, sondern auch die Verkehrsflächen, Parkplatzflächen und Freiflächen.

 

Frau Wichmann fragte, wie hoch die Kosten für den Erwerb des Grundstücks seien. Frau Pfitzner teilte mit, dass das benötigte Grundstück ca. 2,5 Millionen Euro kosten würde. Herr Baxmann ergänzte, dass die 2,5 Millionen Euro im Haushaltsentwurf 2018 veranschlagt worden seien.

 

Herr Schulz fragte, ob der Gebäudeteil der Sekundarstufe II als Geschossaufstockung geplant sei. Frau Pfitzner teilte dazu mit, dass die Sekundarstufe II als Erweiterungsbau oder als Anbau umgesetzt werden könne. Da die Planungen dazu noch nicht abgeschlossen seien, seien die benötigten Flächen, sog. Flächenansätze, der Sekundarstufe II im Entwurf vorgesehen.

 

Frau Gersemann bedankte sich bei Frau Pfitzner für die geleistete Arbeit und für die Abstimmungen im Zuge des Raumprogramms mit der IGS Burgdorf. Sie teilte weiter mit, dass die Option einer Sekundarstufe II sicherzustellen sei und dass das Raumprogramm der IGS nicht mit dem der Realschule, des Gymnasiums und der Hauptschule vergleichbar sei. Abschließend plädierte sie für einen Standort für die IGS Burgdorf und sprach nochmals die im Erläuterungsbericht genannten Risiken an, die in den Varianten 4+2 und 3+3 deutlich größer als beim Neubau seien.

 

Herr Eggers bedankte sich bei der Verwaltung, bei Frau Pfitzner und den Gremien für die gute Arbeit Er sehe durch eine gute und sichere Planung für die IGS Burgdorf auch für die ortsansässigen Bürger/innen und für die potenziellen Neubürger/innen gute Chancen für Burgdorf. Er teilte zudem die Auffassung von Frau Gersemann, dass die Risiken in den Varianten 4+2 und 3+3 deutlich größer seien und plädierte daher, nicht das Geld in den Mittelpunkt der Diskussion zu stellen.

 

Herr Köneke (Bauausschuss) teilte mit, dass die IGS Burgdorf selbstverständlich alles Notwendige erhalten solle, der städtische Haushalt dabei jedoch stets im Auge behalten werden müsse. Er fragte, wie viele Schülerinnen und Schüler (SuS) in den drei bestehenden Jahrgängen unterrichtet würden. Frau van Waveren-Matschke teilte dazu mit, dass im fünften Jahrgang 130 SuS, im sechsten 110 SuS und im siebten 170 SuS die IGS Burgdorf besuchen würden. Herr Köneke führte aus, dass aktuell eine 5-Zügigkeit vorliege und weiterhin vorliegen könnte. Zudem führe die geplante, aber noch nicht erreichte 6-Zügigkeit zu noch höheren Schulden für die Stadt Burgdorf. Er hinterfragte die Raumgrößen der Allgemeinen Unterrichtsräume aus dem Raumprogramm der Stadt Hannover, da er in seiner Schulzeit auch in deutlich kleineren Unterrichtsräumen als 64 qm gelernt habe und dort Sparpotenzial liegen könnte. Frau van Waveren-Matschke teilte dazu mit, dass aufgrund der Schülerstatistikprognosen, aber auch aufgrund von Zuzügen, Rückläufern und Flüchtlingskindern weiterer Zulauf zu erwarten sei. Sie wisse, dass nach vorliegenden Zahlen und Prognosen die Teilungsgrenzen schnell erreicht sein würden und damit eine höhere Zügigkeit in den Jahrgängen kommen werde. Grundsätzlich seien bei einer Klassenstärke von 30 SuS 64 qm Raumfläche nicht zu viel; auch 70 bis 90 qm seien in anderen Raumprogrammen durchaus normal. Frau Pfitzner erklärte, dass die Schulen heutzutage einen größeren Flächenbedarf hätten als früher. Gründe dafür seien u. a. die Inklusion, Differenzierungsräume für den Unterricht, weitere Flächen wie Ergotherapieräume und Snoezelräume. Diese und weitere neue Anforderungen würden sich im neuen Flächenbedarf widerspiegeln. Zudem werde heutzutage nicht mehr nur der klassische Frontalunterricht angewandt, was wiederum zu mehr Flächenbedarf führt. Sie teilte weiter mit, dass die im Raumprogramm genannten Angaben an der untersten Grenze lägen und zudem nur Empfehlungen seien. Des Weiteren hätten sich die Standardwerte von Räumlichkeiten durch die Inklusion von 60 qm auf 64 qm erhöht. Als Beispiel nannte Frau Pfitzner Baden-Württemberg. Dort seien die Allgemeinen Unterrichtsräume (AUR) mindestens 72 qm groß. Herr Kugel teilte dazu mit, dass die Verwaltung die gleichen Sorgen teile. Soll klein oder groß gebaut werden? Er betonte, dass ein Teilneubau umgesetzt werden könnte, aber nicht genug Platz zum Lernen biete. Er führte weiter aus, dass bei einer 6-Zügigkeit maximal 360 SUS die IGS besuchen könnten. Nach den statistischen Unterlagen seien in 2012 in Burgdorf 228 Kinder geboren worden, in 2015 seien 277 Kinder geboren worden und in 2017 seien 313 geborene Kinder zu erwarten. Hinzu kämen noch Zugänge durch Zuwanderung, sodass damit zu rechnen sei, dass die IGS zukünftig ausgelastet sein werde.

 

Herr Eggers betonte ebenso, dass es nicht um Luxusplatz und -ausstattung gehe. Es gehe um ein attraktives Schulleben, um Lehrkräften und Schülerinnen und Schülern einen guten Lebensraum mit hoher Qualität bieten zu können. Er könne die Politik aber verstehen und sei gern bereit, die Kosten, wo es möglich sei, zu optimieren. Herr Reinhardt (Bauausschuss) teilt dazu mit, dass es heute andere Problemlagen seien als früher und man sich im Rat der Stadt Burgdorf auf Ziele verständigt habe, u. a. darauf, Burgdorf als Bildungsstandort zu etablieren. Er teilte zudem mit, dass die SPD-Fraktion einen Neubau favorisiere. Frau Gersemann stimmte Herrn Reinhardt zu und betonte, dass in Bildung investiertes Geld gut angelegt sei. Herr Schulz führte aus, dass er ebenfalls einen Neubau favorisiere, da der C-Trakt für die Gudrun-Pausewang-Grundschule (GPGS) gezeigt habe, dass es viele Planungsrisiken gebe. Er trage den Haushalt mit, solange er im Rat der Stadt Burgdorf sei. Herr Braun teilte mit, dass der Neubau für die GPGS mit weiteren 16 Mio. im Haushalt ausgewiesen sei.

 

Herr Schulz erkundigte sich, ob bereits ein Grundstück für den Neubau existiere. Herr Baxmann teilte mit, dass er keine Mitteilungen zum möglichen Grundstück tätigen könne, da noch Gespräche laufen würden. Er verwies auf das Wachstum der Stadt Burgdorf und darauf, dass man den ansässigen SuS ein breit aufgestelltes (Schul-)Angebot bieten müsse und möchte. Zudem vertrat er die Ansicht, dass sich Bund und Land mehr an der Finanzierung beteiligen müssten.

 

Herr Köneke erklärte, dass mit einem IGS-Neubau Begehrlichkeiten bei anderen Schulen geweckt würden. Insbesondere in der Weststadt, wo durchweg alles veraltet sei. Er befürchte, dass die Kommunalaufsicht aufgrund des Volumens der Neubauten IGS und GPGS spätere Projekte eventuell nicht mehr genehmigen werde.

 

Frau Heller erkundigte sich, ob der Neubau laut Zeitschiene nur 5 Jahre dauern und die Varianten 4+2 und 3+3 bis zu 7 Jahren dauern könnten. Frau Pfitzner teilte dazu mit, dass der Neubau eine kürzere Gesamtlaufzeit habe.

 

Frau Heller forderte erneut, die Entscheidung für eine Sekundarstufe II an der IGS nicht allzu lange aufzuschieben. Frau Gersemann bekräftigte, dass spätestens im Jahr 2019 eine Entscheidung für oder gegen eine Sekundarstufe II gefallen sein müsse. Sie sprach die von Herrn Köneke angesprochenen Begehrlichkeiten an und teilte dazu mit, dass ihrer Ansicht nach keine Begehrlichkeiten geweckt würden, da die Bedarfe bereits vorhanden seien.

 

Herr Pollehn sprach sich dafür aus, die IGS mit Sekundarstufe I zu realisieren. Frau Pfitzner habe klar aufgezeigt, dass es zum Neubau einer IGS keine Alternative gebe. Er warb darum, die Überlegungen zu einer Sekundarstufe II an der IGS in die AG Schulentwicklungsplanung zu geben. Er plädierte zudem dafür, möglichst schnell mit Fachleuten über eine Beschulung in der Sekundarstufe II zu beraten. Des Weiteren erinnerte er daran, dass die Nachnutzung des Realschulgeländes noch nicht beraten worden sei. Damit könnte ein finanzieller Ausgleich und ein Beitrag zur Haushaltskonsolidierung hergestellt werden. Herr Baxmann teilte dazu mit, dass die Nachnutzung nicht hier und heute mit der Entscheidung für einen IGS-Neubau zu verknüpfen sei. Man hätte heute auch Nachnutzungsmodelle aufzeigen können, eine solche Gegenrechnung sei verfrüht. Er plädierte für die Bildungschancen in Burgdorf, welche mit drei Sekundarstufen II und deren unterschiedlichen Profilen höher wären.