Um 19.10 Uhr unterbrach Herr Hunze die Sitzung und eröffnete die Einwohnerfragestunde.

 

Ein Einwohner der Südstadt äußerte seine Verwunderung darüber, dass der Bebauungsplanentwurf „Heidenelke“ in so einheitlicher Form durch den Ausschuss befürwortet werde. Es stehe zu befürchten, dass die bereits bestehenden sozialen Probleme der Südstadt durch die betriebene Ghettoisierung potenziert würden.

 

Herr Baxmann antwortete hierauf, dass die Verwaltung sich die Suche nach einem geeigneten Standort nicht leicht gemacht und intensiv nachgedacht habe. Die für diesen Standort sprechenden Vorteile seien eingangs durch Herrn Brand erläutert worden. Allerdings könne man gerade im Bereich der Grupenstraße nicht von einer Ghettoisierung sprechen, da hier sehr hochwertiges, durchgrüntes Wohnen zu finden sei. Ungeachtet dieser Planung bemühe die Stadt sich, vergleichbare Projekte an verschiedenen Stellen in der Stadt umzusetzen. Aufgrund der gebotenen Eile werde diese Planung bedingt durch die günstigen Eigentumsverhältnisse jedoch vorrangig betrieben.

 

Eine Einwohnerin der Südstadt erwiderte, dass das Grupenkarrée bis vor kurzem absolut unansehnlich gewesen und die Sanierung nur äußerlich betrieben worden sei. Eine hochwertige Sanierung habe nicht stattgefunden. Die Eigentümer der qualitativ besseren Wohnungen seien nicht glücklich über den neuen, die Aussicht versperrenden Block und die Verschärfung der bestehenden Probleme. Unabhängig von dieser Problematik stelle sich die Frage, wie die Integration der großen Anzahl von Flüchtlingen erfolgen solle.

 

Herr Baxmann erläuterte, dass man zwischenzeitlich die Mitteilung erhalten habe, dass zukünftig vermehrt Flüchtlingsfamilien mit Kindern zu erwarten seien. Dies schaffe Probleme hinsichtlich der Kapazität der Kindergärten und Schulen. So verständlich die geschilderten Bedenken seien, einen Anspruch auf eine unbebaubare Aussicht habe man jedoch nicht.

 

Ein weiterer Einwohner äußerte seine Bedenken, dass erneut nur eine Schlichtbauweise beabsichtigt werde.

Herr Baxmann erwiderte, dass dies nicht der Fall sei und modulare Bauweise nicht gleichbedeutend mit Schlichtbauweise sei.

 

Ein Einwohner aus Heeßel kritisierte die Vorgehensweise hinsichtlich der Bebauungsplanänderung Krummacher Feld. Selbst bei einer Wiedervorlage in einem Jahr stehe nicht fest, dass das Verfahren dann auch wirklich eingeleitet werde.

Herr Baxmann wiederholte, dass eine verbindlichere und solide Zusage aufgrund der Flüchtlingssituation in 2016 nicht getroffen werden könne.

 

Herr Sund sprach sich vor diesem Hintergrund  dafür aus, die vorgestellte Prioritätenliste nochmals im Ausschuss zu beraten.

 

Herr Hunze schloss die Einwohnerfragestunde und den öffentlichen Teil der Sitzung um 19.25 Uhr.