Beschluss: einstimmig beschlossen

Abstimmung: Ja: 31, Enthaltungen: 1

Einstimmig bei einer Enthaltung fasste der Rat folgenden Beschluss:

 

1.     Die Stadt Burgdorf beantragt für die Integrierte Gesamtschule Burgdorf die Einrichtung einer „Teilgebundenen Ganztagsschule“ mit Beginn des Schuljahres 2015/16 auf Grundlage des verfolgten Konzepts.

 

2.     Die notwendigen finanziellen Mittel für die Einrichtung der „Teilgebundenen Ganztagsschule“ werden erstmalig in voller Höhe über den Haushalt 2016 zur Verfügung gestellt, sofern das Land Niedersachsen den Antrag der Stadt Burgdorf befürwortet. Die finanzielle Unterstützung der Teilgebundenen Ganztagsschule durch das Land Niedersachsen wird dabei vorausgesetzt.

 

3.     Die anteiligen finanziellen Mittel für den Zeitraum August – Dezember 2015 in Höhe von 2.350,00 € werden im Rahmen einer überplanmäßigen Ausgabe zur Verfügung gestellt.


Herr Zschoch informierte darüber, dass die CDU-Fraktion die Aufbauleistung des Teams unterstütze. Die Gründung der IGS sei damals aus zwei noch immer bestehenden Gründen nicht mit getragen worden. Zum einen mangele es an der Transparenz der Kosten, zum anderen werde die CDU darauf drängen, einen Konsens herbeizuführen, dass in dieser Stadt nur eine gymnasiale Oberstufe angeboten werde. Er warnte, dass sonst die Existenz des Gymnasiums gefährdet sei. Herr Zschoch sprach sich für einen fairen Wettbewerb und Kooperationen aus. Das setze auch die gleichberechtigte Ausstattung der Schulen voraus. Er begrüßte, dass der fünfte Jahrgang der IGS mit Whiteboards starte, hinterfragte diesbezüglich aber zugleich die Ausstattung der anderen Schulen.

 

Frau Gersemann erläuterte die verschiedenen Modelle der Ganztagsschulen. Der Antrag vermittele die pädagogischen Leitlinien, das Konzept sowie die Organisation des gebundenen Ganztagsbetriebs. Frau Gersemann begrüßte, dass Burgdorf künftig zwei starke Schulen vor Ort habe, die nach der Grundschule um ihre Schüler/innen werben. Sie kritisierte die Aussagen der CDU zum Bildungsstandort Burgdorf in einem kürzlich erschienenen Zeitungsartikel und warf dieser ein reines Lippenbekenntnis zur IGS vor.

 

Herr Köneke erinnerte daran, dass die CDU-Fraktion die Einrichtung der IGS nicht für richtig halte, teilte aber die Ansicht, dass diese nunmehr so gut wie möglich eingeführt werden solle. In diesem Zusammenhang verwies er auf die Einrichtung der Offenen Ganztagsschule (OGS) in der Grundschule Otze.

 

Herr Baxmann erklärte, dass es damals um die Frage gegangen sei, ob Otze als OGS ein Alleinstellungsmerkmal bekomme oder ein Gesamtbeschluss gefasst werde, dass alle Grundschulen in der Stadt Burgdorf bei Interesse eine Offene Ganztagsschule werden könnten.

 

Herr Köneke stellte die Aussage von Herrn Baxmann in Frage.

 

Herr Baxmann verwies in diesem Zusammenhang auf die entsprechenden Protokolle.

 

Herr Braun begrüßte den nunmehr eingeschlagenen Weg der CDU und führte aus, dass er den Schulfrieden nicht als gefährdet sehe, da keine zweite Oberstufe eingerichtet werde. Die Annahme der Bevorzugung der IGS teile er nicht, insbesondere wenn man beachte, wie das Gymnasium medial ausgestattet sei. Herr Braun betonte, er freue sich auf eine positive Zusammenarbeit.

 

Herr Hinz stellte fest, dass von der CDU der Eindruck erweckt werde, dass die IGS gegenüber dem Gymnasium bevorzugt werde. In den vergangenen Jahren sei im Gymnasium viel in die Ausstattung investiert worden. Es seien Whiteboards beschafft und es sei ein hoher fünfstelliger Betrag in die Ausstattung der Aula investiert worden. Eine neue Schule mit dem auszustatten, was heute Stand der Technik sei, sei keine Bevorzugung. Herr Hinz erklärte, dass das Gymnasium den Schüler/innen, die von der IGS kommen, eine interessante Oberstufe bieten könne. Sollte der Schulvorstand zu einem späteren Zeitpunkt die Einrichtung einer Oberstufe beantragen, werde man sich damit befassen. Er wies auf die geplante Zusammenarbeit zwischen der IGS und dem Gymnasium hin. Wenn diese funktioniere, werde eine weitere Oberstufe nicht benötigt.

 

Herr Zschoch führte aus, dass die Stadt als Schulträgerin die Verantwortung für eine langfristige Schulentwicklungsplanung trage. Es sei gut, eine Aufbruchstimmung am Gymnasium und auch an der IGS zu haben. Herr Zschoch bemängelte, dass die Schulpolitik des Landes z.B. bei der Stellenzuweisung zu einer massiven Benachteiligung des Gymnasiums führe. Die CDU werde das aufmerksam beobachten. Er richtete die Frage nach einer kurzfristigen Mensalösung an die Verwaltung und bat um Auskunft, welche Beträge für den Neubau der Mensa erwartet werden.

 

Herr Kugel antwortete, dass das Ingenieurbüro die Kosten für einen Neubau derzeit errechne. Für die vorübergehende Mensaunterbringung gebe es verschiedene Optionen. Er äußerte die Annahme, dass es in zwei Wochen eine Entscheidung geben werde. Vorher müsse noch mit den Schulleitungen gesprochen werden. Die Option Prinzhornschule werde noch nicht ausgeschlossen.

 

Herr Baxmann hob die attraktive Bildungslandschaft in Burgdorf hervor. Sie sei mit der Verlegung des berufsbildenden Gymnasiums nach Burgdorf noch einmal wesentlich verbessert worden. Herr Baxmann erinnerte daran, dass immer wieder betont worden sei, dass es die IGS nicht zum Nulltarif geben werde. Die Bereitschaft, die entsprechenden Investitionen zu tätigen, müsse vorhanden seien. Wenn ein Teil der eingesparten Gastschulgelder für die Finanzierung von Investitionen verwendet werde, sei Burgdorf gut aufgestellt.

 

Herr Schrader erklärte, dass die FDP die Einführung der IGS kritisch begleitet habe. Er werde sich bei der Abstimmung über die Vorlage enthalten und möchte die Kooperation zwischen IGS und Gymnasium abwarten. Eine Bevorzugung von Schulen dürfe es nicht geben.

 

Frau Heldt informierte darüber, dass die WGS die Vorlage unterstütze und ihr zustimmen werde.