Frau Meinig stellte fest, dass andere Kommunen qualitativ und quantitativ nicht so gut aufgestellt seien, wie die Stadt Burgdorf. Mit der Stadt Hannover könne Burgdorf sich allerdings nicht vergleichen. Frau Meinig fragte an, ob nicht in einem Pilotprojekt samstags geöffnet werden könne, um mehr Nutzer in die Stadtbücherei zu holen. Ebenso interessieren sie die hochfrequentierten Besuchszeiten.

 

Im letzten Jahr wurde sich bereits mit einer Samstagsöffnung beschäftigt. Zurzeit sei die Stadtbücherei 25 Stunden die Woche geöffnet. Hinzu kämen die Stunden für Hintergrundarbeiten, erläuterte Herr Barm. Die Mitarbeiter seien ausgelastet und es können allenfalls  Stunden der jetzigen Öffnungszeiten verschoben werden.

 

Frau Maschigefski teilte mit, dass bereits eine Samstagsöffnung mit den Mitarbeitern diskutiert und geschaut wurde, wie andere Kommunen öffnen. Allerdings konnte keine Einigung unter den Mitarbeitern erzielt werden.

 

Weiterhin teilte Frau Maschigefski mit, dass es bei der Frequentierung der Stadtbücherei immer wieder Schwankungen gebe. So sei der Montagnachmittag sehr gut besucht, freitags jedoch gebe es große Schwankungen.

 

Herr Zschoch fragte nach, ob es seitens der Nutzer eine Nachfrage nach einer Samstagsöffnung gebe.

 

Eine Nachfrage gebe es kaum und ob diese Nutzer, die danach fragen, dann auch tatsächlich samstags die Stadtbücherei besuchen würden, sei fraglich, antwortete Frau Maschigefski.

 

Frau Gersemann sprach sich dafür aus, die Stadtbücherei für ein Jahr samstags zu öffnen und diese Zeiten in der Woche zu kürzen. Gerade für junge Menschen und Familien, die in der Woche ausgelastet seien, wäre dies eine Möglichkeit, die Stadtbücherei zu besuchen.

 

Dass mit den Einnahmen der Stadtbücherei nicht der städtische Haushalt ausgeglichen werden könne, sei ihm bewusst, sagte Herr Pollehn. Er hinterfragte, warum die Entleihungen (z. B. im Jahr 2016) rückläufig seien.

 

Frau Maschigefski antwortete, dass es in 2016 eine fünfwöchige Schließung gab (Renovierungsmaßnahmen).

 

Herr Pollehn sagte, dass eine absolute Schließung der Stadtbücherei nicht angedacht sei. Jedoch müsse sicherlich über Veränderungen nachgedacht werden. Gerade die Medienkompetenz sei immer wichtiger geworden.

 

Herr Pollehn berichtete über eine Studie, dass Personen mit höherer Schulbildung die Büchereien eher nutzen als die Bildungsschwachen. Hier solle überlegt werden, mit welchen Angeboten diese Personen in die Bücherei „gelockt“ werden könnten. Vielleicht wäre es sinnvoll, die Stadtbücherei an eine Schule anzugliedern, um durch kürzere Wege die jüngeren Menschen für das Entleihen zu interessieren, regte Herr Pollehn an.

 

Herr Baxmann entgegnete, dass in den letzten Jahren schon viel ausprobiert worden sei, um die Besucherzahlen zu steigern. Die Burgdorfer Schulen arbeiten bereits erfolgreich mit der Stadtbücherei zusammen, wobei die Vermittlung der Medienkompetenz eindeutig Aufgabe der Schulen sei.

 

Seit 2010 sei die Kostendeckung in der Stadtbücherei stetig gesunken. Dennoch könne Burgdorf nicht auf eine Stadtbücherei verzichten, stellte Herr Schulz für die WGS klar. Eine Verlegung in das Schulzentrum wäre aus seiner Sicht nicht sinnvoll, da viele Nutzer dann einen weiteren Weg hätten. Eine solche Verlegung wäre auch mit weiteren Kosten verbunden, sagte Herr Schulz. Ebenso gab er zu bedenken, dass eine Samstagsöffnung sich erst etablieren müsse, bevor die Besucherzahlen als real angesehen werden könnten.

 

Herr Fleischmann sprach sich gegen eine Gebührenerhöhung aus, da dies bereits in 2010 der Fall war. Er plädiere eher für einen Werbefilm oder andere Maßnahmen, um auf die Stadtbücherei aufmerksam zu machen. Eine Schließung der Stadtbücherei käme aus seiner Sicht nicht in Frage.

 

Da ermäßigte Jahreskarten stetig mehr werden, sei bei einer möglichen Gebührenerhöhung diese Zielgruppe auszunehmen, sagte Frau Wichmann. Gerade sozial schwache Personen sollten weiterhin die Ausleihe ermöglicht werden. Frau Wichmann stellte die Frage, was sich hinter der Summe der Gesamterlöse in der Anlage 4 der Vorlage verberge.

 

Frau Maschigefski antwortete, dass hier die Jahresgebühren, Einnahmen aus Veranstaltungen und Buchspenden enthalten seien. Eine weitere Steigerung in diesem Bereich werde nicht unbedingt möglich sein.

 

Weiterhin bemerkte Frau Wichmann, dass derzeit eine Ermäßigung für Schwerbehinderte in der Gebührensatzung nicht enthalten sei und eine Aufnahme dieses Passus sicherlich zu überlegen wäre.

 

Herr Pollehn merkte an, dass die Arbeit in der Stadtbücherei sehr geschätzt werde, aber  vielleicht könnten die Jahresgebühren gesenkt und dafür eine Ausleihgebühr in Höhe von z. B. 0,50 € je Buch eingeführt werden.

 

Herr Barm regte an, dieses Thema in der nächsten Sitzung im August 2017 weiter zu behandeln und dann verschiedene neue Gedanken mit einfließen zu lassen.