Der Ausschuss für Schulen, Kultur und Sport fasste einstimmig folgenden empfehlenden Beschluss:

 

1.         Den Petitionen der Dachtmisser und der Sorgenser Elternschaft anlässlich der Neustrukturierung der Schulbezirke für die Schulen in der Trägerschaft der Stadt Burgdorf wird stattgegeben. Die Ortschaften Dachtmissen und Sorgensen werden mit Wirkung vom Schuljahresbeginn 2016/2017 dem Schulbezirk der Grundschule Otze zugeordnet.

 

2.         Die dieser Vorlage und dem Originalprotokoll als Anlage beigefügte Satzung über die Festlegung der Schulbezirke für Schulen in Trägerschaft der Stadt Burgdorf wird beschlossen.

 

3.         Die Verwaltung (Schulträger) wird gebeten, darauf hinzuwirken, dass die Beschulung von Geschwisterkindern in der jeweils selben Schule über Ausnahmeregelungen gewährleistet wird.


Herr Braun schlug vor, zu diesem Tagesordnungspunkt Frau Kuchenbecker-Rose, Frau Ruhnke, Herrn Brümmer und Herrn Fröhlich als Sachverständige an der Sitzung teilnehmen zu lassen. Dies fand die Zustimmung aller Ausschussmitglieder.

 

Frau Ruhnke betonte, dass die Stellungnahme der GHS I zu den Petitionen der Dachtmisser und Sorgenser Elternschaft in Abstimmung mit dem Schulelternrat erarbeitet worden sei.

 

Herr Braun erkundigte sich, in wieweit der Stadtelternrat eingebunden worden sei. Herr Fröhlich erklärte, dass man sich im Stadtelternrat bei einer Gegenstimme dafür ausgesprochen habe, dem Wunsch der Eltern nachzukommen und den Petitionen stattzugeben.

 

Herr Brümmer äußerte die Ansicht, dass die Entscheidung der Eltern aus Dachtmissen und Sorgensen dem momentan eher schlechten Image der GHS I geschuldet sei. Dies sei insofern unglücklich, als dass sich an der Schule durch das Auslaufen der Hauptschule Einiges zum Positiven verändern werde. Ein weiteres positives Signal sei die derzeitige Neugestaltung des Schulhofs. Aus vielen Gesprächen und Rückmeldungen könne er berichten, dass die Grundschüler der GHS I an allen weiterführenden Schulen ausgesprochen gut zurechtkämen.

 

Frau Gersemann erkundigte sich bei Herrn Fröhlich, weshalb der Stadtelternrat zu diesem Thema zweimal Stellung genommen und dabei seine Aussage geändert habe (im Februar 2015 hatte sich der Stadtelternrat noch dafür ausgesprochen, eine "Verschiebung der Schulbezirke erst dann zu betrachten, wenn der Bedarf tatsächlich entstanden ist und die dann vorliegenden Gegebenheiten" zu berücksichtigen). Herr Fröhlich begründete den geänderten Beschluss des Stadtelternrates damit, dass die Petitionen aus Dachtmissen und Sorgensen damals noch nicht vorgelegen hätten. Der geballte Elternwille habe dazu geführt, dass sich der Stadtelternrat nun dafür ausgesprochen habe, den Petitionen stattzugeben.

 

Frau Kuchenbecker-Rose wies darauf hin, dass die Grundschule Otze einen Rückgang der Schülerzahlen zu verzeichnen habe. Auch die Schulleitungsstelle, die einer Schule erst ab 80 SchülerInnen zustehe, sei in Gefahr zu entfallen. Es sei eine Grundsatzfrage, ob man die Grundschule Otze erhalten wolle: wenn ja, so müsse man durch die Zuweisung von SchülerInnen dafür sorgen. Ohne die Kinder aus Dachtmissen und Sorgensen würde die Schülerzahl an der Grundschule Otze auf unter 80 fallen.

 

Herr Schulz betonte die Bedeutung der Grundschule Otze für die Burgdorfer Schullandschaft und sprach sich in Namen der WGS-Fraktion dafür aus, dem in den Petitionen geäußerten Elternwillen zu folgen, zumal die GHS I durch die Neuzuordnung der Kinder aus Hülptingsen ebenfalls einen Zuwachs zu verzeichnen habe.

 

Herr Rheinhardt erinnerte daran, dass man sich bereits mehrfach ausdrücklich dafür ausgesprochen habe, die beiden Grundschulen in Otze und Ehlershausen zu erhalten. Er plädierte dafür, die Schulen nicht gegeneinander auszuspielen, da alle von großem Wert seien und ihre Berechtigung hätten.

 

Frau Gersemann lobte Frau Ruhnke für die sachliche und nachvollziehbare Stellungnahme der GHS I. Elternschaft und Stadtelternrat hätten sich jedoch klar positioniert, und auch das müsse respektiert werden. Der Aussage von Herrn Brümmer, dass die GHS I unter einem schlechten Image zu leiden habe, pflichtete sie bei.

 

Herr Zschoch erklärte, dass auch er es als wichtig ansehe, alle Grundschulen zu erhalten, gerade auch, um für die Grundschüler möglichst kurze Schulwege zu gewährleisten. Insofern tendiere auch die CDU-Fraktion dazu, dem Wunsch der Dachtmisser und Sorgenser Elternschaft nachzukommen. Auch Herr Obst plädierte dafür, den vorliegenden Petitionen zuzustimmen, um die Grundschule Otze zukunftsfähig zu halten.

 

Herr Schulz erkundigte sich, ob bei den genannten Schülerzahlen die Inklusion berücksichtigt worden sei. Herr Barm betonte, dass die Inklusion in der Prognose nicht berücksichtigt sei. Prognosematerial zum Umfang von Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf gebe es nicht.

 

Herr von Oettingen zeigte sich zuversichtlich, dass es durch das zwischen Immenser Landstraße und Peiner Weg vorgesehene Neubaugebiet zu einer Stärkung der GHS I kommen werde. Herr Kugel wies darauf hin, dass dieses Neubaugebiet keine Auswirkungen auf die Schülerzahl an der GHS I haben werde, da es im Einzugsbereich der Gudrun-Pausewang-Grundschule läge.

 

Herr Rheinhardt erkundigte sich nach der Dringlichkeit eines Beschlusses. Frau Kuchenbecker-Rose wies darauf hin, dass jetzt die Anmeldefrist für das Schuljahr 2016/2017 laufe. Ein kurzfristiger Beschluss sei wichtig, um den Schulen, aber auch der Elternschaft Planungssicherheit zu verschaffen. Zum Thema "Ausnahmegenehmigungen für Geschwisterkinder" verwies Frau Kuchenbecker-Rose auf eine Absprache zwischen Frau Ruhnke und ihr, wonach allen Geschwistern von Kindern aus Dachtmissen und Sorgensen, die jetzt die GHS I besuchen würden, ermöglicht werden solle, ebenfalls die GHS I zu besuchen. Frau Gersemann bestärkte dies mit der Aussage, dass man Anträgen auf Ausnahmegenehmigungen bislang immer stattgegeben habe.