Beschluss: festgestellt/genehmigt/abgearbeitet

Frau Gersemann begrüßt Frau Mikoleit und freut sich, dass die Stadt Burgdorf diese als fachkundige Mitarbeiterin gewinnen konnte.

 

Frau Mikoleit informiert über die Inhalte der EBD und des Konzeptes „Wortstark“. Die Präsentation ist dem Protokoll beigefügt.

 

Herr Knauer erkundigt sich, ob die Entwicklungsbeobachtung und –dokumentation (EBD) auch für inklusive Kinder gedacht sei.

 

Frau Mikoleit entgegnet, dass es sich bei der EBD um einen Standard handele. Für entwicklungsverzögerte Kinder gebe es andere Dokumentationssysteme.

 

Frau Lehrke-Ringelmann fragt nach den sich anschließenden Elterngesprächen.

 

Frau Mikoleit teilt mit, dass die Auswertung des EBD-Bogens in einem kurzen Gespräch mit den Eltern zwei Mal jährlich thematisiert werde. Bestünden Sorgen um das Kind, würden weiterführende Maßnahmen besprochen. Sie betont, dass es sich hierbei um niedrigschwellige Anforderungen handele, die 98 % der Kinder problemlos erfüllen können.

 

Frau Beigel berichtet, dass sie selbst mit der EBD arbeite und positive Erfahrungen gemacht habe. Eltern könnten einen Fragebogen mit nach Hause nehmen, über den sie dann mit der Einrichtung ins Gespräch kämen.

 

Frau Wichmann erkundigt sich nach Erfahrungswerten mit Eltern, die kein Interesse an einem Entwicklungsgespräch hätten oder die EBD ablehnten.

 

Frau Mikoleit hat diese Fälle in ihrer langjährigen Tätigkeit nicht erlebt. Die Leitung der jeweiligen Einrichtung müsse dann hinzugezogen werden.

 

Herr von Oettingen weist darauf hin, dass Kinder ihre Verhaltensmuster bis zum Ende des Besuchs der Einrichtung beibehalten würden und diese auch in der folgenden Schulzeit übernähmen.

 

Frau Mikoleit gibt zu bedenken, dass die Kindertagesstätten die Auswertungen aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht an die Schulen übermitteln dürften. Die Eltern hätten jedoch die Möglichkeit, diese zu den Schuleingangsuntersuchungen mitzunehmen.

 

Herr Nijenhof fragt nach, in welcher Form eine Mehrsprachigkeit bei dem Projekt „Wortstark“ unterstützt werden könne.

 

Frau Mikoleit macht deutlich, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Einrichtungen lernten, die Mehrsprachigkeit als Ressource zu sehen und dies zu akzeptieren. Es gebe sogar einige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die ebenfalls mehrsprachiges Potential hätten.

 

Frau Ruhkopf ergänzt, dass ein Schritt in diese Richtung sei, wenn Einrichtungen anderssprachige Bücher anböten und Lieder aus anderen Kulturkreisen singen würden.

 

Frau Gersemann betont, dass die Zusammenarbeit mit der Region Hannover im Bereich „Frühe Hilfen“ eine sehr hilfreiche Unterstützung leiste. Sie erkundigt sich, ob die EBD und das Projekt „Wortstark“ eine Entlastung für die Einrichtungen darstellen oder eher als Belastung wahrgenommen werden.

 

Frau Mikoleit berichtet, dass die Einrichtungen am Anfang eines Lernprozesses stünden. Zur Bewältigung dieses Prozesses seien Motivation und Einsatz der pädagogischen Fachkräfte erforderlich, welches zunächst als Belastung wahrgenommen werde. Zunehmend solle mit dem Einsatz eine Entlastung für die pädagogischen Fachkräfte eintreten.

 

Frau Kuchenbecker-Rose bedauert, dass die Schulen aus datenschutzrechtlichen Gründen keine Kenntnis der Dokumentationen erhielten. In Bezug auf das Projekt „Wortstark“ rege sie eine Zusammenarbeit mit den Einrichtungen an, etwa in Form eines Fachtages.

 

Frau Mikoleit befürwortet eine diesbezügliche Vernetzung sehr.

 

Frau Wichmann gibt zu bedenken, dass sich eine Bekanntgabe der Dokumentation an die Schule auch negativ auswirken könne, wenn beispielsweise das Verhältnis zwischen Kind und Bezugsperson in der Einrichtung schwierig sei.

 

Frau Mikoleit hält diese Sorge für unbegründet. Fähigkeiten würden nur mit einem „Ja“ oder „Nein“ belegt werden, so dass subjektive Aussagen keinen Platz fänden.

 

Frau Pape plädiert dafür, die Eltern zu sensibilisieren, was die Mitnahme der Dokumentation zu den Schuleingangsuntersuchungen angehe. Es sollte eine Mappe oder ähnliches entwickelt werden, die die Eltern an die Hand bekämen. Damit könne den datenschutzrechtlichen Anforderungen Rechnung getragen werden.

 

Herr Nijenhof verweist in diesem Zusammenhang auf die U-Untersuchungen beim Kinderarzt.

 

Frau Kuchenbecker-Rose bittet darum, das Wort „Bewertung“ zu vermeiden. Vielmehr gehe es darum, die Entwicklung eines Kindes zu beobachten und positiv zu beeinflussen. Sie wünsche sich eine Zusammenarbeit mit den Kindertagesstätten und eine freiwillige Weitergabe der EBD an die Schulen. Damit könne die Geschichte des Kindes weitergegeben werden und unterstützungsbedürftige Kinder erhielten weiterführende Hilfe.

 

Frau Meinig plädiert dafür, einen ressourcenorientierten Blick zu behalten. Die freiwillige Zusammenarbeit mit der Elternschaft laufe gut. Die letztendliche Entscheidung über die Weitergabe der Daten müsse weiterhin den Eltern vorbehalten bleiben.

 

Frau Bruns befürwortet, Förderungsmöglichkeiten für Kinder mit den Eltern zu besprechen. Diese müssen die Möglichkeit haben können, Probleme in der Einrichtung anzusprechen.

 

Frau Raue fasst zusammen, dass das Ziel der EBD sei, die Einrichtung und auch die Eltern zu entlasten.

 

Frau Mikoleit ergänzt, dass das Projekt aus den „Frühen Hilfen“ heraus entstanden und als Prävention anzusehen sei.

 

Frau Gersemann bedankt sich für den aufschlussreichen Vortrag.