Beschluss: festgestellt/genehmigt/abgearbeitet

Timo Hartwich stellt in Vertretung von Lukas Kirstein den Antrag der CDU vor. Er hebt hervor, dass bei einer Wahl nicht nur die politisch Interessierten, sondern alle Jugendlichen gefragt seien. Diese lernten damit hautnah, wie Demokratie funktioniere und sich selber zu organisieren.

 

Arne Hinz führt für die SPD/Bündnis 90/Die Grünen/Die Linke die Erläuterungen zum Antrag aus. Leider sei die anfangs gemeinsam geplante Aktion der Jugendlichen abgebrochen worden. Er weist darauf hin, dass sich viele Jugendliche von Wahlen abschrecken lassen würden, da diese eine längere Zeit des Engagements mit sich brächten, die nicht von jeder/jedem zu leisten wäre. Der Workshop-Gedanke sei den Jugendlichen näher zu bringen.

 

Frau Gersemann bedankt sich für beide Ausführungen. Burgdorf könne sich glücklich schätzen, dass die Jugend politisch so interessiert und engagiert sei.

 

Frau Meinig fragt, warum es einer jugendpolitischen Werkstatt nicht möglich sei, alle Jugendlichen – ob organisiert oder nicht – anzusprechen.

 

Herr Hartwich verweist auf den Vorteil, dass sich bei einer Jugendvertretung jeder Jugendliche aufstellen lassen könne, der Interesse hieran habe. Mit ausreichenden Stimmen sei dieser im Jugendrat vertreten.

 

Frau Wichmann möchte wissen, wie sich die Jugendlichen vor Rechts- oder Linksextremismus schützen wollen.

 

Herr Hartwich und Herr Hinz sind der Überzeugung, dass sich hierfür keine Mehrheit finden würde.

 

Herr Nijenhof kann aus eigener Erfahrung als Jugendparlamentsvorsitzender berichten, dass eine starke Legitimation, großes Engagement und Neutralität die Fundamente der jugendpolitischen Arbeit seien. Konflikte zwischen einzelnen Gruppierungen seien unangebracht. Es gelte, einen Kompromiss beider Interessenvertreter zu finden.

 

Herr Knauer lobt das Engagement der Jugendlichen. Beide Interessenvertreter hätten wertvolle Ansätze, Demokratie lebendig zu leben. Im Grunde seien diese gar nicht so verschieden. Auch er spreche sich für einen Kompromiss beider Lösungen aus.

 

Herr Hinz verweist auf die Experimentierfähigkeit der Werkstatt. Es ergäbe sich keine lange starre Amtszeit.

 

Herr Hartwich macht darauf aufmerksam, dass die Periode nur ein Jahr betrage und jeder Jugendliche jederzeit Anträge stellen könne. In einer jugendpolitischen Werkstatt bestehe die Gefahr, dass sich das Interesse verlaufe.

 

Frau Birgin stellt fest, dass die Selbstmotivation von Jugendlichen in einer Werkstatt tatsächlich schwer sei. Eine Langfristigkeit zu gewährleisten, sei das Risiko.

 

Frau Gross lobt beide Anträge und bedankt sich für den Einsatz beider Gruppierungen. Eine Mischung beider Ideen sei aus ihrer Sicht die ideale Lösung.

 

Frau Wieker, Koordinatorin des Mehrgenerationenhauses Burgdorf e.V., hält die jugendpolitischen Aktivitäten ebenfalls für sehr begrüßenswert. Die Jugendlichen hätten über die Wahl ihrer Klassensprecherin/Klassensprecher bereits erste demokratische Erfahrungen gemacht. Fraglich sei, wie diese weiter motiviert werden könnten.

 

Herr Hinz bekräftigt, dass es schwer sei, Jugendliche zu politischem Engagement zu motivieren. Man könne nicht abschätzen, wie das Angebot von Jugendlichen angenommen werde.

 

Herr Hartwich befürchtet, dass sich in einer Werkstatt eher ältere Jugendliche angesprochen fühlen würden.

 

Ein Jugendlicher aus dem Zuschauerraum stellt heraus, dass beide Gruppierungen Jugendliche zum Mitmachen einladen. Bei gewählten Vertretern sei ein gesicherter Kern vorhanden, während es beim Werkstattgedanken leicht passieren könne, dass das politische Engagement sich verlaufe. Er halte eine Kompromisslösung für die optimale Lösung. Es müsse einen festen Kern geben, der andere zum Mitmachen motiviere.

 

Herr von Oettingen zeigt sich begeistert von der Diskussion. Er spreche sich dafür aus, nicht über die Anträge abzustimmen, sondern beide Gruppierungen um einen gemeinsamen Antrag zu bitten.

 

Herr Knauer befürwortet dies. Die Zeitschiene sei nicht entscheidend. Es liege an den Jugendlichen, sich eine Stimme zu verschaffen. Über die Stadt könnten Einladungen an Vereine und andere Institutionen versandt werden, um den weiteren Werdegang auszuloten.

 

Frau Gersemann kritisiert, dass damit den Jugendlichen die Aktivität aus der Hand genommen würde. Sie sollten sich selber engagieren, um politisch etwas zu erreichen.

 

Herr Nijenhof spricht sich für das Ziel aus, dass Jugendliche eine vergleichbare Stimme erhielten wie der Seniorenrat. Es könne beispielsweise ein vierteljährliches Treffen erfolgen. Die daraus entstehenden Beschlüsse könnten von der gewählten Vertretung vorgetragen werden.

 

Ein weiterer Jugendlicher aus dem Zuschauerraum spricht sich ebenfalls für ein derartiges Gremium aus. Bei einer Auftaktveranstaltung könne ermittelt werden, ob sich genug Jugendliche fänden, die Interesse an der politischen Arbeit hätten.

 

Herr Hartwich greift die Idee des Kooperationsangebotes von Frau Groß auf. Schuldzuweisungen aufgrund alter Zwistigkeiten seien unangebracht. Man sollte aufeinander zugehen und einen Kompromiss erarbeiten.

 

Herr Hinz gibt zu bedenken, dass er nicht für seine Gruppe entscheiden könne, da ein Mitglied fehle.

 

Frau Gersemann lobt das Ergebnis der Diskussion, die eine Bereitschaft der Zusammenarbeit erkennen ließe. Eine Abstimmung über die Anträge beider Gruppierungen sei demnach nicht nötig. Vielmehr sollte den Gruppierungen Zeit zum gemeinsamen Gespräch über die weitere Vorgehensweise gegeben werden. In der nächsten Sitzung könne das Thema wieder aufgegriffen werden und eine Abstimmung erfolgen. Sie schlägt vor, dass die Verwaltung eine Moderation stelle.

 

Herr Kugel spricht sich dafür aus, dass die Jugendlichen entscheiden sollten, ob sie eine Moderation benötigten und sich bei Bedarf bei der Verwaltung melden sollten.

 

Frau Gersemann fasst zusammen, dass der Ausschuss über die Anträge der Tagesordnungspunkte 6 und 7 nicht abstimme. Der Ausschuss wünsche sich, dass sich die Gruppen zusammensetzten und einen Kompromiss erarbeiteten. Wenn eine Moderation gewünscht sei, werde die Verwaltung diese organisieren. Auch könne diese bei juristischen Fragen unterstützend tätig sein. Zu einer der nächsten Sitzungen des Ausschusses werde der Ausschuss ein schriftlich verfasstes Konzept über die weiteren Aktivitäten der jugendpolitischen Arbeit erhalten.

 

Der Ausschuss stimmt dieser Vorgehensweise einstimmig zu.

 

Frau Gersemann bedankt sich bei allen anwesenden Jugendlichen für ihr Engagement.