Beschluss: mehrheitlich beschlossen

Abstimmung: Ja: 28, Nein: 1, Enthaltungen: 2

Mit 28 Jastimmen, 1 Neinstimme und 2 Enthaltungen fasste der Rat folgenden

 

Beschluss:

 

  1. Zur Ermittlung der voraussichtlichen künftigen Zügigkeit der Integrierten Gesamtschule Burgdorf wird ein Anwahlverhalten von 55 % angenommen. Zudem wird eine Quote von 10 % an Schülerinnen und Schülern mit sonderpädagogischem Förderbedarf je Jahrgang angenommen.

 

  1. Die sich aus Anwendung der in Ziffer 1 des Beschlussvorschlages festgelegten Parameter ergebende Zügigkeit ist Grundlage für eine von der Verwaltung aufzustellende Raumplanung für die Integrierte Gesamtschule Burgdorf.

 

  1. Das Raumprogramm wird den Gremien (Ausschuss für Schulen, Kultur und Sport sowie Verwaltungsausschuss) zur Beschlussfassung vorgelegt.

Frau Gersemann führte aus, dass sich neue finanzielle Verpflichtungen ergäben. Burgdorf halte zwei starke Schulen des Sek-1 Bereiches vor. Die IGS und das Gymnasium haben unterschiedliche Profile und bieten ein vielfältiges Bildungsangebot. Für die Zukunft dieser beiden Schulformen bestehen keine Sorgen. Vor Monaten sei nicht absehbar gewesen, dass die 4-Zügigkeit übertroffen werde. Die Ergebnisse der Bedarfsabfrage wurden überholt. Frau Gersemann betonte, Zuzüge von Familien nach Burgdorf seien zu begrüßen. Sie erinnerte in diesem Zusammenhang daran, dass sich diese Entwicklung auch auf die Schülerzahlen sowie notwendige Krippen- und Kindergartenplätze auswirke. Die Zahl der Flüchtlingskinder und die Inklusion bedeuteten zusätzlich einen erhöhten Förderbedarf. Viel Arbeit und eine finanzielle Belastung werden auf die Stadt zukommen. Die Verwaltung müsse jetzt Vorschläge erarbeiten. Die SPD-Fraktion befürworte, dass ein Anwahlverhalten von 55 % und eine Quote von 10 % an Schüler/innen mit sonderpädagogischem Förderbedarf angenommen werden sollen. Frau Gersemann warb im Namen der SPD-Fraktion um Zustimmung.

 

Herr Braun informierte darüber, dass die Abwanderung aus Burgdorf zu Schulen außerhalb Burgdorfs durch die Einrichtung der IGS nahezu zum Erliegen gekommen sei. Die Inklusion ermögliche zudem, dass Eltern ihre Kinder an einer Regelschule anmelden können. Auch die Flüchtlingssituation führe zu mehr Schüler/innen. Das Gymnasium werde sehr stark angewählt, erfahrungsgemäß blieben aber nicht alle Schüler/innen dort und gingen in der Folge beispielsweise auf eine IGS. Herr Braun erklärte, er nehme eine positive Aufbruchstimmung zur IGS wahr. Von einer 6-Zügigkeit müsse ausgegangen werden. Es werde finanzielle Folgen geben. Die Verwaltung müsse einen Vorschlag unterbreiten, ob es einen Neubau oder einen Anbau an den Bestand gebe.

 

Herr Zschoch teilte mit, dass die CDU den guten Start der IGS begrüße. Er dankte Herrn Alker und allen Beteiligten. Inhaltlich sei die CDU anderer Meinung gewesen. Man hätte von einer 6-Zügigkeit ausgehen sollen. Er kritisierte, dass die Finanzen immer ein Tabu-Thema gewesen seien. Weder investive noch die laufenden Betriebskosten wurden benannt. Herr Zschoch erklärte, dass die CDU die IGS zu einem Erfolg machen wolle und bot die konstruktive Mitarbeit an. Dafür forderte er konkrete Zahlen, um eine Entscheidung treffen zu können und die Auswirkungen zu kennen. Bemängelt werde unter anderem von den Elternvertretern ein fehlendes Konzept für die Schulen der Stadt. Er sprach sich für ein Gesamtkonzept und entsprechende Zahlen für eine verlässliche und solide Planung für die Folgejahre aus. Ein attraktiver Bildungsstandort sei für alle von großem Interesse und die zukünftige Ansiedlung junger Familien werde angestrebt.

 

Herr Obst erklärte, dass die Verwaltung ein Konzept entwickeln müsse, welches von der Politik zu beraten und zu beschließen sei. Ein Konzept sei allerdings auch nur eine Momentaufnahme z.B. im Hinblick auf die aktuelle Flüchtlingssituation. Die Entwicklung der Schülerzahlen und der Bedarf der 6-Zügigkeit zeige, dass die Einrichtung einer IGS der richtige Weg war. Er sprach Herrn Alker und seinem Team Dank aus. Die 6-Zügigkeit sei nicht vorhersehbar gewesen. Herr Obst sprach sich für den Standort Realschule aus, da hier auch Sportanlagen vorhanden seien, welche bei einem anderen/neuen Standort zusätzlich geschaffen werden müssten. Zukunftsorientierte Planungen seien erforderlich, die Schulen und Eltern müssen mitgenommen und einbezogen werden. Er wünschte eine gemeinsame Lösung und teilte mit, dass die WGS-Fraktion dem Anwahlverhalten von 55 % und der Quote für sonderpädagogischen Förderbedarf von 10 % zustimmen werde.

 

Herr Hinz führte aus, dass das frühzeitige Berechnen der finanziellen Auswirklungen durch die jetzt feststehende 6-Zügigkeit schon überholt gewesen wäre. Er erinnerte an die bisher aufgewendeten Gastschulgelder i.H.v. rd. 200.000 €/Jahr. Die jetzige Entwicklung zeige, dass diese Schulform gewollt sei. Herr Hinz sprach sich dafür aus, die Herausforderung der 6-Zügigkeit gemeinsam anzupacken.

 

Herr Hunze stellte fest, dass man von Anfang an von einer 6-Zügigkeit ausgehen konnte, da die Hauptschule 1-zügig und die Realschule 4-zügig betrieben werde. Er kritisierte den Schulabriss der Gudrun-Pausewang-Grundschule, da man die Räume jetzt ggfs. nutzen könne.

 

Herr Baxmann erinnerte daran, dass im Zuge der Diskussionen um die IGS bereits die 4-Zügigkeit als überzogen in Frage gestellt worden sei.

 

Herr Zschoch erklärte, dass er sich an derartige Zweifel nicht erinnern könne. Aufgrund der 1-zügigen Hauptschule und der 4-zügigen Realschule hätte man nicht an der 4-Zügigkeit zweifeln können. Zusätzlich wies er auf die Schüler/innen auswärtiger Schulen hin, die dann in Burgdorf blieben. Bei den eingesparten Gastschulgeldern stellte er in Frage, ob der Betrag von 200.000 € ausreiche, um neben den Zinsen die Tilgung von Schulden für einen möglichen IGS-Neubau zu finanzieren. Er wiederholte die Forderung nach Fakten, um auf einer gesunden Basis entscheiden zu können.

 

Herr Köneke erinnerte daran, dass aus der durchgeführten Abfrage nicht hervorgegangen sei, dass zwei Schulformen, die Hauptschule und die Realschule, geschlossen werden. Aufgrund der derzeit vorliegenden Anmeldung für die IGS sei gerade die 5-Zügigkeit erreicht. Nach den vorliegenden Zahlen sehe er keine 6-Zügigkeit.