Beschluss: einstimmig beschlossen

Der Ausschuss für Schulen, Kultur und Sport fasste einstimmig folgenden empfehlenden Beschluss:

 

Die Verwaltung wird beauftragt, die Kosten für einen festen Anbau (1 Raum) an der Astrid-Lindgren-Grundschule überschlägig zu ermitteln.

 

Die Mittel sollen über den Haushaltsplan 2016 zur Verfügung gestellt werden.


Frau Gersemann stellte ihren Antrag vor und betonte, dass sich Schulen im Gegensatz zu früher gewandelt hätten und sich verstärkt erweiterten und auch neuen Aufgaben stellen müssten. Aufgrund wachsender Schülerzahlen, der Inklusion und der Flüchtlingssituation hätten sich für die Astrid-Lindgren-Grundschule Herausforderungen ergeben, bei denen die Schule seitens der Politik Rückendeckung erhalten müsse. Im Namen der SPD-Fraktion plädierte sie dafür, einen wirtschaftlichen und nachhaltigen Anbau einer Containerlösung vorzuziehen.

 

Herr Blumenstein, komm. Leiter der Astrid-Lindgren-Grundschule, sprach sich ebenfalls für einen Anbau aus. Gerade für Differenzierungsangebote bestehe ein Bedarf an kleineren Räumen.

 

Herr Obst erklärte, dass er dem Antrag der SPD-Fraktion zustimme, erinnerte jedoch daran, dass auch andere Schulen (Realschule, IGS, aber auch das Gymnasium) bei den Raumkapazitäten an ihre Grenzen stießen. Von daher sei es von großer Wichtigkeit, dass die Verwaltung baldmöglichst eine alle Schulen umfassende Schulraumplanung vorlege. Herr Baxmann stimmte dem zu, verwies jedoch auf die begrenzte Personalkapazität bei den Fachabteilungen, die aktuell gerade für die Bewältigung der derzeitigen Aufgaben ausreiche – für eine umfangreiche und detaillierte Schulraumplanung sei kein Personal vorhanden. Er verwies darauf, dass man in kommenden Jahren evtl. das Instrument der Schuleinzugsgebiete nutzen müsse, um die Auslastung der vorhandenen Räumlichkeiten zu gewährleisten und zu steuern.

 

Herr Zschoch erklärte, dass die CDU-Fraktion den Antrag, die Kosten für einen Anbau kurzfristig zu ermitteln, unterstütze. Er äußerte sein Unverständnis darüber, dass die Verwaltung erkläre, von den aktuellen Schülerzahlen und dem damit verbundenen Raummangel überrascht worden zu sein. Herr Loske habe bereits seit längerer Zeit auf den Raummangel am Gymnasium hingewiesen, und auch der große Zuspruch für die IGS sei kalkulierbar gewesen, zumal man die IGS ja vor allem eingerichtet habe, um der Abwanderung der Burgdorfer Schüler an Schulen in anderen Kommunen entgegenzuwirken. Ein detailliertes Schulentwicklungskonzept habe höchste Priorität, um für alle Burgdorfer Schulen zukunftsfähig planen zu können. Herr Baxmann verwies nochmals darauf, dass die momentanen Schülerzahlen noch vor wenigen Jahren nicht vorhersehbar gewesen seien, vielmehr habe man vor einigen Jahren noch Sorge haben müssen, dass vorhandene Räumlichkeiten aufgrund sinkender Schülerzahlen leerliefen. Herr Rheinhardt stimmte dem zu und erklärte, dass man bspw. am Gymnasium noch vor kurzer Zeit einen deutlichen Rückgang der Schülerzahlen zu verzeichnen gehabt habe – ein Trend, der erst durch die engagierte Arbeit der Schule unter Leitung von Herrn Loske habe gestoppt werden können.

 

Frau Gersemann nahm Bezug auf die Wortmeldung von Herrn Obst und betonte, dass das Engagement für die Astrid-Lindgren-Grundschule selbstverständlich nicht bedeute, dass man für die Bedarfe der anderen Schulen blind sei. Herr Obst regte an, die nach dem Umzug der Gudrun-Pausewang-Grundschule im Sommer 2017 leerstehende Schule als Alternative zur Unterbringung anderer Schüler in Betracht zu ziehen.

 

Herr Loske teilte mit, dass Verwaltung und Politik eingeladen seien, am 01.12.2015 gemeinsam mit dem Schulvorstand über die Raumsituation am Gymnasium zu diskutieren. Er betonte, dass im Grunde bereits jetzt ein Jahrgang 6-zügig gefahren werden müsste. Zudem sei abzusehen, dass sich die Raumsituation durch die Wiedereinführung von G9 weiterhin verschärfen werde, zumal es für das Gymnasium von großer Bedeutung sei, auch weiterhin ein breites Angebot (alle 5 Profile) anzubieten. Bereits jetzt seien die vorhandenen 4 Räume in der Oberstufe äußerst knapp bemessen – mittelfristig sei ein Mehrbedarf von insgesamt 7-8 Räumen absehbar und realistisch.

 

Herr Zschoch erkundigte sich, bis wann die Verwaltung eine Kostenkalkulation für den Anbau an der Astrid-Lindgren-Grundschule vorlegen könne. Herr Baxmann betonte, dass er eine Kalkulation trotz personeller Verstärkung in der Gebäudewirtschaft nicht kurzfristig zusagen könne. Frau Gersemann bat darum, dennoch einen grob geschätzten Betrag in den Haushalt 2016 einzustellen. Herr Eggers schlug vor, hierbei die bislang für die Anmietung eines Containers genannte Summe (ca. 150.000 €) zu berücksichtigen.

 

Frau Oerke erkundigte sich, über wie viele Räume der diskutierte Anbau verfügen solle. Herr Blumenstein erklärte, dass die Astrid-Lindgren-Grundschule ursprünglich für einen 4-zügigen Betrieb geplant worden sei. Im Laufe der letzten Jahre habe man jedoch Räume für Mensa, Hort, Bibliothek und als PC-Raum umgenutzt. Ein teilbarer Raum in der Größe eines allgemeinen Unterrichtsraumes würde zunächst ausreichen, um den OGS-Betrieb aufrechterhalten zu können. Frau Oerke regte an, zukunftsfähig zu denken und einen Anbau mit mehreren Räumen zu schaffen. Herr Berz verwies auf den durch Baugebiete in der Weststadt zu erwartenden Schülerzuwachs an der Astrid-Lindgren-Grundschule, der bei den Planungen berücksichtigt werden müsse. Herr Obst stimmte dem zu und gab zu bedenken, dass ein jetziger Anbau mit mehreren Räumen günstiger sein dürfte als ein späterer weiterer Anbau. Herr Baxmann erklärte, dass sich hier eine Modulbauweise anbiete, die später unproblematisch erweitert werden könne. Er betonte, dass ein unter Zeitdruck ermittelter Wert für die voraussichtlichen Kosten eines Anbaus gegebenenfalls angepasst werden müsse.

 

Herr Runge wies nochmals auf die Dringlichkeit eines Gesamtüberblicks hinsichtlich der Raumsituation an den Burgdorfer Schulen hin. Herr Baxmann betonte, dass es momentan nicht möglich sei, den zukünftigen Raumbedarf an Schulen seriös zu planen. Dies liege nicht nur an den schwerlich zu kalkulierenden Schülerzahlen, sondern auch daran, dass sich die Anforderungen an die Schulen stetig weiterentwickeln und verändern würden.

 

Herr Kugel wies darauf hin, dass man in den Burgdorfer Grundschulen in der Kernstadt kapazitätsmäßig gut aufgestellt sei. Er plädierte dafür, an der Astrid-Lindgren-Grundschule zunächst einen Raum anzubauen.