Der Ausschuss für Schulen, Kultur und Sport fasste einstimmig folgenden empfehlenden Beschluss:

 

Der weitere Planungsprozess für die Unterbringung der IGS Burgdorf sowie die Machbarkeitsstudie werden unter Berücksichtigung folgender Maßgaben fortgeführt:

 

a)   Es ist zu prüfen, ob der bisherige Gebäudebestand der Prinzhornschule erhalten und durch die IGS genutzt werden kann und ob die für die IGS zusätzlich notwendigen Räumlichkeiten auf den sich im Osten anschließenden Flächen errichtet werden können.

 

b)   Die Entscheidung, ob die bestehende Sporthalle der jetzigen Prinzhornschule saniert und weiterhin in Nutzung bleibt oder die Fläche der neuen IGS dienen soll, wird zurückgestellt, bis die Fragestellung zu a) geklärt ist.

 

c)   Im Hinblick auf einen ggf. in Zukunft einzurichtenden Sekundar-II-Bereich für die IGS wird die hierfür erforderliche Fläche berücksichtigt.

 

d)   Raumbedarf für die in Trägerschaft der Region Hannover stehende Schule am Wasserwerk wird nicht berücksichtigt.


Herr Braun bat darum, die Diskussion sachlich zu halten und sich auf die Thematik Nutzung des Grundstücks der Prinzhornschule und hier besonders auf die Punkte Turnhalle und Berücksichtigung von Flächen zur Realisierung von Räumlichkeiten für einen ggf. zukünftig zu errichtenden Sek II-Bereich an der IGS und die Schule am Wasserwerk zu konzentrieren.

 

Herr Obst erkundigte sich, ob im Falle eines Abrisses der Turnhalle die fehlenden Hallenkapazitäten kompensiert werden könnten. Weiterhin fragte er, ob für einen eventuellen Sporthallen-Neubau bereits ein Standort ins Auge gefasst worden sei. Herr Fischer erklärte, dass der Schulunterricht durch die beiden bei der Realschule vorhandenen Sporthallen gewährleistet sei. Für die Nutzung durch Vereine müsse man nach Alternativen suchen. Mit der Standortsuche für einen eventuellen Sporthallen-Neubau habe man sich noch nicht befasst. Herr Baxmann wies darauf hin, dass zwischen einem Ersatz für die Turnhalle der Prinzhornschule und dem (gemeinsam mit der Region Hannover) geplanten Sporthallen-Neubau in der Südstadt kein Zusammenhang bestehe.

 

Herr Köneke verwies auf Zeitungsberichte, aus denen sinkende Anmeldezahlen an regionalen Schulen hervorgingen und darauf, dass die Schülerzahl am Burgdorfer Gymnasium steigen würde. Von daher sei zu überlegen, ob für die IGS wirklich 6-zügig gebaut werden müsse oder ob es nicht ausreiche, dort 4- oder maximal 5-zügig zu planen. Herr Baxmann erklärte, dass es in den Medien in jüngerer Vergangenheit unterschiedliche Aussagen über die Entwicklung von Schülerzahlen gegeben habe. Momentan deute trotz schwer zu erstellender Prognosen alles auf eine zukünftige Erhöhung der Schülerzahlen in Burgdorf und eine 12-Zügigkeit an Gymnasium und IGS (insgesamt) hin, wobei das Wahlverhalten nicht kalkulierbar sei. Insofern müsse man zurzeit von einer 6-Zügigkeit an jeder der beiden Schulen ausgehen. Herr Kugel ergänzte, dass man bei anderen Projekten dafür kritisiert worden sei, zu klein gebaut zu haben; dieser Gefahr solle man sich bei der IGS nicht aussetzen. Aufgrund der momentanen Geburtenrate, der Wanderungsgewinne und der kürzlich vorgelegten Schulraumbedarfsplanung Grundschulen plädiere auch er dafür, eine zukünftige 12-Zügigkeit anzunehmen und diese planerisch hälftig auf das Gymnasium und die IGS aufzuteilen. Herr Obst stimmte dem im Namen der WGS-Fraktion zu. Frau Meinig schloss sich im Namen der SPD-Fraktion trotz der momentan etwas höheren Anmeldezahlen am Gymnasium ebenfalls dieser Ansicht an.

 

Frau Weilert-Penk betonte, dass es wichtig sei, Burgdorf als zukünftigen Bildungsstandort mit zwei gleichberechtigten Schulen zu sichern, um allen Kindern optimale Bildungschancen zu gewährleisten. Herr Köneke entgegnete, dass es der CDU nicht darum ginge, Bildungschancen zu beschneiden. Vielmehr müsse bei den Überlegungen zu einer eventuellen Einrichtung eines Sek II-Bereiches an der IGS berücksichtigt werden, dass den IGS-Schülerinnen und –Schülern mit dem Technik- und dem Wirtschaftsgymnasium an den Berufsbildenden Schulen neben dem Gymnasium zwei weitere Möglichkeiten für einen Sek II-Abschluss in Burgdorf zur Verfügung stünden. Die Bedeutung dieser beiden Schulformen lasse sich an der Zahl der diesjährigen Abgänger (Gymnasium = 79, Technik- und Wirtschaftsgymnasium = 123) ablesen. Einen räumlichen Engpass sehe er zukünftig eher am Gymnasium als an der IGS.

 

Herr Schulz erklärte, dass auch die WGS-Fraktion der Ansicht sei, dass die IGS-Schüler die Sek II an anderen Schulen (Gymnasium, Technik- und Wirtschaftsgymnasium) besuchen könnten. An der IGS werde sie demnach nicht zwingend benötigt und sei aus Sicht der WGS auch nicht gerechtfertigt. Einer planerisch hälftigen Aufteilung einer angenommenen 12-Zügigkeit schloss er sich an.

 

Herr Baxmann plädierte dafür, den Bau eines Sek II-Bereiches an der IGS zunächst auszuklammern, sich die Flächenoption für später jedoch offen zu halten. Herr Eggers und Herr Schulz stimmten diesem Vorgehen zu.

 

Herr Baxmann teilte mit, dass man in Gesprächen mit der Region Hannover bereits deutlich gemacht habe, dass in einer IGS auf dem Gelände der Prinzhornschule zukünftig keine Räumlichkeiten mehr für die Schule am Wasserwerk zur Verfügung stehen würden. Für einen Erweiterungs-Neubau am Standort am Wasserwerksweg habe man Unterstützung durch die Stadt Burgdorf zugesagt. Frau Meinig bekräftigte, dass es richtig sei, sich auf einen Standort zu beschränken und diesen zu stärken. Es sollte jedoch geprüft werden, ob bestehende Kooperationen aufrechterhalten werden können.

 

Herr Eggers verwies auf die Unzufriedenheit des Kollegiums an der Gudrun-Pausewang-Grundschule bezüglich des bevorstehenden Umzugs und erklärte, dass er – analog dazu – momentan noch keine akzeptable Lösung für die Prinzhornschule sehe. Herr Baxmann betonte, dass man die Interessen der Schülerinnen und Schüler und des Lehrerkollegiums der Prinzhornschule ernstnähme und die bestmögliche Lösung finden werde. Das Problem sei die zeitliche Abfolge der vorgesehenen und vor dem Hintergrund des Anwachsens der IGS notwendigen Arbeiten, aufgrund derer das Auslaufen der Prinzhornschule voraussichtlich nicht abgewartet werden könne. In Bezug auf den Umzug der Gudrun-Pausewang-Grundschule äußerte er sein Unverständnis für das Verhalten der Schulleitung. Er erinnerte daran, dass die Schulleitung bei früheren Gesprächen und Begehungen stets auf einen Umzug gedrängt und Zeitdruck aufgebaut habe, da sie eine Beschulung im alten Gebäudebestand als unzumutbar bezeichnet habe. Insofern sei die getroffene Aussage, man könne noch für eine gewisse Zeit im alten Gebäude bleiben, in keiner Weise nachzuvollziehen.

 

Herr Zschoch erklärte, dass er die vorgelegte Kostenschätzung von ca. 30 Mio. € (je nach Variante) aufgrund normaler Kostensteigerung bis zum Bau sowie der Tatsache, dass zahlreiche Kostenpunkte (z.B. Entsorgung von Schadstoffen, umfangreiche Provisorien während der Baumaßnahme etc.) bei der Kostenschätzung noch nicht berücksichtigt werden konnten, als deutlich zu gering ansehe. Die CDU-Fraktion gehe davon aus, dass die Gesamtkosten eher bei 50 Mio. € liegen würden. Aus finanzpolitischen Gründen sei eine Sek II an der IGS nicht zu vertreten, aus pädagogischen Gründen sei sie nicht erforderlich. Den Eltern sollte frühzeitig mitgeteilt werden, dass es an der IGS keinen Sek II-Bereich geben werde. Das eingesparte Geld (lt. Kostenschätzung ca. 1,85 Mio. €) sollte für die Instandhaltung anderer Schulen Verwendung finden. Herr Bublitz und Herr Pilgrim zweifelten die von Herrn Zschoch genannte Summe an. Herr Zschoch erklärte, dass die SPD eine Diskussion über die Kosten für die IGS bislang verweigert habe und betonte, dass die von ihm prognostizierten Mehrkosten Auswirkungen auf andere Bereiche (bspw. Sportförderung, Kultur) haben werde.

 

Herr Schrader hinterfragte die Absicht, im geplanten Neubau 4 Jahrgänge und im Bestand der Realschule 2 Jahrgänge der IGS unterzubringen. Herr Fischer erklärte, dass der vorhandene Bestand Ausgangspunkt aller Überlegungen gewesen sei. Da für einen IGS-Klassenraum eine gewisse Mindestgröße vorgeschrieben sei, seien viele der kleineren Räume in der Realschule durch die IGS als Allgemeine Unterrichtsräume nicht nutzbar. Er betonte, dass es beim Raum-/Platzbedarf bislang nur um Masseverteilung gegangen sei; eine genaue Platzierung von Gebäuden und Außenanlagen sei bislang noch nicht festgelegt worden. Zu einem Zeitplan könne zurzeit noch keine genaue Aussage getroffen werden. Ein nächster Schritt sei sicherlich ein Wettbewerb für den auf 4 Jahrgänge ausgelegten Neubau, momentan befinde man sich aber noch in der Phase der Machbarkeitsstudie.

 

Herr Obst stellte infrage, ob es absolut notwendig sei, das seiner Ansicht nach intakte Gebäude der Prinzhornschule abzureißen, statt den vorhandenen Bestand zu erhalten und entsprechend zu erweitern. Er schlug vor, die Verfügbarkeit weiterer Flächen östlich der Prinzhornschule durch die Verwaltung prüfen zu lassen. Herr Baxmann sagte zu, die Flächenverfügbarkeit nochmals zu prüfen und mit den Eigentümern der östlich der Prinzhornschule gelegenen Grundstücke entsprechende Gespräche zu führen. Auch eine teilweise Nutzung der angrenzenden, an die TSV Burgdorf verpachteten Sportflächen sei kurzfristig zu prüfen und zu diskutieren. Herr Fischer erklärte, dass es aus seiner Sicht wenig Sinn mache, das Gebäude der Prinzhornschule zu erhalten, da ein verbleibendes Gebäude die Möglichkeiten des Grundstücks extrem einschränken würde.

 

Herr Hinz betonte, dass auch die Realschule von den geplanten Umbau- und Renovierungsarbeiten im vorhandenen Bestand erheblich profitieren würde.

 

Herr Baxmann machte nochmals deutlich, dass sich die Schule am Wasserwerk ausdrücklich für eine Erweiterung ihrer eigenen Räumlichkeiten ausgesprochen habe und man dieses Thema deshalb aus der Diskussion um den IGS-Neubau ausklammern könne.

 

Herr Obst sprach sich dafür aus, eine Empfehlung über Sanierung oder Abriss der Turnhalle zurückzustellen, da die Konsequenzen für den Vereinssport noch nicht absehbar seien.